NSA sammelt weniger Daten: Eine Frage des Speicherplatzes?
Massive Datenabschöpfung bedarf massiver Speicherkapazitäten. Eine einfache Rechnung. Wiviele Daten genau gesammelt werden, bleibt weiter unklar.
![](https://taz.de/picture/123892/14/speicher_01.jpg)
WASHINGTON ap | Der US-Geheimdienst NSA kann nach Zeitungsberichten bei weitem nicht so viele Daten sammeln wie bisher vermutet. Die Kapazitäten hielten nicht Schritt mit dem schnellen Anstieg der Handynutzung, berichteten am Freitag die Zeitungen The Washington Post und The Wall Street Journal unter Berufung auf anonyme Regierungsbeamte.
Trotz aller Bemühungen könne die NSA nur weniger als 30 Prozent aller Telefondaten von US-Bürgern sammeln, schrieb The Washington Post. The Wall Street Journal bezifferte die gesammelten Daten sogar auf unter oder bis zu 20 Prozent. Noch 2006 fing die NSA den Berichten zufolge nahezu alle Telefongespräche ein, seitdem sei die Anzahl der gesammelten Telefondaten jedoch gesunken.
Die Berichte der vergangenen Monate über eine massive Datenabschöpfung hatten bisher den Eindruck vermittelt, die NSA registriere alle Telefongespräche von US-Bürgern. Dies rief massive Kritik an Eingriffen unter anderem in die Privatsphäre hervor. Diese Kritik könnte mit dem jetzt bekanntgewordenen, offenbar deutlich niedrigerem Ausmaß möglicherweise beschwichtigt werden.
Allerdings könnten nun auch Fragen über den Sinn des NSA-Programms aufgeworfen werden. Denn nach Darstellung von Regierungsbeamten muss die Datensammlung massiv sein, um nach Terrordrohungen suchen zu können. Sicherheitsbeamte waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
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