piwik no script img

Nach Streit in der britischen UkipEU-Abgeordneter schwer verletzt

Der britische Ukip-Politiker Steven Woolfe liegt nach einem Streit im EU-Parlament in der Klinik. Es soll einen Kampf mit einem Parteikollegen gegeben haben.

Der britische Ukip-Politiker Steven Woolfe liegt verletzt auf dem Boden Foto: ITV News/ap

Straßburg dpa | Der britische Ukip-Politiker und Europaabgeordnete Steven Woolfe (49) ist am Donnerstag nach einem Streit im EU-Parlament „in kritischem Zustand“ in ein Krankenhaus in Straßburg gebracht worden. Später teilte Woolfe mit, es gehe ihm besser. Er werde aber die Nacht vorsichtshalber im Krankenhaus verbringen.

Vorausgegangen war nach Angaben von Interims-Parteichef Nigel Farage ein Streit während eines Treffens von Ukip-Abgeordneten im Straßburger EU-Parlament. Woolfe sei „zusammengebrochen“, teilte Farage per Twitter mit. BBC berichtete unter Berufung auf ungenannte Ukip-Mitglieder, Woolfe habe sich zuvor mit einem weiteren Europaabgeordneten einen Faustkampf geliefert.

Woolfe wird als heißer Kandidat für das Amt des Ukip-Chefs gehandelt und gilt als Favorit von Langzeit-Chef Nigel Farage. Die rechtspopulistische Partei befindet sich in einer Führungskrise, seit die Vorsitzende Diane James am Mittwoch ihr Amt nach nur 18 Tagen überraschend niederlegte. Von der vergangenen Wahl war Woolfe von einem Parteigremium ausgeschlossen worden, weil er seine Unterlagen 17 Minuten zu spät eingereicht hatte.

Am Mittwoch hatte Woolfe angekündigt, er wolle sich erneut um das Amt des Parteivorsitzenden bewerben. Die britische Nachrichtenagentur PA berichtete unter Berufung auf Insider, es sei bei dem Streit im EU-Parlament um Vorschläge Woolfes gegangen, Ukip könne sich der Konservativen Partei in Großbritannien anschließen. Nach dem historischen Votum der Briten für einen Austritt ihres Landes aus der EU am 23. Juni hat die Ukip-Partei ihr wichtigstes politisches Ziel erreicht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie übertriebene Polemik.