Nach Wechsel wegen Epstein-Affäre: Neuer fürs US-Arbeitsministerium
Alex Acosta war vor einer Woche nach weitreichender Kritik als Arbeitsminister zurückgetreten. US-Präsident Donald Trump hat seinen Nachfolger schon gefunden.
Sollte der Jurist bestätigt werden, würde er ins Arbeitsministerium zurückkehren. Dort war Scalia unter Expräsident George W. Bush unter anderem als juristischer Chefberater von Ministerin Elaine Chao (2001 bis 2009) zuständig. Auch im Justizministerium war er schon beschäftigt. Zu seiner möglichen neuen Aufgabe äußerte sich Scalia zunächst nicht. Zuvor hatte Trump erklärt, dass auf Acosta zunächst dessen Vize Patrick Pizzella als kommissarischer Ressortchef folgen solle.
Der bisherige Arbeitsminister Acosta war vergangene Woche angesichts weitreichender Kritik an seinem früheren Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen den Hedgefondsmanager Jeffrey Epstein zurückgetreten, gegen den die New Yorker Staatsanwaltschaft neue Vorwürfe erhoben hatte. Sie beschuldigt ihn, zwischen 2002 und 2005 Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Epstein beteuert seine Unschuld.
2008 war er in dieser Sache bereits einem Bundesverfahren wegen sexueller Ausbeutung von mindestens 40 Teenagerinnen entgangen, indem er eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft auf Bundesebene einging. Epstein bekam damals letztlich eine 13 Monate lange Haftstrafe unter gelockerten Auflagen, die es ihm erlaubten, an sechs Tagen pro Woche vom Gefängnis aus zu arbeiten. Zudem musste er eine Entschädigung an Opfer zahlen und sich als Sexualstraftäter registrieren lassen.
Weil Acosta diesem Deal in seiner damaligen Funktion als Staatsanwalt in Florida zustimmte, forderten einflussreiche US-Demokraten nun seinen Rücktritt als Arbeitsminister. Aus ihrer Sicht kam Epstein durch den Deal zu milde davon und entging einer gerechten Strafe. Angesichts des wachsenden Drucks sah sich Acosta schließlich zum Rücktritt gezwungen.
Nach den neuen Vorwürfen der New Yorker Staatsanwaltschaft, lehnte am Donnerstag ein Bundesrichter einen Antrag von Epsteins Anwälten auf Freilassung gegen Kaution ab. Die Begründung: weil Fluchtgefahr bestehe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!