piwik no script img

Mord in Chile: Kissinger verklagt

NEW YORK epd ■ Die Angehörigen des 1970 in Chile ermordeten Generals René Schneider wollen den ehemaligen US-Sicherheitsberater Henry Kissinger in den USA verklagen. Die Kläger fordern Entschädigung für Kissingers angebliche Verwicklung in das Attentat, berichtete das US-TV-Magazin „60 Minutes“. Der damalige US-Militärattaché in Chile, Paul Wimert, erklärte, er habe dem CIA Waffen für einen Anschlag auf Schneider geliefert. Nach Darstellung des Magazins wollten Kissinger und die CIA bereits 1970 nach dem Wahlsieg des Sozialisten Salvador Allende einen Militärputsch anzetteln. General Schneider widersetzte sich den Plänen. Er wurde am 22. Oktober 1970 entführt und später ermordet. „60 Minutes“ zitierte bislang unbekannte Geheimdokumente, die der früheren Aussage Kissingers widersprechen. Ihm drohen auch in Chile und Frankreich Prozesse wegen der Rolle Washingtons bei dem Putsch 1973 in Chile.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen