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NGO Bereits zum sechsten Mal organisiert die taz Panter Stiftung ein Medientraining für AktivistInnenDie Vielfalt stärken

von Petra Bornhöfft

Samstags ist es leise im taz-Gebäude. Kein Telefon klingelt, menschenleer sind die Redaktionen und der große gläserne Konferenzraum. Doch zweimal im Jahr wird es dort auch an einem Samstag eng und laut. Auf Einladung der taz Panter Stiftung diskutieren dann 20 AktivistInnen von Nichtregierungsorganisationen (NGO) darüber, wie sie mehr JournalistInnen erreichen, ihre Presseinfos vor dem Papierkorb bewahren und ihre Kampagnen im Netz verbessern können. Die taz Panter Stiftung kann dieses kostenlose Medientraining bereits zum sechsten Mal dank der Spenden von vielen StifterInnen anbieten. Der Bedarf ist riesig, Hunderte BewerberInnen mussten bislang abgewiesen werden, denn eine kleine Stiftung wie die taz Panter Stiftung hat trotz hohen, auch ehrenamtlichen Einsatzes nur begrenzte Möglichkeiten.

Jedes Mal wenn sich die Teilnehmenden am Freitagnachmittag gegenseitig vorstellen, wundern sich viele, für wen oder was sich die Tischnachbarn einsetzen. Gut möglich, dass der Leipziger Streiter für eine demokratische UNO auf den Baumbesetzer aus dem Hambacher Forst trifft, eine Seniorenvertreterin aus Berlin-Mitte auf jemanden vom Kinderhospiz Jena. Bei der Auswahl der BewerberInnen bemüht sich die Stiftung, eine möglichst vielfältige Gruppe zusammenzustellen. NGOs sollen auch voneinander lernen. Das funktioniert. Positiv erinnert etwa Teilnehmerin Amanda Groschke von der Klima-Aktion Silent Climate Parade „die angenehme Atmosphäre, das produktive Arbeiten und den Austausch untereinander“.

Knapp zwei Tage sind extrem kurz, um zu lernen, wie man erfolgreich mit JournalistInnen in Kontakt kommt, eine interessante Information schreibt oder in Interviews besteht. Dabei bleibt wenig Zeit für NGO-Elaborate. Aber mit den Tipps und praktischen Übungen im Rücken „sei er selbstsicherer geworden und arbeite weniger nach Gefühl“, sagt Sven Bremer vom Aktionsbündnis NoBärgida.

Vor allem die Satz- und Textübungen mit Sprachcoach Elisabeth Schmidt-Landenberg begeistern selbst akademische MuttersprachlerInnen. „Es geht darum, wie wir andere interessieren oder als Leser blitzschnell verlieren können – auch wenn die Initiative großartige, wichtige Ziele verfolgt“, erklärt Christopher Laumanns vom Konzeptwerk Neue Ökonomie. Dazu gehört auch, dass die erfahrenen TrainerInnen schon mal „politisch wenig korrekt, aber ehrlich“ von ihrem Tagesgeschäft berichten, wie Stevie Schmiedel von Pinkstinks resümiert. Sie spricht von einem schmerzhaften Training, das aber die beste Vorbereitung für die harte Realität biete.

Ihre Unterstützung zählt

Ihre Spende hilft uns: taz Panter Stiftung, GLS-Bank, IBAN: DE97 4306 0967 1103 7159 00

Alle Infos, alle Termine: www.taz.de/ngo-workshop

Weil auch kleine Initiativen vom Social Web, von Kampagnenplattformen oder sozialen Netzwerken profitieren können, wurde das Programm inzwischen erweitert. Dabei sparen die TrainerInnen, wie etwa Chris Methmann von Campact oder taz Community Managerin Anna Böcker, die Mühen der Ebene und die Tücken der sozialen Netze keineswegs aus.

Viele NGOs „würden gern wieder an Weiterbildungen teilnehmen“ wie das Künstlerkollektiv Grass-Lifter aus Zwickau: Sie hoffen, „dass die Stiftung weitermacht und weiter unterstützt“, dies sei gerade für NGOs außerhalb von Berlin sehr wichtig.

Petra Bornhöft, Kuratoriumsmitglied der taz Panter Stiftung, hat die NGO-Workshops ins Leben gerufen.

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