Nach Mordserie an Schwarzen in den USA: Polizei nimmt Tatverdächtige fest
Auf mehrere Schwarze wurde im US-Bundesstaat Oklahoma geschossen. Drei sind gestorben. Jetzt hat die Polizei zwei weiße Verdächtige festgenommen, rätselt aber noch über die Motive.
WASHINGTON dpa | Nach einer Serie von Morden an Schwarzen in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma hat die Polizei zwei Weiße als Tatverdächtige festgenommen. Den beiden 19 und 32 Jahre alten Männern werde zur Last gelegt, in den vergangenen Tagen bei mehreren Attacken drei Schwarze erschossen und zwei weitere verletzt zu haben, berichteten örtliche Medien am Sonntag.
Noch sei es zwar zu früh, von rassistisch motivierten Taten zu sprechen, sagte Polizeichef Chuck Jordan vor Journalisten. Eine „logische Theorie“ sei dies aber schon. „Es macht mich krank und wütend“, ergänzte er. Mit derartigen Verbrechen habe Tulsa nichts gemein.
Nach den Todesschüssen in mehreren Schwarzen-Vierteln der rund 400.000 Einwohner zählenden Stadt hatte die örtliche Polizei mit Unterstützung des FBI und anderen Behörden eine Großfahndung eingeleitet. Den zwei Festgenommenen drohten Mordanklagen, berichtete die Zeitung Tulsa World.
Erst vor wenigen Wochen hatten die tödlichen Schüsse einer Nachbarschaftswache auf einen unbewaffneten jungen Schwarzen in Florida in den USA für Bestürzung gesorgt. Der 17 Jahre alte Trayvon Martin war im Februar während eines Spaziergangs in der Stadt Sanford von einem Mitglied einer Bürgerwehr erschossen worden.
Viele Amerikaner sehen in dem Fall rassistische Hintergründe. Der Tod des Jungen hatte zu Protesten geführt. Auch Präsident Barack Obama hatte seine Trauer geäußert.
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