Nach Appell von Papst Franziskus: Kuba begnadigt fast 800 Gefangene
Die kubanische Regierung reagiert auf den Aufruf von Papst Franziskus. Dieser forderte im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit die Begnadigung von Gefangenen.
Aus humanitären Gründen wurden dem Bericht zufolge Frauen, Jugendliche, Kranke und andere Gruppen in die Amnestie einbezogen. Dagegen blieben Häftlinge außen vor, die wegen Mord, Vergewaltigung, Drogenhandel und anderer schwerer Verbrechen verurteilt wurden. Zugleich kündigte der von Staats- und Parteichef Raúl Castro geführte Staatsrat an, den Strafvollzug zu überprüfen und Möglichkeiten vorzeitiger Haftentlassung zu erwägen.
Nach Angaben von Menschenrechtlern sind in Kuba auch Dutzende Menschen aus politischen Gründen in Haft. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der kommunistischen Führung Kubas haben sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Die katholische Kirche vermittelte zwischen Havanna und Washington sowie bei der Freilassung von Dissidenten.
Im vergangenen Jahr ließ Havanna mehr als 3.500 Gefangene vor dem Besuch von Papst Franziskus im September frei. Das katholische Kirchenoberhaupt wurde von der Staats- und Parteiführung herzlich empfangen. Allerdings wurden während des Besuchs auch wieder Dissidenten festgenommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!