Musikgeschichte: Ramones stehen auf der Straße
Das Museum über die legendäer Punkrockband Ramones in Berlin muss schließén. Der Vermieter will mehr Geld.

"Gabba Gabba Hey" war gestern, in Zukunft heißt es auch in Kreuzberg: "Money makes the world go round". Das Ramones-Museum, das den legendären US-Punkrockern huldigt, muss schließen. Der Vermieter hat die Miete für die zwei kleinen Räume in der Solmsstraße um 300 Prozent erhöht.
"Gimme Gimme Shock Treatment!", mag Museumsgründer Florian Hayler ausgerufen haben, als er die Nachricht von der Kostenexplosion erfuhr. Vielleicht dachte er auch "Now I wanna sniff some glue". Der manische Ramones-Fan muss jedenfalls nach einer neuen Lokalität für seine rund 300 Fetischgegenstände umfassende Devotionaliensammlung suchen: Hayler sammelt einfach alles aus der Geschichte der New Yorker Band, die zwischen 1974 und 1996 unzählige Drei-Minuten-Hymnen schrieb, aber nie einen Hit hatte. So finden sich in Haylers "Pet Sematary" eine Jeans von Johnny Ramone, Turnschuhe von Marky Ramone, T-Shirts, Fotos, Setlists, Schallplatten, Konzertplakate und Tickets. Ein neues Heim für das Punkrock-Mausoleum zu finden, dürfte machbar sein. Schließlich ist der Ramones-Mythos genauso wenig tot zu kriegen wie ihre schwarzen Reißverschluss-Lederjacken, Röhrenjeans und Chucks. Offenbar hat Hayler auch schon neue Räume in Aussicht, wie er gestern verriet. Allerdings nicht in Kreuzberg, sondern im angeschnöselten Prenzlauer Berg. Da kann man mit Punkrock wenigstens noch jemanden erschrecken. "Hey ho, lets go!"
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!