Nach Lkw-Anschlag in Schweden: Lebenslange Haft für Attentäter
Rachmat Akilow bekennt vor Gericht, den Lkw vorsätzlich in die Menschenmenge in Stockholm gelenkt zu haben. Das Gericht verurteilt ihn zur Höchststrafe.
Zuvor hatte der 40-Jährige gestanden, einen gestohlenen Lastwagen vorsätzlich in die Menschenmenge auf der Stockholmer Haupteinkaufsstraße gelenkt zu haben. Das Attentat im April 2017, bei dem Akilow fünf Menschen tötete und laut Urteil den Tod von mehr als 100 weiteren riskierte, dauerte nur 40 Sekunden. Der Lkw wurde gestoppt, weil er vom Weg abkam und in ein Kaufhaus raste.
Nach eigener Aussage wollte Akilow erreichen, dass Schweden den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufgibt. Er habe Angst in der Bevölkerung erzeugen wollen, sagte sein Anwalt vor Gericht. Vor dem Attentat schaute Akilow laut Urteil IS-Propaganda im Internet an und chattete mit anderen IS-Sympathisanten. Unter anderem habe er um Erlaubnis und Unterstützung für sein Attentat in Stockholm gebeten. Getroffen habe er sich jedoch mit keinem seiner Gesprächspartner. Der IS reklamierte den Anschlag später auch nicht für sich.
Der 40-Jährige lebt seit 2014 in Schweden. Zwei Jahre später lehnten die Behörden seinen Asylantrag ab, vor einer drohenden Abschiebung tauchte er jedoch unter. Zum Zeitpunkt des Attentats war Akilow illegal im Land.
Das Gericht entschied daher, dass der Terrorist nach seiner Gefängnisstrafe ausgewiesen wird und auch später nicht wieder zurückkehren darf. In Schweden bleiben zu lebenslanger Haft verurteilte Gefangene, ähnlich wie in Deutschland, in der Regel nicht bis zu ihrem Tod im Gefängnis. Im Schnitt sitzen sie 16 Jahre ein.
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