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Muslime in DeutschlandNihal Aksoy kämpft

Sie war zweimal deutsche Meisterin im Taekwondo. Sie entwickelt Software. Und sie trägt ein Kopftuch: Nihal Aksoy ist eine selbstbewusste Frau – und Muslimin.

Nihal Aksoy: „Ich wollte das Kopftuch schon früher tragen, aber mir fehlte der Mumm.“ Bild: Volker Wiciok

Sie sagt, sie weiß nicht, warum sie andere irritiert. Eine junge Frau, die als Softwareentwicklerin arbeitet und zweimal deutsche Taekwondo-Meisterin war, die freiwillig ein Kopftuch trägt. Sie verwirrt den Großteil der Menschen, die ihr begegnen. Deutschtürkin, Softwareentwicklerin, Kampfsport und Kopftuch – wie soll das zusammenpassen?

„Eigentlich bin ich doch nichts Besonderes“, sagt Nihal Aksoy und zieht die Schultern hoch. „Ich war Leistungssportlerin und habe mich halt irgendwann für ein Kopftuch entschieden.“

Nihal Aksoy ist eine sehr selbstbewusste Frau, eine Muslimin, die sich nicht für ihr Kopftuch rechtfertigen mag. Die genug davon hat, ständig mit islamkritischen Fragen konfrontiert zu werden – und sie antwortet auch schon mal, dass sie wirklich genervt ist von den immer gleichen Klischees. Eine 32-Jährige, die sich über jene wundert, die sich über sie wundern.

Doch natürlich stellen sich die Fragen: Muss das denn sein? Sollte ein Sportplatz nicht frei sein von religiösen Symbolen? Ihre Antwort: „Nee.“

Kann sie das Kopftuch beim Trainieren nicht abnehmen? Ist es nicht unpraktisch und störend beim Sport? „Ich habe mich so sehr daran gewöhnt, dass ich mir auch das Trainieren nicht ohne Tuch vorstellen kann.“ Außerdem gebe es Kopftücher extra für Sportlerinnen, mit Klettverschluss und aus atmungsaktivem Material.

Leicht bekleidet im Wasser

Das Kopftuch ist ein verlässliches Aufregerthema in Deutschland. Für nicht wenige ein Zeichen der angeblichen Rückständigkeit des Islam, ist dieses Stück Stoff für die Trägerinnen ein Symbol ihres Glaubens. Nihal Aksoy sieht es als Teil ihrer Selbstbestimmung und ihrer Identität, die sie in der Sporthalle nicht ablegen mag.

Die Diskussion über das Kopftuch ist dort aber natürlich schon lange angekommen. Im vergangenen Juni durfte die iranische Fußballfrauenmannschaft beim Olympia-Qualifikationsspiel in Jordanien nicht antreten. Die Sportlerinnen wurden wegen ihrer Kopftücher von der Fifa ausgeschlossen. Begründung: Das Tragen eines Kopftuches erhöhe das Verletzungsrisiko, zudem solle der Sport religiös neutral bleiben. Erst seit März 2012 dürfen Fußballspielerinnen Kopftuch tragen – auf Druck der UNO.

In Deutschland würden Mädchen aus religiösen Gründen an der Ausübung von Sport gehindert, kritisiert Christa Stolle, Geschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. So dürften muslimische Eltern nach Gerichtsurteilen ihre Töchter von gemeinsam mit Jungen stattfindendem Schulsport fernhalten, wenn er zu einem Konflikt mit Koranvorschriften führe. Auch lange Kleidung und Kopftuch beim Sport tragen zu müssen sei hinderlich. „Die Trägerin wird in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und somit bei der Ausübung von sportlichen Tätigkeiten einer erhöhten Verletzungsgefahr ausgesetzt.“

„Musliminnen sind die verlorenen Töchter des Sports“, schrieb im vergangenen Jahr der Spiegel. Viele Eltern würden ihren Töchtern Sport verbieten – zu groß sei die Angst, ein fremder Mann könnte sich den Mädchen annähern. Besonders heikel ist der Schwimmsport. Viele strenggläubige Muslime möchten ihre Tochter oder ihre Ehefrau nicht leicht bekleidet im Wasser sehen.

Deswegen hat die Türkin Emine Aydemir 2007 in Köln das Fitnessstudio „Hayat“ („Leben“) in Köln eröffnet. Es ist ein Ort nur für Frauen, besonders für Musliminnen. Emine Aydemir trägt selbst ein Kopftuch und kennt daher die Probleme gläubiger Frauen. Wer in einem herkömmlichen Studio auf dem Stepper oder beim Yoga sein Kopftuch aufbehält, wird schon mal schief angesehen. Bei „Hayat“ interessiert sich dagegen niemand dafür. Die männlichen Familienmitglieder soll beruhigen, dass von außen niemand in das Studio hineinsehen kann. Männer müssen klingeln, um eingelassen zu werden. Und für besonders Fromme gibt es eine Gebetsecke.

Es ändert ich etwas

Aber auch beim Massensport ändert sich etwas. „Wir möchten muslimische Mädchen und Frauen verstärkt für den Sport im Verein gewinnen, mit oder ohne Kopftuch“, sagt Michael Schirp, Sprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes. In der Praxis entscheide jeder Mitgliedsverband selbst, ob dies auch gefahrlos umsetzbar sei. Fußballerinnen, Leichtathletinnen oder Taekwondo-Kämpferinnen kommen mit den „Capsters“, eng anliegenden Kopfbedeckungen für Sport und Freizeit, gut zurecht. Schwierig wird es im Basketball, wo permanent in Kopfhöhe nach dem Ball gegriffen oder geschlagen wird, weshalb Kopfbedeckungen und Schmuck dabei grundsätzlich verboten sind.

Taekwondo-Kämpferin Nihal Aksoy war neun Jahre alt, als sie ihren Sport für sich entdeckte. „Ich bin mit den Jungs in der Nachbarschaft aufgewachsen“, sagt sie. Die Spielkameraden fingen mit dem Taekwondo an, kurze Zeit später wollte sie auch. Weil es keine Mädchenmannschaft gab, trommelte sie ihre Freundinnen zusammen, dann konnte es losgehen. Fortan trainierte sie fast jeden Tag, auch in den Sommerferien in der Türkei.

Ihren Eltern sei das anfangs fremd gewesen. Ein Mädchen, das Kampfsport macht? Die Befremdung habe aber weniger mit dem muslimischen Glauben zu tun gehabt als mit dem Geschlechterverständnis ihrer Eltern. Ihr Vater, Fabrikarbeiter, ist 1971 aus der Türkei nach Deutschland eingewandert und holte später seine Ehefrau nach. Sie blieb immer Hausfrau, den Kindern lag das Technische – Nihal Aksoys Bruder ist Fachinformatiker. Die gebürtige Bochumerin sieht sich selbst als „türkische Staatsbürgerin und als Deutsche“.

Sie trainiert Kinder

Mit 14 Jahren schaffte sie den Schwarzen Gürtel, 1996 nahm sie erstmals an der deutschen Meisterschaft teil und gewann diese zwei Jahre hintereinander. Ihre Eltern saßen im Publikum, „ganz hinten, damit sie keine Angst um mich bekommen“. Damals trug Nihal Aksoy noch kein Kopftuch, nach dem Abitur begann sie eine Ausbildung als Arzthelferin, „da hat es dann auch nicht gepasst“. Sie verhüllte ihre Haare erst nach der Pilgerfahrt nach Mekka, da war sie schon 20 Jahre alt. „Eigentlich wollte ich das Tuch schon vorher tragen, aber mir fehlte der Mumm.“

Beliebteste Fragen seitdem: „Trägst du auch beim Sport Kopftuch?“ und: „Trägst du es freiwillig?“ Sie bejaht immer und immer wieder. Und natürlich bemerkt sie die skeptischen Blicke der Menschen, weil diese ihr nicht glauben wollen oder sie verstehen möchten. Heute trainiert sie Kinder in Taekwondo. Diese seien sehr entspannt, wenn es um ihr Kopftuch gehe. Nur die Eltern schauten immer etwas irritiert, wenn sie die verhüllte Trainerin zum ersten Mal sehen.

Erfahrungen, die Abide Dogan sehr gut kennt. Die 24-Jährige hat sich mit zwölf Jahren für das Kopftuch entschieden, mit 16 fing sie in einem Verein an, Fußball zu spielen. Ihre türkischen Eltern hätten nie ein Problem mit der Leidenschaft ihrer Tochter gehabt, ihre Religion und das Kopftuch seien kein Hindernis gewesen: „Warum auch?“ Beim trainieren hat sie lange Hosen an, ihren Hals bedeckt und ihr Kopftuch auf. Unbequem? „Alles eine Sache der Gewohnheit“, sagt sie und lacht verlegen.

Die Berlinerin, die Betriebswirtschaftslehre studiert, kennt die neugierigen und die hämischen Blicke, wenn sie ein Spielfeld betritt. Mit Worten sei sie aber beim Sport noch nie diskriminiert worden. Als gläubige Muslimin hält sie auch die Fastenzeit ein und muss dann manchmal auf ihr Training verzichten. Gebete werden auch verschoben, wenn diese in die Spielzeit fallen. Abide Dogan weiß, dass sie irritiert. Und auch sie versteht es eigentlich nicht. Sie sei eine Frau, die ihr Haar verhüllt, zu Allah betet und Fußball spielt. Mehr nicht.

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58 Kommentare

 / 
  • A
    Ahmetzade

    Erstaunlich, dass es immer noch Menschen gibt, die nicht damit klarkommen können, dass eine Frau ein Kopftuch trägt. Wenn eine Frau ein Kopftuch trägt, hat man sie so zu akzeptieren, wie sie ist und nicht so, wie man sie gerne hätte. So einfach ist das. Eure Kinder und Enkelkinder werden ohnehin damit aufwachsen, so dass sie eine kopftuchtragende Frau genauso selbstverständlich nehmen werden wie eine ohne Kopftuch. Also.

  • F
    Frau

    @ viccy:

     

    ''Religion ist mitnichten Privatsache in einem Land, in dem eine der sog. Volksparteien ein "christlich" im Namen trägt, Kirchensteuer gezahlt wird und Religionsunterricht an den Schulen herrscht.''

     

    Religion ist in einem säkularen Staat definitiv Privatsache. Kirchensteuer zahle ich nicht (allerdings ärgere ich mich sehr über steuerliche Zuwendungen an die Kirchen, aber genauso über Baukostenzuschüsse für Moscheen oder Fördermittel - diese Gelder sollten von den Gläubigen kommen).

    Ich hatte in der Schule KEINEN bekenntnisorientierten Religionsunterricht, konnte auch auf Philosophie ausweichen oder hätte befreit werden können. Religionsunterricht sollte immer der Allgemeinbildung dienen sprich einen Abriss über Religionen geben. Den jüdischen Glauben neben dem muslemischen, dem christlichen, dem hinduistischen, dem buddhistischen usw als gleichwertig präsentieren.

     

    Die CDU ist genau christlich eingestellt wie die SPD sozial...das C sehe ich eher als Relikt.

     

    Religiöse Orientierung kann und darf man haben, sollte aber im Miteinander keine Rolle spielen.

  • D
    Dieter

    Es freut mich, dass der Artikel so viel Resonanz auslöst, weil ich glaube, dass wir wirklich alles tun sollten, um nach und nach den Einfluss der Religionen zurückzudrängen, in deren Namen bisher soviel Unheil angerichtet wurde.Ich meine damit natürlich auch das Christentum und denke dabei nicht nur an die Greueltaten, die Chris in seinem Beitrag erwähnt, sondern auch die Kreuzzüge, die Inquisition usw.. Aber davon haben sich erfreulicherweise schon sehr viele Leute befreit. Jetzt geht es darum, den Islam und seine frauenfeindliche Ausrichtung zu überwinden. In diesem Sinne wäre viel wichtiger, Beispiele von Frauen mit islamischer Herkunft vorzuführen, die mit gutem Beispiel voarangehen und sich nicht von ihren Vätern, Brüdern und Ehemännern an die Leine legen und das Leben bestimmen lassen. Die sich genauso unvermummt zeigen wie ihre Männer, die nicht immer einen Schritt hinterherlaufen oder in der Moschee hinter Gittern sitzen, die genauso mitreden und nicht warten bis ihnen gnädig das Wort gegegeben wird, die das Haus verlassen dürfen, wann sie das wollen und so vieles mehr. Wenn die islamische Gesellschaft so viel Angst vor den sexuellen Trieben ihrer Männer hat wäre es wahrlich gerechter, den betreffenden Individuen ein paar Hormonbehandlungen zu geben, oder zu anderen Methoden zu schreiten, als Millionen Frauen ihr leben lang vermummt durch das Leben laufen zu lassen. Wenn das nicht reicht, dann ist die islamische Gesetzgebung ja wirklich nicht kleinlich, entsprechende Körperteile abzuhacken. Fürcherlich das, aber es tut mir leid, das ist die andere Seite der Medalle, das Kopftuch zu tragen. Im übrigen glaube ich nicht, dass alle islamischen Praktiken den Menschenrechten gerecht werden.

    Wenn eine Frau sich zum Handlanger dieser archaischen Ideologie macht, ist das wahrscheinlich ihr eigenes Problem. Aber deshalb muss man das ja nicht unbedingt auch noch in der TAZ an die grosse Glocke hängen.

  • J
    JohnReed

    @viccy:

    Sorry, viccy, aber der Schuldvorwurf ist da eben genau nicht graduell höher. Wenn eine Frau sich sommerlich bekleidet mit zehn Männern in einer Wohnung aufhält, mit diesen Alkohol trinkt und Pornofilme anschaut, ist sie nach unserer Rechtsordnung und auch in der viktimologischen Analyse nicht weniger schützenswert als andere Fälle. Das ist genau der Punkt und die Beschreibung unterschiedlicher Werte-Formationen in unterschiedlich geprägten Gesellschaftstypen.

  • T
    tommy

    @Peter:

     

    "Integration" kann ja wohl nicht alleine nach Bildungsgrad oder beruflichem Erfolg gemessen werden. Nach der Logik hätte ja zum Beispiel Mohammed Atta super-integriert gewesen sein müssen, denn er war schließlich studierter Architekt mit gutbürgerlichem Hintergrund.

  • M
    Michel

    Ich bin ja oft genug in Opposition zur taz, aber angesichts des geballten Islam"kritiker"scheißdrecks hier und des "Islamisierungs"-Schwachsinns fühle ich mich glatt wieder solidarisch mit der Redaktion. Leute, macht die Rechner aus und geht in der Realität leben, statt in eurem Paralleluniversum.

  • J
    JohnReed

    @Horst: Sie kommen hier nach 100 Kommentaren an und schreiben "Ihr seid alle dumm". Was soll das? Wenn Sie nicht mehr zu bieten haben, bleiben Sie besser bei Ihrem eingangs erwähnten Grundsatz. Nicht jeder, der Ihre Meinung nicht teilt, hat "keine Ahnung".

  • V
    viccy

    @ Frau

    Religion ist mitnichten Privatsache in einem Land, in dem eine der sog. Volksparteien ein "christlich" im Namen trägt, Kirchensteuer gezahlt wird und Religionsunterricht an den Schulen herrscht.

     

    Davon abgesehen ist der Vergewaltiger ein Vergewaltiger, egal ob die Frau Minirock trägt oder nicht. Aber die Art der Mit-Verursachung (Kausalität!) der Tat durch das Opfer (google: Viktimologie) differiert schon ein wenig, je nachdem, ob Minirock oder schlabbernde Jogginghose getragen wird. Im letztgenannten Fall dürfte der Schuldvorwurf an den Täter durchaus graduell höher sein. Davon unbeschadet ist das Zitat aus 2006 für den Eimer, das ist keine Frage.

  • J
    JohnReed

    @Peter: "Ganz schön idiotisch, was hier manche Leute als Leserkommentar schreiben."

    O.K., Peter: Niemand hat die Protagonistin als unintegriert oder gar dumm bezeichnet. Hut ab vor ihrem Lebensweg. Es geht auf einer ganz anderen Ebene um die politische und gruppendynamische Konnotation und Signalwirkung, die hier stattfindet, insbesondere gegenüber denen, die sich im selben kulturellen Kontext befinden, aber ohne Kopftuch leben möchten. Dies ist stets der Lackmustest für die Einordnung eines gesellschaftlichen Subsystems.

  • H
    Horst

    Ich schreibe normalerweise nie Kommentare...nie...NIE...NIEMALS. Heute eine Ausnahme: Ihr seit alle dumm. Ihr habt keine Ahnung. Ihr sprecht über Themen, von denen ihr nichts versteht! Der eine gräbt eine Fatwa von einem Mufti aus (der Vergleich mit einem katholischen Priester ist übrigens Blödsinn...), ein anderer verwechselt das Kopftuch mit Integration, und wiederum ein anderer schwafelt etwas von Islamisierung...Könnt ihr eigentlich morgens noch in den Spiegel schauen? Ist es nicht ein schreckliches Gefühl so ignorant zu sein? Werdet locker - versucht andere Menschen und Kulturen zu verstehen - ohne den Zeigefinger zu erheben...und haltet euch einfach komplett raus wenn ihr keine Ahnung habt wovon ihr sprecht. PS: Es wundert mich etwas das hier noch keiner Koranstellen aus dem Kontext gerissen hat um sie hier zu präsentieren...naja, kommt sicherlich noch! Guten Abend

  • KK
    Karl K

    @ von Frau

     

    vom Ochsen kannste nurn Stück Rindfleisch erwarten;

    warum sollte das bei den Weihrauch- nassen-Besen- und sonstwas Schwingern anders

    sein?! Selbst der Dalai Lama gehört in diese Clique von klebitschten

    gläubischen.

    It's history. Try something else.

    Nur deine Nerven solltest du schonen, das hilft niemanden.

  • F
    Frau

    „Wenn man Fleisch draußen auf die Straße, in den Garten oder den Park stellt, ohne es zuzudecken, dann kommen die Katzen und fressen es. Wer ist nun Schuld - die Katzen oder das unverhüllte Fleisch? Das unverhüllte Fleisch ist das Problem. Wenn sie in ihrem Zimmer, in ihrem Zuhause war, in ihrem Hidschab, wäre kein Problem aufgetreten.“ Grand Mufti of Australia Tajedine al-Hilali. (2006)

     

    Diese Zitat ist nicht aus dem Mittelalter, es ist aus dem Jahre 2006!

     

    Ein Gross-Mufti repräsentiert den Islam genauso, wie ein Priester die katholische Kirche.

     

    Als Frauenrechtler kann man gar nicht so viel Essen wie man K---en mag!

  • F
    Frau

    Ja, alles klar..das Ibrahim genau die These des immer sexgeilen Mannes bestätigt, der sich auf die verdorbene (nicht keusch verdeckte) Frau stürzt ist ok - oder was?

     

    Hier wird mal locker umgedreht, was in diesem Land bisher KONSENS war: Jede Frau darf zu jeder Zeit im Minirock rumlaufen, ohne bei einer sexuellen Attacke die Täterin zu sein. DER VERGEWALTIGER IST DER TÄTER - nicht das Opfer (wie es in den Scharia-Staaten vermittelt wird).

     

    Der orthodox gelebte Islam ist für mich genauso inakzeptabel wie jede andere orthodoxe Form von Religion.

     

    Nehmt Religion als das was sie ist, PRIVATSACHE!

  • P
    Peter

    Ganz schön idiotisch was hier manche Leute als Leserkommentar schreiben.

     

    Diese junge Frau ist integriert, und hat so einiges erreicht. Sogar mit kopftuch. Das ist doch der Beweis dafür, dass Kopftuch Trägerinnen nicht dumm sind und erst recht ein Beweis dafür, dass Kopftuch Trägerinnen integriert sein könnnen.

    Sie trägt das Kopftuch freiwillig und ist glücklich damit, warum können manche Menschen das einfach nicht verstehen?

     

    Ich bin Trainer einer Mädchen Fußballmannschaft und in der Mannschaft spielt auch ein Mädchen mit Kopftuch und sie ist die BESTE der Mannschaft, ich finde es sehr gut dass sie spielt, denn egal ob mit oder Kopftuch, niemand sollte vom Sport ausgeschlossen werden. Mich als Sportler, interessiert es auf dem Platz nicht wie die Person gekleidet ist oder was sie auf dem Kopf trägt, sondern die sportliche Leistung.

  • V
    viccy

    @ Frau

    Die Verbindung zwischen Religion (konkret: Islam) und Kopftuch ist gegenwärtig vorhanden und lässt sich nicht wegdiskutieren. Du sprichst davon, was die Anfänge des Symbols waren - aber das wäre, als würde ein Nazi argumentieren, dass das Hakenkreuz aus dem Buddhismus kommt.

     

    Na ja, zugegeben - nicht ganz :-) ... Sieh mir das überzeichnete Beispiel zur Veranschaulichung nach.

  • S
    Stephie

    Salam.

     

    Das Kopftuch diskriminiert nicht, es steht jedem frei, von Rechten keinen Gebrauch zu machen. Gleichberechtigung ist freiwillig, ansonsten muesste der Staat in Hetero-Haushalten pruefen, wieviele Minuten jeweils Mann und Frau jede Taetigkeit ausfuehren und dann eine 50-50 Aufteilung durchsetzen. Frauen sollten dann auch keine Kleider und Roecke tragen, das diskriminiert genauso.

     

    Was an dem ansonst guten Artikel schade ist, sind einige Bemerkungen/Unterstellungen, zB dass die Meinungen muslimischer Maenner bzgl der Bescheidenheit der Frauen in ihrer Familie relevant sind: "Viele strenggläubige Muslime möchten ihre Tochter oder ihre Ehefrau nicht leicht bekleidet im Wasser sehen." Wenn sie so strengglaeubig waeren, dann wuessten sie wohl, dass das jeder selber entscheiden muss. Relevant ist die Entscheidung der Frau und eben diese moechte oft nicht leicht bekleidet sein, wie das ansonsten auch in diesem Artikel klar gemacht wird. Desselbe gilt fuer: "Die männlichen Familienmitglieder soll beruhigen, dass von außen niemand in das Studio hineinsehen kann." Schon wieder werden muslimische Maenner als kontrollsuechtig dargestellt und der Wunsch der Frauen, nicht so gesehen werden zu wollen, ausgelassen. Solche Bemerkungen untermauern Vorurteile ueber die unterwuerfige muslimische Frau.

     

    Wie zurueck Massnahmen zur religioesen Gleichberechtigung in Deutschland sind, zeigt dann auch noch der Kommentar: "Und für besonders Fromme gibt es eine Gebetsecke." Das suggeriert, dass Beten "besonders" fromm sei und fuer Muslime zweitrangig nach dem Koerperbedecken liegt. Im UK ist es schon lange ueblich, Gebetsraeume fuer Arbeitnehmer, Schueler, etc bereitzustellen. In einem Frauen-Fitnessstudio ist das doch selbverstaendlich der Fall.

  • AA
    Annett Abdel-Rahman

    Das Thema Kopftuch kann man eigentlich wirklich nicht mehr hören: Aber dieser Artikel ist wunderbar geschrieben und trifft es auf den Punkt! DANKE!

  • F
    frau

    Und schon wieder die Debatte ums Kopftuch....nervt so langsam....nein, das Kopftuch ist kein RELIGÖSES Symbol; das ist die Markierung einer besonders tugendhafte Frau, die nicht mit ihren Reizen die Aufmerksamkeit des unbeherrschten Sexmonsters ''Mann'' auf sich zieht. Es war ein eventueller Schutz vor sexuellen üÜbergriffen gedacht. Das Tragen wird in Schariastaaten mit der Sittenpolizei überwacht.

     

    Weg mit Kopftüchern aus dem öffentlichen Raum! Und zum Thema Freiwilligkeit, wohne dicht an einer wohl eher orthodoxen islamischen Gemeine, da kommen ca. 4 -5 Jährige fest verpackt - das zum Thema Selbstbestimmung!

     

    Nehmt endlich Religionen was sie sind, Privatsache!

  • RS
    rearden steel

    Wie kann man sich als türkischer Staatsbürger fühlen wenn man gar nicht in der Türkei geboren wurde, dort nicht zu Schule gegangen ist und dort nicht sozialisiert wurde? Welcher nationalistischen Gehirnwäsche werden diese Kinder in ihren Familien unterzogen?

  • V
    viccy

    @ Lisa B.

    Rassismus kann sich auch gegen Deutsche richten. Mir scheint, Du bist jemand, der davon betroffen ist.

     

    Der Knackpunkt ist in jedem Fall: Das Individuum (kopftuchtragend, nasebohrend oder was auch immer) schwebt nicht mutterseelenallein im Weltall, sondern ist Teil einer Gesellschaft. Es sei denn, das Kopftuch wird nur zu Hause in den eigenen vier Wänden getragen. Soweit dies aber nicht der Fall ist, gibt es einen gesellschaftlichen Bezug. Über dessen Größe und Relevanz mag man streiten, gleichwohl wird man dem Problem/Thema in all seinen Facetten nicht gerecht, wenn man es auf eine Frage der Selbstbestimmung der einzelnen Frau herunterbricht. Das ist weniger eine Frage von Rassismus als von Holismus, scheint mir.

  • KK
    Karl K

    Da macht jemand, eine Frau, als tolle Sportlerin einen tollen Job.

     

    Ok. Aber wieso ist es dann so wichtig, permanent davon zu berichten, daß sie dabei ein Kopfleibchen trägt, weil sie ein gläubige Moslima  ist?

     

    Wie? Das nennt man Kopftuch? Ja, mag sein; but it tells me nothing!

    Sieht auf dem Fotto eher aus wie 'n stlisierter Kampfhelm irgendwelcher Kreuzritter. Bißchen streng.Steht ihr. Warum nicht!

     

    Religiös konotierter Kopfhabit?

    Wie sagten meine vielen türkischen Mitstreiterinnen in dem 250peopleLaden: Davon siehste jetzt in dieser Millionenstadt, angefangen schon bei 12jährigen, mehr als in Erzerum oder Diayrbarkir!

     

    Im hohen Norden sind entsprechende

    Embleme im Sport eher selten. Aber ich hab auch schon bei Ruderern ein Kreuz oder den Davidstern am Halskettchen gesehen. But - So what!?

     

    Aber - es hat eben doch - wenn wie hier hervorgehoben -  etwas missionarisches und das  - nervt. Ebenso wie mich in meiner Sportart eine derartige 'christliche' Extrovertiertheit eines Ruderkumpels  genervt hätte.

    War aber nicht. Ist nach  Aufklärung einfach durch.

     

    Sie beschwert sich, daß ständig nachgefragt werde?

    Nur net ignorieren, wie der Wiener sagt.

     

    Schwimmen außerhalb der Burka ist ja ein ähnlich beliebtes angeblich koranlastiges Thema.

    In dieser Stadt, anderer türkish sector geht das so: die türkischen Männer bangen um das Seelenheil ihrer Frauen.

    Diese nähen Vorhänge für die großen Außenfenster. Die türkischen Männer heißen per Augenscheinseinnahme die Abschirmungen gut.

    Fröhlich Badende. Merkwürdigerweise lösen sich Nähte und Vorhânge binnen ein, zwei Wochen. Hängen lose rum, landen in der Ecke. Badende Frauen.

    So geht das.

     

    Charakterschwach? - von wegen.

    Jürgen Becker: "… Aufklärung hatten die schon, da haben wir noch in den Wald geschissen…" bißchen verschüttet, aber das wird.

     

    Sei ihr also dieses Teil zur Bändigung ihrer Haarpracht gegönnt.

    In den muffigen 50ern liefen auch viele Mütterchen Müh so rum.

    .

  • S
    Serapio

    War klar, dass wieder einer kommt, der die ganze Diskussion mit "IHR SEID ALLES RASSISTEN" abwürgen will. Wo Argumente fehlen, hilft Nazikeule. Da nützt auch meistens der Hinweis nichts, dass wer Kritik an mangelhafter muslimischer Integrationswilligkeit mit der Judenverfolgung vergleicht, eben letztere verharmlost.

     

    Aber zum Artikel:

    Die Dame trägt das Kopftuch als "Symbol des Glaubens". Symbol für wen? Für sich, die merkt nach eigenen Aussagen eh nicht dass sie eines trägt. Also für andere, die "Ungläubigen"? Ich bitte diese Muslime in Rücksicht auf die abendländische Lebensweise, ihre Religiösen Symbole etwas diskreter zu halten, im Sinne eines guten Miteinanders. Ein Kettchen mit einem Halbmond diskret unter dem T-Shirt täte es auch, so wie es die meisten Christen machen. Ich wäre dann auch nicht böse, wenn es mal über dem T-Shirt hängt. Bin ja nicht kleinlich. Diese Niqabs et al, sind eine Beleidigung unserer westlichen Kultur.

    Danke für ihr Verständnis und Entgegenkommen!

  • MS
    Maximilian S.

    Was soll dieser Artikel eigentlich aussagen? Türken in Deutschland können Softwareentwickler werden? Auch Türken, die es geschafft haben, werden diskriminiert? Fragt sich: Warum können es nicht mehr schaffen? Und wenn es mehr schafften, würden sie dann vielleicht nicht mehr so diskriminiert? Warum haben Japaner in Deutschland keine Probleme? Warum bleiben Türken so gerne in Deutschland, obwohl es ihnen hier so schlecht ergeht? Fragen über Fragen... Ich glaube, dass sich das gespaltene Verhältnis zwischen den zugewanderten Türken und Deutschen leider nicht auflösen lässt. Und es wird auch dabei bleiben, dass die Mehrheit der Türken und Araber keine Softwareentwickler werden. Und je größer ihr Anteil, besonders wenn sie keine Softwareentwickler sind, desto größer werden die Spannungen werden. Da hilft auch kein Schönreden und mit brauner Soße werfen. Da bin ich einfach pessimistisch. Tja.

  • T
    tommy

    @Lisa B.

     

    "heteronormative Spießerfamilien" - sind Sie sicher, dass es davon nicht gerade im islamischen Bereich jede Menge gibt?

  • J
    JohnReed

    @Lisa B: Das Problem ist nicht die Selbstbestimmung von Kopftuchträgerinnen, sondern der Subtext, der als Signal an diejenigen ausgesendet wird, die ihren Glauben ohne Kopftuch leben wollen. Und denen sagt ja Mitforist Ibrahim ganz deutlich, dass das nicht geht. Und damit haben wir eine Situation von Gruppenzwang.

  • T
    tommy

    @Hussein

     

    "Das schwarz-weiß-Denken über eine Religion,

    die Frauenrechte fixierte, als Frauen hier noch als etwas nur leicht Besseres als Haustiere galten, "

     

    Wieso verfallen Muslime immer wieder in Argumentationsmuster der Sorte "Unsere Zivilisation war so hoch entwickelt, als die blöden Europäer noch auf Bäumen saßen"? Dient das der Kompensation von Minderwertigkeitsgefühlen? Was das europäische Mittelalter betrifft, ist Ihre Behauptung jedenfalls falsch. Sicher waren Frauen mit Männern damals im Allgemeinen nicht gleichberechtigt, es gab aber auch jede Menge einflussreiche Frauen, sowohl im religiösen Bereich (Hildegard von Bingen etc.), als auch politisch (etwa die Markgräfin Mathilde von Tuszien). Mann kann ja einen überzogenen Eurozentrismus kritisieren, aber das andere Extrem, die ahistorische Totalverdammung der Geschichte Europas kotzt mich zunehmend an.

     

    @chris:

     

    Sie haben zwar sicher Recht, dass auch das Christentum eine üble Geschichte von Gewalt und Intoleranz aufweist; den sowjetischen Gulag dem Christentum zuzuweisen zeugt nun aber nicht gerade von Intelligenz.

    Wobei ich sagen muss, dass ich, wenn ich mir die Kommentare von religiösen Spinnern wie "ibrahim" durchlese, für manche Aspekte der Sowjetunion zunehmend Sympathie entwickle.

  • LB
    Lisa B.

    Es ist echt unfassbar, wie viel antimuslimischer Rassismus in diesen ganzen Kommentaren stattfindet! Schämt ihr euch nicht?! Das hier ist keine Sarrazinveranstaltung.

    Warum macht euch das so viel Angst, wenn eine Frau ein Stück Stoff auf dem Kopf hat? Es ist erbärmlich, wie Kopftuchträgerinnen ihre Selbstbestimmung abgesprochen wird und stattdessen immer der "böse Islam" bemüht wird. DAS ist Mittelalter! Aber feiert nur weiter, wie toll aufgeklärt ihr seid und gebt weiter rassistischen Quatsch von euch, lebt in euren hetronormativen Spießerfamilien und frönt eures hedonistischen Lebensstils. Deutschland schafft sich ab und das ist auch gut so!

  • I
    Ibrahim

    @Mehrdad Nein, das Kopftuch diskriminiert weder Frau noch Mann. Der Koran schreibt den Frauen vor, ihre Haare/Reize zu bedecken. Wer das als Diskriminierung empfindet, wohlwissend, dass er für diese Aufopferung am Jüngsten Tag reichlich belohnt werde (ich schreibe bewusst im Konjunktiv), muss den Islam ja nicht praktizieren. Das ist schließlich ein geglaubtes Geben und Nehmen.

     

    Und die Empörung im Hinblick auf den Mann kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Es ist ja mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass die Libido (Sexualtrieb) des Mannes wesentlich höher ist, als bei der Frau. Somit ist die Bedeckung der Reize in gewisser Weise nachvollziehbar und niemand wird auf seine Triebe "reduziert". Desweiteren gelten auch für den Mann gewisse Kleiderordnungen, die beispielsweise zu kurze Hosen (Kniescheiben müssen bedeckt bleiben) innerhalb des Glaubens nicht tolerieren.

     

    Niemand muss den Islam annehmen. Ich freue mich immer wieder, wenn sich Atheisten für die Rechte Gläubiger einsetzen. Wir können nur in einer toleranten Gesellschaft leben, wenn jeder im Rahmen des Grundgesetz frei sein kann. Nein zum Gottesstaat.

  • T
    toddi

    so, so da hat sich Protagonistin B Zitat" Die 24-Jährige hat sich mit zwölf Jahren für das Kopftuch entschieden" stellt sich die Frage was sie zwölfjährig noch alles so "frei entscheiden" durfte. Die Protagonistin trägt nach einer im Grunde Gehirnwäsche in Saudiarabien Kopftuch. Welche Überraschung! Was weniger überrascht das sie sich als sicherlich positive Ausnahme (ach ja, es gibt ja noch Prot. B) Instrumentalisieren lässt und damit vielen muslimischen Frauen (weltweit) die Entscheidung abnimmt was "Freiheit" ist oder doch nur Kämpferin gegen un-, und andersgläubige so wie die Jungs mit denen sie aufgewachsen ist - wenn man zwischen den Zeilen lesen kann gehen solche Beiträge unter Umständen nach hinten los … ach ja Sturm, und Skimasken wären auch noch ne (sportliche) Lösung ;-)

  • VS
    Volker Sander

    Die gebürtige Bochumerin sieht sich selbst als „türkische Staatsbürgerin und als Deutsche“.

     

    Das geht rechtlich nicht!!! Entweder oder! Und das ist auch das Problem der Integration... von beiden Seiten die Rosinen rauspicken und sich um den Rest nicht kümmern! Null Bock auf Deutschland!

  • V
    viccy

    @ Grundgesetz

    Aus Artikel 4 folgt jedoch mitnichten nur das Recht, seine Religion zum Ausdruck zu bringen. Es folgt daraus vielmehr auch eine negative Seite, eine Abwehrfunktion dieses Grundrechtes. Diese abwehrende Seite der Religionsfreiheit zielt darauf ab, dass man vom religiösen Bekenntnis anderer Menschen "verschont" bleibt und hat zur Herunternahme zahlreicher Kreuze in bayerischen Schulräumen geführt.

     

    Die Argumentation mit diesem Artikel 4 GG ist also durchaus recht ambivalent, was manchmal verkannt wird. Ohnehin recht nebulös ist überdies der hergestellte Bezug zum Mittelalter, aber das nur am Rande.

  • T
    T.V.

    Das Kopftücher die Bewegungsfreiheit einschränken sollen, ist mal ein guter Witz. Aber wo man schon wegen langen Haaren gelegentlich diskriminiert wird - und wenn's nur die Blicke sind - braucht man sich wohl wegen nichts wundern.

  • H
    Hussein

    Solche Artikel sind deshalb notwendig, weil immer noch viele Menschen (auch unter den TAZ-LeserInnen) glauben, der Islam sei ein "- sehr vorsichtig ausgedrückt - problematische(s) Glaubenssystem."

     

    Statt zu erkennen, dass es stattdessen sehr problematische Arten gibt, ihn auszuleben, wofür er als Glaubenssystem aber nichts kann.

    Nebenbei gesagt gibt es auch sehr unproblematische Arten, den Islam auszuleben. Diese sind aber nicht genügend shocking um für eine Pressegeschichte herhalten zu können.

     

    Das schwarz-weiß-Denken über eine Religion,

    die Frauenrechte fixierte, als Frauen hier noch als etwas nur leicht Besseres als Haustiere galten,

    die weibliche Präsidentinnen hatte, als das im Westen noch ungewöhnlich war (was es ja jetzt noch ist),

    in der Frauen den Kaufpreis für männliche Gatten bestimmen (ein Mercedes für einen Akademiker; bei den matriarchalen Minankabau in Indonesien) wird nicht dadurch besser, dass man die immer gleichen Klischees durch das Netz jagt, nur weil der durchschnittliche Leser nicht dazulernen möchte.

     

    Frieden erreicht man nicht, in dem man die immergleichen Vorurteile reproduziert (sehen möchte) sondern indem man auch sich hinterfragt und dazulernt.

  • C
    Chris

    Islamkritik gehört heute zum guten Ton. Jeder Depp muss sich zu diesem Thema äußern, um wenigsten ein bisschen welterfahren zu wirken.

     

    Bleiben wir doch einmal bei den Fakten:

     

    Der I. + II. Weltkrieg fand im christlichen Europa statt, die Ermordung von sechs Millionen Juden fand im christlichen Europa statt, der tausendfache Missbrauch an Heimkindern fand im christlichen Europa statt, selbst die Atombombe wurde von einem christlichen Land abgeworfen. Ganz zu schweigen von brutalster Sklaverei, Ausrottung der Indianer, russischen Gulags und Kolonialismus.

     

    Keine Religion hat soviel "Blut an den Händen" wie das Christentum.

     

    Darum schimpfen "Christen" auch so gern über den Islam, sie wollen halt ablenken...

  • D
    duff

    Ich wünsche Frau Akyol viel Erfolg bei Ihrer Selbstverwirklichung. Das tut sie nämlich.

     

    Mir persönlich ist es egal, wie die Leute rumlaufen. Was mich jedoch nervt, ist, wenn man ein Recht auf einen Schonraum daraus ableitet. Ich kann mir z.B. auch nicht das Gesicht vollpiercen und glauben damit als Aushängeschild einer Firma rumzulaufen. Das ist weltfremd.

    Wer sich also vermummen will oder 5 x am Tag beten, muß das im hiesigen Kulturraum als persönliches Problem betrachten, nicht ich als meines.

     

    Grüße,

    Duff

  • M
    mehrdad

    im übrigen stimme ich mit den meisten hier völlig überein.

     

    jemand sagte mal den folgenden, klugen satz:

     

    "es gehört kein muut dazu, für eine frau zu kämpfen, die ein kopftuch tragen will. es gehört hingegen viel mut dazu für all die frauen zu kämpfen, die KEINE kopftücher tragen wollen."

  • F
    Friedenspäher

    Was ist denn los in BRD, ich bin kein Muslim aber halte genau so wenig vom Christentum. Wenn diese Frau ein Kopftuch trage will, bitte lasst sie, was beschwert man sich darüber, haben wir keine größeren Probleme in Europa? Ein Kopftuch mit weißen Schnürsenkeln zu vergleichen zeigt nur eine Inkompetenz des Denkens. Ich bin gegen alles was radikal ist aber ganze Glaubensgruppen dafür zu diskreditieren schein doch wirklich ein Zeichen zu sein das unser Land rückständiger ist wie seine Neunmalklugen Bürger glauben das es ist.

  • M
    mehrdad

    die verteidigung des koppftuches gerade durch eine angeblich linke, progressive und feministische zeitung wie die TAz ist ein schlag ins gesicht millionen von frauen, die in der islamischen ummah auch bei androhung von strafe unter kopftücher und schleier gezwungen werden.

     

    mag diese frau nichts für all das können, aber ihr kopftuch ist das symbol einer durch und durch frauenfeindlichen ideologie.

     

    eine ideologie, die auch männerfeindlich ist, weil sie männer auf ihre triebe reduziert, vor denen man dann die frauen mit verschleierung schützen muss.

     

    dass linke ihre frministische grundsätze über bord werfen, wenn es um islamophile einstellungen geht, weiss man ja nicht erst seitdem die bundestagsabgeordnetinen der feministischen linkspartei sich freiwillig von IHH terroristen unten im frauendeck einsperren liessen, nur weil es gegen die juden ging.

     

    allein die tatsache, wie verbissen muslima und von ausland finanzierte islamische vereine auch durch alle gerichtsinstanzen gehen, um kopftücher immer mehr zu legalisieren, zeigt, dass es eben nicht nur ein stück stoff ist.

     

    jetzt kommen sicher dumpfbacken und vergleichen kopftuch und nonnentracht. denen sei gesagt, dass weltweit nicht eine einzige frau unter die nonnenkutte gezwungen wird.

  • G
    Grundgesetz

    @Norbert und andere, die sich "aufgeklärt" dünken, weil sie das Kopftuch unter dem Vorwand der "Freiheit" ablehnen:

     

    Artikel 4 GG:

    „(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“

     

    IHR seid das Mittelalter, weil IHR nicht kapiert, dass es in unserem Land nach dem Gesetz glücklicherweise inzwischen jeder(frau)manns Privatsache ist, wie er/sie sich kleidet!

     

    Solange diese Leute niemanden missionieren wollen, niemanden ZWINGEN sich genauso zu kleiden wie sie, sich an die Gesetze halten, geht es EUCH und andere Pseudotolerante einen Sch.....dreck an, wer wann wo religiöse Kleidung trägt. Gott, Buddha und Allah sein DANK!

     

    DAS ist aber das typisch deutsche Problem, dem Mitmenschen vorschreiben zu wollen was er/sie zu tun und zu lassen hat.

     

    IHR seid MA und die Intoleranz, die das Zusammenleben so erschweren.....

  • L
    LKS

    Das ganze ist für die Betroffene ja verständlich, schön.

     

    Aber was soll der ganze Artikel? Was ich daraus lese ist: Wer kritische Fragen zum Islam stellt, hat natürlich üble Vorurteile. Weil Islam und Kopftuch ja ganz toll sind - guckt euch diese "selbstbewusste" und "selbstbestimmte"

    Frau an, da haben wir doch ein wunderbares Beispiel, alles ist super!

     

    Wieso versagt der Sinn der taz für aufgeklärte Religionskritik ständig, wenn es um den Islam geht?

    Denn der Artikel verteidigt ja nicht nur die portraitierte Frau als Mensch, sondern das ganze - sehr vorsichtig ausgedrückt - problematische Glaubenssystem.

  • N
    Noergler

    Natuerlich muss man vor einem Kopftuch keine Angst haben. Genausowenig wie vor weiss geschnuerten Springerstiefeln.

  • MT
    Miaowara Tomokato

    Eine junge und selbstbewusste Muslima geht wieder mit ihrem Glauben hausieren. Wenn sie ein Jesus Freaks T-Shirt statt einem Do-Gi zum Training tragen würde, würde sie bei mir ebenso schnell aus dem Dojo fliegen wie mit Kopftuch. Weiß ja nicht, wie das im Taekwondo gehandhabt wird, aber beim Karate tragen Männlein UND Weiblein Gi (Jacke & Hose) sowie Obi (Gürtel), darunter spezifische Schutzkleidung und sonst garnichts. Die religiöse Überzeugung hat vor der Dojotür zu bleiben. Trainiert Frau Aksoy eigentlich auch mit Männern oderr erübrigt sich das, da man eben ohne Körperkontakt übt? Selbstbewusst den eigenen Aberglauben zur Schau zu stellen, ist nichts worauf irgendjemand stolz sein sollte.

  • G
    Gerd

    Integration sieht anders aus.

  • H
    HamburgerX

    Das Problem beim Kopftuch ist einmal seine schon optisch starke Abgrenzung von der einheimischen Bevölkerung, zum anderen leitet es sich aus dem Koran nur dann her, wenn man ihn schrifttreu, fundamental auslegt. Dann aber muss man zwangsläufig auch die grundgesetzwidrige Scharia akzeptieren, sie ist schließlich islamisches Gesetz.

     

    Die Kritik an religiös bedingtem Kopftuchtragen ist also voll und ganz berechtigt und darf nie aufhören.

  • K
    Kasimir

    Hat die taz ein paar finanzstarke Genossen aus Saudi-Arabien hinzugewonnen oder warum wird hier nur noch Islampropaganda verbreitet?

     

    Verschont uns mit diesem Religionsmist!!

  • W
    Walter

    Kampfsport und Kopftuch na und! Ist da beim Sport ein Kopftuch und die Religion vom Können abhänig?

  • D
    deviant

    "Sie verwirrt den Großteil der Menschen, die ihr begegnen. Deutschtürkin, Softwareentwicklerin, Kampfsport und Kopftuch".

     

    Natürlich verwirrt das:

    Deutschtürkin und trotzdem gebildet (wofür gibt's denn die Hauptschule? Doch wohl um sowas zu verhindern!),

    Frau und trotzdem Softwareentwicklerin (auch heute noch eine reine Männerdomäne) -

    dass sie da Kopftuch trägt, verwundert mich am allerwenigsten: Es sind doch gerade die selbstbewussten Frauen dieser neuen Generation, die wieder Kopftuch tragen, während die charakterschwachen mit dem antimuslimischen Zeitgeist gehen und es lassen.

     

     

    Und gerade darum taugt das Kopftuch als Symbol längst nicht mehr, es gibt schlicht tausende verschiedene Motivationen, es zu tragen oder es nicht zu tragen, darunter progressive und konservative, moderne und mittelalterliche, eigene und fremde: damit taugt es zu einer politischen Diskussion ebenso wenig wie "Jeanstragen in der Öffentlichkeit" (das hat auch nichts mehr mit Proletariern oder mit US-Folgschaft zu tun, sondern ist einfach ein Kleidungsstück).

  • J
    JohnReed

    Die iranischen Frauen, denen seinerzeit während der islamischen Revolution die Pasdaran-Milizen die Kopftücher mit Reisnägeln befestigt haben, freuen sich bestimmt über solche Artikel.

  • T
    Tobi

    @ Tanja Kummer:

     

    "Und schon wieder veröffentlicht die taz einen langen Front-Artikel eines Autors mit politisch korrekten Namen, der sich für die Durchsetzung des Kopftuchs einsetzt.

    Da muss die Frage erlaubt sein, warum? Warum setzt sich die taz so für das Kopftuch ein?"

     

    Den Machern der taz geht es immer noch um Systemüberwindung. Dazu braucht man Verbündete, die in Fundamentalopposition zum bestehenden System stehen. Das sind vor allem Muslime und zwar tendenziell eher die Orthodoxen und Radikalen. Deshalb tut man alles und diese Art von Muslime zu fördern und sie unter einen Schutzschild zu stellen.

  • MJ
    Michael Joch

    Mein Gott, die taz bediente wieder nazi-Klisches: Türkin=Kopftuchträgerin. Wie billig ist das denn!

  • S
    Schläfer

    Aus dem Artikel:

    "Abide Dogan weiß, dass sie irritiert. Und auch sie versteht es eigentlich nicht. Sie sei eine Frau, die ihr Haar verhüllt, zu Allah betet und Fußball spielt. Mehr nicht."

     

    Man sollte schon beachten, in welchem Kulturkreis man sich bewegt.

     

    Dürfte eine christliche Fußballerin in Saudi Arabien genauso naiv aufteten ?

    Nach dem Motto: Sie sei eine Frau, die Bikini trägt, zu Christus betet und Fußball spielt. Mehr nicht.

  • AA
    Anon A.

    Wieso verbreitet die Taz in letzter Zeit ununterbrochen die Ansicht, dass alle Musliminenn Kopftuch tragen und wer nicht, sei bestenfalls eine "Muslimin light"?

     

    Die grosse Mehrheit trägt kein Kopftuch, kopftuchtragend ist nur eine klein Minderheit.

  • T
    taz-Experte

    Hat die taz auch noch andere Themen als Muslime und Kopftuch?

  • MG
    Mira. G.

    Juhu, wir haben wieder eine gefunden, welche angibt das Kopftuch freiwillig zu tragen. Schnell einen Artikel ohne anderen Inhalt darum bauen und als ersten Artikel platzieren. Zusätzlich macht sie als einzige Frau ernsthaft noch irgend eine total unbekannte Randsportart, sie wird also die Beste darin sein, das macht sich gut.

     

    Zusätzlich verunglimpfen wir noch diese idiotischen Nicht-Muslime, welche es wagen mit unserem neuen Star über ihr Kopftuch zu reden. Lassen wir keine Chance aus, diesen doofen Nazis eines mit der ähhmmm ja Nazikeule eins rüber zu hauen.

     

    Das ist die taz heute. Schade.

  • TK
    Tanja Kummer

    Und schon wieder veröffentlicht die taz einen langen Front-Artikel eines Autors mit politisch korrekten Namen, der sich für die Durchsetzung des Kopftuchs einsetzt.

    Da muss die Frage erlaubt sein, warum? Warum setzt sich die taz so für das Kopftuch ein? Links ist anders. Links heist Menschenrechte für alle (ja, auch weibliche Muslime), Gleichberechtigung, Glaubensfreiheit. Wieso also wird hier gegen diese Werte geschrieben.

  • GW
    G. W.

    Und zum wiederholten mal in kurzer Zeit setzt sich die taz dafür ein, dass das Kopftuch als normal angesehen wird.

     

    Zusätzlich macht man sich über angeblich schlecht, in die angebliche neue Herrscherklasse der Rechtgläubigen, integrierten Deutschen lustig. Frei nach dem Motto, wie kann es so ein Ungläubiger wagen, mit einer offensichtlich Rechtgläubigen ins Gespräch zu kommen und dann erst noch zu fragen ob sie ihr Symbol des Islams (den es natürlich nicht gibt) freiwillig trägt. Weiss doch jeder, dass politische Korrektheit und der Islam (den es natürlich nicht gibt) über den Menschenrechten steht!

     

    TAZ - für eine noch schnellere Islamisierung

  • V
    viccy

    Hallo Frau Akyol,

     

    wissen Sie, was echt mal was Innovatives wäre?

     

    Ein Artikel über eine junge türkische Frau, Software-Entwicklerin und Sportlerin, die *kein* Kopftuch trägt, sondern fröhlich ihre Haarpracht wirbeln lässt.

     

    Sie bedienen hier nämlich leider nur den etablierten Konnex "Türkin - Kopftuch", wenn auch von einer vermeintlich so progressiven Seite.

  • N
    norbert

    willkommen im mittelalter. was will die taz damit bezwecken? wir haben es endlich geschafft uns von dem joch der religion zu befreien und jetzt fängt der ganze mist in form von islam wieder an. zur toleranz gehört auch zu akzeptieren, dass man islam nicht akzeptieren kann!