NORDKOREAS ATOMTEST IM FEBRUAR : UN-Behörde findet radioaktive Gase
WIEN | Internationale Experten haben weitere Hinweise gefunden, dass Nordkorea im Februar tatsächlich einen dritten Atomtest durchgeführt hat. Zwei Messstationen in Japan und Russland erkannten radioaktive Gase, teilte die zuständige UN-Behörde in Wien gestern mit. Bis jetzt sprach die Behörde trotz offizieller Bekanntgabe eines Atomtests durch Nordkoreas Regierung in Pjöngjang nur allgemein von einem „Ereignis“.
An einer Messstelle im rund 1.000 Kilometer entfernten Takasaki in Japan gab es Anfang April einen deutlichen Nachweis. Etwas schwächere Werte konnten in Russland entdeckt werden. Die zeitliche Verzögerung zwischen dem Atomtest und der Entdeckung der Gase lässt auf eine gute Isolierung des unterirdischen Tests schließen. Das sagte ein Experte der UN-Behörde zur Überwachung des internationalen Kernwaffenteststopp-Abkommens. Obwohl die Behörde den Atomtest der Nordkoreaner nicht abschließend bestätigte, wies sie darauf hin, dass es keine andere Erklärung für die Messwerte gebe. Der Atomtest im Februar hatte international Empörung ausgelöst. (dpa)