Nach Explosion auf den Golanhöhen: Israel greift Ziele in Syrien an
Israel bombardiert Artilleriestellungen in Syrien. Zuvor waren bei einer Detonation auf den israelisch besetzten Golanhöhen Soldaten verletzt worden.

Ein auf den Golanhöhen verletzter israelischer Soldat wird ins Hospital von Haifa gebracht. Bild: dpa
JERUSALEM/TEL AVIV afp/dpa | Nach einer Explosion auf den Golanhöhen hat Israel Luftangriffe auf Ziele in Syrien geflogen. Die israelische Luftwaffe habe in der Nacht mehrere syrische Armeepositionen angegriffen, die den Angriff auf israelische Soldaten am Dienstag unterstützt hätten, erklärte ein Militärsprecher am Mittwoch.
Ziele seien ein Trainingslager, Hauptquartiere sowie Artilleriestellungen auf dem von Syrien kontrollierten Teil des Golan gewesen, teilte die israelische Armee in Tel Aviv am Mittwoch mit. Die angegriffenen Einrichtungen seien an der Durchführung des Anschlags am Vortag beteiligt gewesen.
Bei einer Detonation in der Nähe der Waffenstillstandslinie zwischen Israel und Syrien waren am Dienstag vier israelische Soldaten verletzt worden. Seit 2012 sind israelische Soldaten wiederholt aus Syrien unter Beschuss geraten. Meist habe es sich jedoch nicht um gezielte Angriffe gehandelt, sondern sei Folge des Krieges in Syrien gewesen.
In einigen Fällen hatte Israel zurückgeschossen, bisher jedoch nicht die Luftwaffe im Golan eingesetzt. Im März häuften sich allerdings schwerere Zwischenfälle entlang der Waffenstillstandslinie sowie an der Nordgrenze zum Libanon. Am Vortag hatte bereits israelische Artillerie Stellungen des syrischen Militärs beschossen.
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Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon warnte Syrien am Mittwoch davor, militante Gruppen bei Angriffen auf israelisches Gebiet zu unterstützen. Wenn Syriens Führung unter Staatschef Baschar al-Assad „weiterhin mit terroristischen Elementen, die Israel schaden wollen, zusammenarbeitet, werden wir dafür sorgen, dass sie einen hohen Preis dafür bezahlen muss“, teilte er mit. „Wir werden keinerlei Angriff auf unsere Souveränität und keine Attacken auf unsere Soldaten oder Zivilisten hinnehmen“, ergänzte Jaalon.
Israel hatte die syrischen Golanhöhen 1967 erobert und später annektiert. Syrien fordert das Gebiet zurück.
Leser*innenkommentare
christine rölke-sommer
explosion am dienstag? aber schon am montag syrische stellungen beschossen - vorauseilende vergeltung?
oder nicht vielmehr eine reaktion auf http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1575353/TV_Assads-Truppen-marschieren-in-Rebellenhochburg-ein?from=suche.intern.portal
und http://www.jungewelt.de/2014/02-24/027.php
frag ich mal in die runde.
Henri Sinople
@Ch.Rölke-Sommer
Schauen doch in die Israelischen Zeitungen:
http://www.timesofisrael.com
christine rölke-sommer
@Henri Sinople aha. man will sich also den luftweg nach Iran freischießen - oder wie sonst darf ich das verstehen?
DerDieDas
@christine rölke-sommer Ein schöner Artikel von Henryk Broder, der wirkt, als sei er nur für Sie geschrieben: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_schande_des_21._jahrhunderts
christine rölke-sommer
wovon wollen Sie mit Henryk M. (der noch nie durch besonderes interesse für Syrien auffiel) eigentlich ablenken?
vielleicht davon, dass Israel, wenn's dem geländegewinn dient, noch nicht mal vor einer allianz mit al-kaida zurückschreckt?
Leo M.
@DerDieDas Ist „ein schöner Artikel" in Kombination mit „Henryk Broder" nicht schon ein Widerspruch in sich?
DerDieDas
Das bleibt Ihrem ästhetischen Empfinden überlassen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass Herr Broder eine interessante Frage stellt: Interessiert es uns lediglich, wenn Juden Araber töten, oder verfolgen wir eine allgemeinere emanzipative Agenda. Ich befürchte, dass Herr Broder in dieser Frage an der richtigen Stelle ansetzt, ganz unabhängig davon was er sonst so schreibt, insofern empfinde ich den Artikle als schön.
christine rölke-sommer
was ist eigentlich an der verwendung eines gefkten fotos zur schmäh-kritik "ästhetisch"?
im übrigen freu ich mir heute noch über jeden kurden und jede staatenlose palästinenserin aus Syrien, denen einen gesicherten aufenthalt - vorzugsweise asyl! - zu verschaffen mir gelang, mindestens beide beine aus. und frag mich gleichzeitig, wo der Henryk eigentlich abgeblieben war, als es darum ging, gegen das deutsch-syrische rücknahmeübereinkommen zu protestieren.