: Mordanklage gegen De Lozada
PORTO ALEGRE epd/dpa ■ Der im amerikanischen Exil lebende frühere bolivianische Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada ist in seiner Heimat wegen „Völkermordes“ angeklagt worden. Ihm wird die Ermordung von mindestens 60 Demonstranten im Oktober 2003 vorgeworfen. Innerhalb von sechs Monaten soll vor dem Obersten Gerichtshof eine detaillierte Anklage eingereicht werden, sagte ein Sprecher des Generalstaatsanwaltes in La Paz. Anschließend könne die Auslieferung von Sánchez de Lozada von den USA gefordert werden. Nach Angaben der bolivianischen Online-Zeitung Bolpress werden 13 weitere Kabinettsmitglieder wegen Komplizenschaft beschuldigt. Die Proteste im Oktober 2003 hatten sich gegen Regierungspläne gerichtet, Erdgas über Chile zu exportieren. Sánchez de Lozada trat nach den Demonstrationen zurück und floh in die USA.