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■ Musical-Konzern Stella ist pleite„Cats“ den Hals umgedreht

Stuttgart (dpa) – Das angeschlagene Hamburger Musical-Unternehmen Stella AG hat gestern beim Hamburger Amtsgericht Konkurs angemeldet. Der Insolvenzantrag war notwendig geworden, nachdem die Münchner Hypo-Vereinsbank der Stella die Mittel für ihr Sanierungskonzept verweigert hatte. Das wurde am Nachmittag aus dem Unternehmen bekannt. Stella betreibt Musicals in sechs Städten, darunter auch „Das Phantom der Oper“ und „Starlight Express“.

Der Spielbetrieb werde an allen sechs Orten weitergehen, hieß es. Auch die Gehälter der Mitarbeiter seien für die nächsten drei Monate gesichert. Stella hat nach früheren Angaben rund 5.000 Mitarbeiter. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Walter Döring (FDP) bezeichnete die Pleite als „harten Schlag“.

In Stuttgart werden die Musicals „Die Schöne und das Biest“ und „Miss Saigon“ aufgeführt. Das Land werde nun mit seiner im Frühjahr 1998 gegebenen Bürgschaft in Höhe von 30 Millionen Mark geradestehen müssen. Seit Monaten hatte es immer wieder Spekulationen über Finanzschwierigkeiten bei Deutschlands größtem Musical- und Entertainment-Unternehmen gegeben.

Seit der Premiere von „Cats“ 1986 in Hamburg baute der Stuttgarter Immobilien- und Medienunternehmer Rolf Deyhle das Musical-Angebot bundesweit kontinuierlich aus. Deyhle war zwar seit 1991 Alleininhaber von Stella mit rund 50 Tochterfirmen und zahlreichen Musiktheatern. Doch der Konzern wurde im Juli 1998 wegen finanzieller Schwierigkeiten Deyhles aus dessen Unternehmensgruppe herausgelöst.

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