Nach Skandal um Fipronil-verseuchte Eier: Deutschland blockt Veröffentlichung
Besonders in Deutschland und den Niederlanden waren von mit Fipronil belastete Eier gefunden worden. Jetzt verweigern beide die Herausgabe von Informationen.

Infos zu Fipronil-belasteten Eiern? Lieber im Dunkeln lassen Foto: dpa
BRÜSSEL dpa | Deutschland und die Niederlande blockieren die Veröffentlichung von Informationen zum Fipronil-Skandal. Die EU-Kommission verweigerte jetzt offiziell eine von der Deutschen Presse-Agentur beantragte Herausgabe der Meldungen und Zahlen, die im Sommer von den Mitgliedsländern in das gemeinsame Schnellwarnsystem RASFF eingegeben worden waren. Es geht um Eier, die mit dem Insektengift Fipronil verunreinigt worden waren.
Als Begründung wurde die Ablehnung von Deutschland und den Niederlanden genannt. Diese beiden Länder waren besonders stark von dem Skandal betroffen. Bis heute ist aber zum Beispiel völlig unklar, wie viele Eier möglicherweise belastet waren.
Der Skandal um Fipronil-Funde hatte im Sommer wochenlang für Aufregung in der EU gesorgt. Für Verbraucher soll von verunreinigten Produkten zwar keine akute Gesundheitsgefahr ausgegangen sein. Vorsorglich wurden aber bislang unbekannte Mengen Eier und Eierprodukte vom Markt genommen und vernichtet.
Nach den bisherigen Ermittlungen gelangte das Insektengift Fipronil in die Eier, weil es unerlaubterweise zur Reinigung von Ställen eingesetzt wurde. Ziel war offensichtlich, kostengünstig und effizient die Rote Vogelmilbe, umgangssprachlich auch Blutlaus genannt, zu bekämpfen. Das weit verbreitete Spinnentier ernährt sich vom Blut verschiedener Vogelarten und gilt als einer der wirtschaftlich bedeutendsten Schädlinge in der Geflügelzucht.
Leser*innenkommentare
Günter Witte
Wir hatten als Landwirtschaftsminister schon die Mutter aller schlechten Minister : Renate Künast, die war als-ob ein Fisch Bergsteigen geht.
4932 (Profil gelöscht)
Gast
Ist denn dieser bayerische Gülle- und Glyphosatminister Schmidt noch im Amt? Wenn ja, dann läuft alles so, wie der bayerische Minister es immer gepflegt hat.
39167 (Profil gelöscht)
Gast
@4932 (Profil gelöscht) Glauben Sie, es ändert sich etwas, wenn der Posten von einem anderen Mensch besetzt wird?
4932 (Profil gelöscht)
Gast
Das ist natürlich die richtige Frage.
Aber dann sollten wir uns überhaupt Wahlen ersparen.
Zumal die CSU nicht deutschlandweit gewählt wurde (der Landwirtschaftsminister sowieso gar nicht gewählt wurde) und der Wähler offenbar kein Recht auf Gesundheit und Aufklärung über Lebensmittelskandale hat.
Und auch die Noch-Bundeskanzlerin schweigt eisern.