piwik no script img

Moliere im Grünen

■ Am 22.7. beendet die Freilichtbühne Lilienthal mit Molieres „George Dandin“ die Theater-draußen-Sommerpause '88

Das Bild vom Theater-Vorwerk im Programmheft sieht ganz wunderbar aus, dickwiesig, picknickkidyllisch und mit Bäumen drumrum. Ab dem 22.7. werden wieder mitten rein in die Parklandschaft Menschen auf Holzgebänk gesetzt und bekommen zur frischen Luft auch noch Theater.

Werner Michaelsen, 'Mann der ersten Stunde‘ (1984 war erste Spielzeit), möchte mit seinem 84 Personen-vor-auf-und-hinter -der-Bühne-Ensemble „echtes altes Volkstheater“ auf die Freilichtbretter bringen. „Was ich meine, ist der Verzicht auf reines Gefälligkeitstheater.“

Mit Molieres „George Dandin“ (bäuerlicher Dagobert Duck kauft sich eine adlige Ehefrau, die dann frechweg den standesgemäßen Ehebruch dem ungeliebten Geldsack vorzieht, der am Ende aller Überführungsversuche im

mer als der Dumme dasteht) hat er ein rechtes, turbulent farbenfrohes Spielstück erwischt, keins dieser „reinen Konversationsstücke, die sich im gediegenen Rahmen plüschverbrämter Innenräume abspielen“. Premiere war am 11. Juni.

1987 hat man die Besucherzahl noch um schöne 50% gesteigert. Das soll mit „Dandin“, „Pippi Langstrumpf“, einem Jazz-und Symphoniekonzert gern so weiter gehen. Für den 88er Winter hoffen die Frei(licht)beuter auf ein Dach überm Kopf (das des lang geplanten Kulturhauses „Gasthof Murken“) und generell auf mehr Unterstützung der öffentlichen Hand.

pH

Auskunf / telefonische Vorbestellung: 04298-4467, Karten: 8,- (Erwachsene), 5,-(Kinder), Programm siehe Kurzmeldung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen