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Muss der Hering bald hungern?

Greifswald (AP) – Das Szenario ist erschreckend – schon bald könnten der Hering und andere Planktonfresser wegen der mit dem Ozonloch wachsenden UV-Strahlung nicht mehr genug Nahrung finden. In Laborversuchen wurde festgestellt, dass die Zooplankter, die kleinsten Krebse im Meer, mittels eines körpereigenen Sensors vor der harten, kurzwelligen Ultraviolettstrahlung (UV-B) gewarnt werden und vor ihr flüchten. Damit verschwindet auch die Futterquelle vieler Meerestiere. In einem gerade angelaufenen Projekt der Universitäten Greifswald, Münster und Osnabrück sowie des Bremerhavener Alfred-Wegner-Instituts für Polarforschung soll nun geklärt werden, ob diese Laborbeobachtungen sich in der Natur bestätigen. Um sich ihre DNS nicht von der UV-Strahlung kaputt machen zu lassen, könnte es sein, dass die Krebschen den einzigen verfügbaren Fluchtweg einschlagen und sich in die Tiefe zurückziehen, meint Sabine Gerbersdorf vom Institut für Ökologie der Universität Greifswald. Auf diese Weise käme es dann zu einer „folgenschweren Entkoppelung der Nahrungskette“, da die Mikrokrebse dann nicht mehr ihre lebensnotwendige Einzelleralgen-Nahrung finden.

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