■ Motiv für Blutbad bei Denver unklar: Waffenlobby gegen verschärfte Gesetze
Denver (dpa/AP) – Nach dem Blutbad in einer Schule bei Denver sind 15 Leichen geborgen worden. Das berichtete die Polizei gestern. Zwei maskierte Jungen hatten am Dienstag zwölf Schüler und einen Lehrer erschossen, bevor sie sich selbst umbrachten. Derzeit werde geprüft, ob die Täter von Komplizen beim Transport der Waffen und Sprengsätze zur Schule in Littleton unterstützt wurden, sagte der Sheriff. Die Ermittler hätten am Tatort ein ganzes Waffenarsenal gefunden. Während viele Amerikaner erschüttert sind und fragen, wie es immer wieder zu derartigen Verbrechen kommt, meldete sich die mächtige Waffenlobby zu Wort und wies die Forderung nach schärferen Kontrollgesetzen zurück.
Hunderte von Freunden und Mitschülern der Erschossenen versammelten sich gestern in Littleton zu einer Gedenkfeier. Über die Motive der Schießerei besteht weiter Unklarheit. Entgegen ersten Berichten hat die Staatsanwaltschaft keine Hinweise, daß die Schüler vor allem auf Angehörige von Minderheiten geschossen hätten.
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