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Archiv-Artikel

Nabucco: RWE rein, Kritiker raus

DÜSSELDORF afp ■ Der deutsche Energieversorger RWE hat gute Chancen auf einen Einstieg beim Pipeline-Projekt Nabucco. RWE liege vor dem französischen Konkurrenzunternehmen Gaz de France, sagte ein Vertreter des türkischen Energieministeriums dem Handelsblatt vom Montag. Die Pipeline mit einer vorgesehenen Länge von etwa 3.300 Kilometern soll Erdgas aus dem Nahen Osten und dem Raum des Kaspischen Meers nach Westeuropa bringen. An dem Projekt sind bislang fünf Energieversorger beteiligt, das Konsortium sucht seit Monaten nach einem sechsten Partner aus einem Abnahmeland in Westeuropa und hatte zunächst Gaz de France bevorzugt. Vor allem das türkische Staatsunternehmen Botas habe aber gezögert. Laut der Zeitung gibt es einen Zusammenhang mit dem Armenien-Beschluss des französischen Parlaments, wegen dem die Türkei bereits Rüstungsaufträge in Frankreich storniert hatte. Die Nationalversammlung hatte im vergangenen Jahr entschieden, das Leugnen eines Völkermordes an Armeniern im Ersten Weltkrieg unter Strafe zu stellen. Die Türkei lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord ab.