München gegen Gladbach: Neuer verpatzt Bayerns Saisonstart
Weil sich der Nationalkeeper verschätzt und der Schiedsrichter ein Tor von Müller nicht gibt, verliert der FC Bayern. Dabei hatten die Münchener durchaus mehr vom Spiel als Gladbach.
MÜNCHEN dpa | Schock für den FC Bayern: Ein grober Patzer von Nationaltorhüter Manuel Neuer hat dem Fußball-Rekordmeister einen bitteren Saison-Fehlstart beschert. Nach dem 0:1 (0:0) im Bundesliga-Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach müssen die hoch gewetteten Münchener dem furios gestarteten deutschen Meister Borussia Dortmund gleich zu Saisonbeginn hinterherlaufen.
Matchwinner für die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste war Igor de Camargo, der in der 62. Minute nach einem langen Ball von Roel Brouwers mit dem Kopf vor Neuer am Ball war, der sich beim Herauslaufen böse verschätzt hatte. Beim erst zweiten Sieg in München nach 1995 war auf Gladbacher Seite der 19-jährige Torwart Marc-André ter Stegen der entscheidende Rückhalt.
Beinahe 90 Minuten rannten die Bayern in der ausverkauften Arena auf das Tor der Gladbacher. Doch zumeist agierten sie zu kopflos – oder hatten Pech. So traf Mario Gomez in der 54. Minute per Kopf nur den Pfosten. In der 77. Minute wurde den Münchenern ein Treffer von Thomas Müller fälschlicherweise wegen angeblicher Abseitsposition nicht anerkannt.
Ergebnis: 0:1 (0:0)
Bayern München: Neuer - Rafinha, Boateng (76. Petersen), Badstuber, Lahm - Luiz Gustavo, Schweinsteiger - Robben, Kroos (60. Ribéry), Müller - Gomez
Bor. Mönchengladbach: ter Stegen - Jantschke (90. Marx), Brouwers, Dante, Daems - Reus (90.+2 Rupp), Nordtveit, Neustädter, Arango - Hanke (83. Herrmann), de Camargo
Schiedsrichter: Rafati (Hannover)
Zuschauer: 69.000 (ausverkauft)
Tor: 0:1 de Camargo (62.)
Gelbe Karten: - / de Camargo (1)
Beste Spieler: Gomez, Müller / de Camargo, ter Stegen
Von Beginn an ging es nur in Richtung Gladbacher Tor. Die Bayern waren optisch klar überlegen, doch es fehlten die zwingenden Aktionen. Die Gäste standen mit zehn Spielern kompakt um den eigenen Strafraum herum und machten die Räume eng. Oft wirkte das Bayern-Spiel zu statisch.
Auch von Toni Kroos als Mann hinter den Spitzen kamen keine überraschenden Ideen. Dem von seiner Fußverletzung wiedergenesenen Arjen Robben war die Pause anzumerken. Der Niederländer sah sich auf der rechten Seite zumeist gleich zwei Gegenspielern gegenüber und war so gut wie wirkungslos.
Ganz anders Thomas Müller, der von links für wesentlich mehr Gefahr sorgte. Immerhin stand die umformierte Bayern-Deckung mit ihrem neuen Abwehrchef Jerome Boateng lange sicher. Auch Luiz Gustavo räumte im defensiven Mittelfeld ab.
So war angesichts der starken Abwehrreihen die Partie über 40 Minuten ein Spiel ohne Chancen. Ein Kopfball von Mario Gomez (7.), ein 25-Meter-Schuss von Kroos (26.) waren viel zu harmlos, um Gladbachs ter Stegen herauszufordern.
Die Gäste warteten indes auf den Lucky Punch und hätten tatsächlich beinahe die Bayern getroffen. Juan Arango zwang mit einem Schuss von der Strafraumgrenze Bayerns Torhüter Neuer, der vor der Partie als "Fußballer des Jahres" ausgezeichnet worden war, zu einer Glanztat.
Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeber den Druck. Trainer Jupp Heynckes brachte nach einer Stunde für den wirkungslosen Kroos auch noch Franck Ribery. Ausgerechnet kurz danach fiel der Treffer für die in der vergangenen Saison lange abstiegsgefährdeten Borussen wie aus dem Nichts.
Die Bayern rannten wütend an. Doch Gladbachs Torwart-Talent ter Stegen ließ sich nicht überwinden.
Leser*innenkommentare
Bob
Gast
@AlexN:
Der Artikel stammt von der "dpa". Erkennt man am Anfang, dort steht "München, dpa". Web.de kauft auch bei dpa zu (so wie fast alle Veröffentlichungen, off- wie online). Ob dies eine Spende wert ist, oder man sich eher nur auf die "originären" TAZ-Artikel beschränken sollte muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich persönlich tendiere eher zu einem "nein".
Urgestein
Gast
Neuers Fehler beim Herauslaufen kostete die Bayern 1 Punkt, die schwache Offensive, die von 17 Schüssen aufs Tor keinen einzigen in selbigem unterbringen konnte, kostete dagegen 2. Selbst wenn Neuer den Ball also auch noch gehalten hätte lägen die Münchner heute 2 Punkte hinter dem Meister aus Dortmund. Den Torhüter da zum "Buhmann" zu machen ist einfach albern.
@Camille - und wovon träumst Du nachts? Etwa die Hälfte aller Erstligaclubs hat einen Keeper, der höher einzustufen ist als Wiese.
Camille aus Luxemburg
Gast
da hat man wieder deutlich gesehen dass Neuer total überschätzt wird.Wiese ist der beste deutsche Torwart.Lebenslang grün -weiss.
AlexN
Gast
Ich habe mehr eine Frage als einen Kommentar bzgl. des obigen Artikels: Schreibt die taz von web.de ab oder umgekehrt oder gibt es eine Agentur für beide? Und sollte man trotzdem spenden?