Nach Schiffsuntergang im Atlantik: Ölteppich nähert sich den Kanaren
Ein Kutter, der im Hafen von Las Palmas brannte, wurde aufs offene Meer gezogen und sank dort. Nun treibt das Öl zur Inselgruppe zurück.
LAS PALMAS dpa | Nach dem Untergang eines russischen Kutters mit rund 1.400 Tonnen Treibstoff an Bord hat sich ein Ölteppich im Seegebiet der Kanarischen Inseln ausgebreitet. Wie die Regionalregierung der spanischen Inselgruppe am Wochenende mitteilte, waren zunächst vor allem die Küsten von Teneriffa und La Gomera von dem Öl bedroht. Das Seegebiet des Atlantiks werde mit Hubschraubern und Spezialflugzeugen überwacht. Zunächst sei allerdings kein Ölschlamm in unmittelbarer Küstennähe festgestellt worden.
Die Umweltstiftung WWF forderte, die Verschmutzung müsse dringend eingedämmt werden, bevor sie die Küste erreiche. Angehörige der Organisation hatten zuvor in einer Überwachungsmaschine der Regierung das betroffene Gebiet überflogen. Das gefährdete Meeresgebiet südlich von Teneriffa und La Gomera sowie der Kanal zwischen beiden Inseln beherberge die größte Biodiversität der Kanaren, betonte WWF.
Der Trawler „Oleg Naydenov“ war am 11. April im Hafen von Las Palmas auf Gran Canaria in Brand geraten. Die Hafenbehörden befürchteten eine Explosion des Treibstoffs und ordneten an, das brennende Schiff auf das offene Meer hinauszuschleppen. Der Trawler sank am 14. April nur 25 Kilometer südlich des Touristenortes Maspalomas. Das Wrack liegt in 2.400 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund.
Die Strömung trieb den – aus den Tanks ausdringenden – Treibstoff zunächst von den Kanaren weg nach Süden. Aufgrund einer Änderung der Windrichtung näherte sich der Ölteppich dann aber wieder der Inselgruppe. Das spanischen Ministerien für Verkehr und Umwelt teilten mit, ein Spezialschiff habe am Samstag weiter Öl von der Wasseroberfläche abgesaugt. Die Treibstofftanks des Wracks sollten mit Hilfe eines Roboters versiegelt werden.
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