Nach Krisentreffen im Roten Rathaus: Mehdorn bleibt an Bord

Wowereit betont, dass die BER-Eigentümer und der Airport-Chef das gleiche Ziel haben: Den Flughafen schnell fertig zu bauen. Jetzt ist nur noch der Weg dahin unklar.

Sorgt immer wieder für Ärger: Flughafenchef Hartmut Mehdorn Bild: dpa

Bei einem Krisentreffen im Roten Rathaus hat sich Flughafen-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn am Freitag mit den Eigentümern Bund, Berlin und Brandenburg ausgesprochen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte anschließend: „Wir sind uns einig, dass wir ein gemeinsames Ziel haben: den Flughafen so schnell wie möglich fertigzustellen.“

Die letzten Tage hatten gezeigt, dass es allerdings verschiedene Vorstellungen gibt, auf welchem Weg dieses Ziel erreicht werden soll. Mehdorn wollte ab Juli einen Testbetrieb am Nordpier des BER mit täglich sechs Flügen aufnehmen. Dadurch sollte ein Großteil der Systeme und Abläufe im Terminal getestet werden. In der vergangenen Woche stoppte Mehdorn den Plan – und schob die Verantwortung auf die Eigentümer. „Wir müssen konstatieren, dass wir für dieses Vorhaben nicht genügend Unterstützung finden konnten“, schrieb Mehdorn in einem Brief an seine Mitarbeiter.

In dieser Woche wurde dann bekannt, dass sich die Sanierung einer Start- und Landebahn des alten Flughafens Schönefeld, die für den neuen BER genutzt werden soll, verzögert: Mehdorn wollte mit den Arbeiten am 1. Juli dieses Jahres beginnen. Neue Schallschutzvorgaben Brandenburgs sorgen dafür, dass die Bagger erst im März 2015 losrollen. Mehdorn warnte: Wenn jetzt noch weitere unvorhergesehene Ereignisse dazukommen, könne sich die Eröffnung des Flughafens bis 2016 verzögern.

Ungeachtet der Auseinandersetzung in der Sache will der Aufsichtsrat an der Person Mehdorn aber offenbar festhalten. „Herr Mehdorn hat unser Vertrauen. Und er ackert mit allen Kräften, dass tatsächlich dieses Projekt zum Erfolg geführt wird“, sagte Wowereit.

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte laut Staatskanzlei das Ziel, den Flughafen schnell betriebsbereit zu machen. „Daran arbeiten wir alle mit großem Engagement. Das hat sich heute noch einmal gezeigt.“ Anders als der Bund und Berlin verzichtete er auf den Hinweis, Mehdorn genieße sein Vertrauen. Woidke sitzt aber auch nicht im Flughafen-Aufsichtsrat.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.