Nach Straßenfest in Hamburg: Über 40 Festnahmen auf der "Schanze"
Nach dem traditionellen Schanzenfest ist es in der Nacht zu Sonntag in Hamburg zu Ausschreitungen gekommt. Mehrere Personen wurden leicht verletzt, 42 verhaftet.
HAMBURG afp/apn | Im Anschluss an ein Straßenfest im Hamburger Schanzenviertel hat es in der Nacht zu Sonntag gewalttätige Ausschreitungen gegeben. Randalierer hätten Polizeibeamte mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen, teilte die Polizei mit. Elf Beamte und drei Zivilpersonen wurden demnach leicht verletzt. Insgesamt habe es 42 Festnahmen gegeben.
Nach dem traditionellen Schanzenfest im Hamburger Schanzenviertel hätten mehrere hundert Demonstranten am Samstagabend gegen 23 Uhr an einer stark befahrenen Kreuzung Flaschen, Böller und Steine geworfen, teilte die Polizei mit. Daraufhin wurden Wasserwerfer eingesetzt, um die Straßen rund um das autonome Zentrum "Rote Flora" zu räumen.
Im weiteren Verlauf der Nacht wurden mehrere Mülltonnen und ein Auto angezündet, eine Telefonzelle zerstört sowie die Scheiben von zwei Polizeiwagen, einem Supermarkt und einem Modegeschäft eingeschlagen. Eine Bankfiliale sei erfolglos mit einem Molotow-Cocktail angegriffen worden.
Zeitweise wurde auch der S-Bahn-Verkehr durch das Schanzenviertel gesperrt. Einzelne Randalierer hätten die Gleise überquerten, um von einer Eisenbahnbrücke aus Beamte mit Flaschen zu bewerfen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Nach Angaben der Polizei waren mehr als 2.000 Beamte im Einsatz. Diese seien aus mehreren Bundesländern sowie von der Bundespolizei zur Verstärkung angefordert worden. Immer wieder kommt es im Anschluss an das Schanzenfest zu Krawallen. Dabei waren zuletzt im Juli und vor einem Jahr zahlreiche Menschen verletzt worden. Das Straßenfest selbst verlief auch in diesem Jahr friedlich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Prognose zu Zielen für Verkehrswende
2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Fußball-WM 2034
FIFA für Saudi-Arabien
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins