piwik no script img

Nach Studenten-Massaker in MexikoMutmaßlicher Drahtzieher angeklagt

Der Bürgermeister der Stadt Iguala muss sich wegen der Entführung und Ermordung von 43 Personen vor Gericht verantworten. Sie waren vor vier Monaten verschwunden.

Angehörige der Verschwundenen protestieren in Mexiko-Stadt. Bild: dpa

MEXIKO-STADT dpa | Fast vier Monate nach der Entführung und dem mutmaßlichen Mord an Dutzenden Studenten in Mexiko ist der Hauptverdächtige angeklagt worden. Der Bürgermeister der Stadt Iguala, José Luis Abarca, sei für das Verschwinden der 43 jungen Leute verantwortlich, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomás Zerón, am Dienstagabend.

Ende September hatten Polizisten die Studenten verschleppt und sie laut Zeugenaussagen der kriminellen Organisation „Guerreros Unidos“ übergeben. Bandenmitglieder räumten mittlerweile den Mord an den jungen Leuten ein.

Bisher sind nur wenige Überreste gefunden worden. Wahrscheinlich wurden alle Leichen verbrannt. Abarca soll die Tat angeordnet haben, um zu verhindern, dass die Studenten eine Kundgebung seiner Ehefrau störten.

Das Massaker hatte ein Schlaglicht auf die engen Verflechtungen zwischen Politikern, Polizisten und Verbrechern in Mexiko geworfen. Abarca und seine Frau María de los Ángeles Pineda Villa waren Anfang November in Mexiko-Stadt festgenommen worden. Seither sitzen sie in Untersuchungshaft.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!