: Moorburg im Staubgewand
■ Betriebsstörung bei Holborn Raffinerie / Behörde: „Keine Gesundheitsgefährdung“
Keine weiße Weihnacht, aber eine weiße Septembernacht bescherte die Holborn Europa Raffinerie gestern den Anwohnern von Moorburg. Die entdeckten am Morgen eine weiße Staubschicht, die fein säuberlich ihre Häuser, Autos und Gärten bedeckte. Besorgte AnwohnerInnen informierten sofort die Umweltbehörde.
Die gab nach Rücksprache mit der Raffinerie Entwarnung. Es habe sich nicht um einen Störfall gehandelt, sondern nur um eine Betriebsstörung. „Dabei sind mehrere hundert Kilogramm Katalysatorstaub ausgetreten“, bestätigte Behördensprecher Kai Fabig gestern. Diese Aluminiumsilikate seien jedoch nicht gesundheitsgefährdend. Vor fünf Jahren war es in der Raffinerie schon einmal zu einer ähnlichen Störung gekommen, etwa fünf Tonnen Katalysatorstaub hatten sich über Moorburg verteilt. „Wir haben damals eine gründliche Untersuchung eingeleitet, konnten aber keine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung feststellen“, so Fabig. Das Unternehmen bekam aber derzeit die Auflage, einen Filter einzubauen. Die Notwendigkeit einer aktuellen Sichheitsüberprüfung bestehe nicht, so Fabig, da das Werk von der Umweltbehörde kontinuierlich überwacht werde.
„Das war nur eine sekundenkurze Überlastung“, verlautbarte es aus der Holborn Europa Raffinerie. Die entwichenen Stäube seien so wenig gefährlich wie Wüstensand. Auf das selbstgezogene Obst und Gemüse aus den Moorburger Gärten müsse niemand verzichten, einfach abwaschen genüge. Sollten Anwohner trotzdem Schäden zu verzeichnen haben, so ein Specher, werde die Raffinierie selbstverständlich dafür aufkommen – inklusive der Kosten für die Reinigung der bestaubten Fahrzeuge.
Sannah Koch
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