: Mord nach Sex: Prozess beginnt
Mehr als neun Jahre nach dem Tod eines damals 53-jährigen Homosexuellen muss sich seit Dienstag der Tatverdächtige vor dem Landgericht verantworten. Der 32-jährige Angeklagte soll den älteren Mann nach ungeschütztem Sex in dessen Kreuzberger Wohnung erdrosselt haben. Der damals 23-Jährige sei bestürzt gewesen, als das spätere Opfer ihm offenbart habe, dass er HIV-infiziert sei, heißt es in der Anklage. Der Möbelpacker schweigt auf Anraten seines Anwalts – aus Sicht der Verteidigung ist die Täterschaft nicht geklärt. Auch andere Liebhaber des 53-Jährigen kämen in Frage, sagte der Verteidiger. Möglicherweise handele es sich um eine Tötung auf Verlangen aus Mitleid. Vielleicht sei der Mann auch infolge eines „verunglückten Sexspiels“ gestorben. In der Wohnung des Opfers sollen DNA-Spuren des Angeklagten, aber auch eines Dritten gefunden worden sein. In einer früheren Aussage hatte der Möbelpacker gestanden, den Homosexuellen getötet zu haben. Der Prozess wird fortgesetzt. DPA