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Musik ist Trumpf

■ Ab September wird das Waldau-Theater dank der „Rocky Horror Show“ Bremens zweiter Musical-Standort sein

Ab dem 2. September wird Bremen neben „Jekyll & Hyde“ am Richtweg einen zweiten Musicalstandort haben. An dem Tag nämlich wird im Waldau-Theater die Premiere der „Rocky Horror Show“ stattfinden. Bis zum 1. Juli 2001 soll das Kult-Musical rund um den Transvestiten Frank'N Furter in sieben Blöcken dort insgesamt sechzigmal zu sehen sein. Bei ausreichendem ZuschauerInnenzuspruch hält die in Loxstedt ansässige Produktionsfirma Sequia Entertainment Concept darüber hinaus weitere Aufführungen für denkbar.

Damit das Musical in die Gewinnzone kommt, muss es nach Angaben seines Produzenten Lars Hierath eine Auslastung von 70 Prozent erreichen. Bei der Größe des Waldau-Theaters bedeutet das, dass innerhalb von 10 Monaten über 22.000 ZuschauerInnen den Weg ins Waller Theaterhaus finden müssen. Mit anderen Worten: Kultstatus in der Hansestadt ist Pflicht. Sollte das nicht gelingen, säßen Hierath sowie Co-Produzent und Hauptdarsteller Hans Neblung aber nicht allein auf den Miesen: Das Waldau-Theater firmiert als Co-Produzent der Produktion im technischen Bereich und trägt die eventuellen Verluste ebenso mit wie es an möglichen Gewinnen partizipiert.

Hierath bezifferte die Produktionskosten für das Musical grob auf 250.000 Mark. Darin eingeschlossen sei ein Zuschuss der stadteigenen Bremen Marketing GmbH, die das Musical mit einer Finanzspritze einmalig unterstütze. Deren Geschäftsführer Klaus Sondergeld weiß davon allerdings noch nichts. Sequia habe zwar bei der Bremen Marketing GmbH einen Zuschuss von 70.000 Mark beantragt, doch entscheide das zuständige Gremium erst Anfang Juli über den Antrag, sagte Sondergeld auf taz-Nachfrage. Nach einem Casting in zwei Wochen will die Regisseurin und Choreographin Ricarda Regina Ludigkeit ihr dreizehnköpfiges Bühnenensemble beisammen haben.

Momentan ist nur klar, dass Hans Neblung die Hauptrolle spielen wird. Neblung war in den letzten Jahren bereits bei der gleichnamigen, erfolgreichen Sequia-Produktion am Bremerhavener Stadttheater als Frank'N Furter zu sehen. Momentan spielt er diese Rolle am Chemnitzer Theater. Im Unterschied zur Bremerhavener Inszenierung will Ludigkeit in Bremen „die Musik stärker in den Mittelpunkt rücken“. Keine schlechte Idee für ein Musical. zott

Premiere: 2. September, 20 Uhr. Weitere Vorstellungen in diesem Jahr: 24. September bis 4. Oktober; 24. Oktober bis 29. Oktober. Preise: zwischen 45 und 55 Mark. Vorverkauf über das Ticket-Service-Center (Tel.: 35 36 37) und über die Theaterkasse (Tel.: 386 17 0)

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