piwik no script img

Mord und Totschlag in HollywoodfilmenMehr Gewalt in Jugendfilmen

In Hollywoodfilmen gibt es immer mehr Waffengewalt. Überraschend hingegen: In Jugendfilmen wird inzwischen mehr geballert als in Erwachsenenstreifen.

Schauspieler Mel Gibson bei einem Pressetermin zu seinem Film “Edge of Darkness“ Bild: dpa

NEW YORK dpa | Die Waffengewalt in Hollywoodfilmen hat sich laut einer US-Studie in den vergangenen 60 Jahren mehr als verdoppelt. Die Universität von Ohio untersuchte dazu 945 Kassenschlager, die Ergebnisse wurden in der New York Times veröffentlicht.

Die Forscher fanden demnach noch etwas anderes heraus: In Jugendfilmen wird heutzutage mehr um sich geschossen als in Erwachsenenfilmen.

„Gewalt verkauft sich gut. Wir wissen das und die Industrie setzt es um“, sagte Daniel Romer, einer der Autoren der Studie, der Zeitung. Die Produzenten würden Gewalt gerade in Jugendfilme packen, weil bei denen die Begleitung von Erwachsenen in den USA nur empfohlen werde.

Jugendliche gingen aber lieber allein ins Kino. Und gerade diese Altersgruppe sei für gewaltreiche Filme ansprechbar.

„Wir sind der Meinung, dass Gewalt, gerade mit Waffen, kritischer gesehen werden sollte“, sagte Romer weiter. Die Autoren der Studie störe vor allem, dass Filme mit sexuellem Inhalt in den USA nicht von Jugendlichen allein besucht werden dürften, gewaltreiche Filme hingegen schon.

„Wir betrachten Sex als unzumutbar für Jugendliche, aber wir sollten Gewalt als unzumutbar sehen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

10 Kommentare

 / 
  • G
    Gast

    War es nicht so, dass die Lebensumstände zu Gewalttätigkeit führen? Was soll dieser Artikel aussagen? Ist Propaganda und di funktioniert unfehlbar? Ich denke da ist diese krude Christensache am Werk, die schon grauen iund Höllenqualen im Gedanken sieht. Bewiesen ist in dem Bereich übrigens gar nix und jeder der über auch nur die geringste Lebenserfahrung verfügt, wird wissen, das es totaler Schwachsinn ist, soetwas zu behaupten, oder ist bei dem russischen Schwulen Propaganda Ding auch noch eine Ebene ala, könnte ja wirklich sein vorhanden? Ich denke dieser verkürze, gleichsetzende Unfug sollte strikstens abgelehnt werden und scheint nur rechtslastigen oder eher eingeschränkt funktionierenden Gehirnen plausibel...

  • TL
    Titus Löffler

    @Eike

    Einem erwachsenen Menschen sollte man schon zutrauen, zwischen der Ralität und einer Kinoleinwand unterscheiden zu können.

     

    Wer darin ein Problem sieht sollte seine Energie nicht in Filmkritik stecken sondern sich darauf konzentrieren das Wahlalter nach ben zu schrauben.

     

    MFG

    Titus Löffler

  • DS
    Dahinter steckt ein Programm

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • Wer meint, dass brutale Fotos auf Zigarettenschachteln Kinder und Jugendliche vom Rauchen abschreckt, der sollte sich nicht über brutale Filme aufregen.

    • @vulkansturm:

      Problematisch sind nicht Bilder von kranken Menschen, sondern Inhalte wo Gewalt als gute Verhaltensweise dargestellt wird. Leider gibt es sehr viele Filme wo die Helden gewalttätig sind.

    • HW
      Hans Wurst
      @vulkansturm:

      Das Argument hinkt, denn Gewalt wird in Filmen oft verherrlicht; im Gegensatz zu den Zigarettenschachteln, auf denen (psychische) Gewalt gezielt eingesetzt wird, um vom gesundheitlich schädlichen Produkt abstand zu nehmen. Der Film hingegen lockt damit.

  • UK
    Ulrike Konlam

    Ich habe mir aus Interesse die Tage auch mal die Bravo gekauft, nur um zu wissen, über was die Neunjährigen heutzutage so quatschen. Dort gibt es auch mehr Nacktbilder von Lady Gaga und Rihanna als in den "Erwachsenenmagazinen". Es gibt auch mehr Anspielungen auf "Sperma" und "Analverkehr" als in der Bild. Es gibt mehr Anspielungen auf den "Todesartzt", der Michael Jackson mit einer Überdosis "umgebracht" haben soll, berichtet die Bravo ironisch.

  • Q
    Quellensucher

    Es wäre ausgesprochen leserfreundlich, wenn man bei solchen Artikeln wenigstens die Namen der entsprechenden Studie finden würde, damit man als Leser selbst weiterrecherchieren kann.