: Moi Wahlsieger in Kenia
■ Opposition spricht von Wahlfälschung, die Regierung droht mit Polizeieinsatz
Nairobi (dpa) – Der kenianische Staatschef Daniel arap Moi hat die umstrittene Präsidentenwahl mit großem Vorsprung gewonnen. Allerdings erklärten führende Oppositionspolitiker des ostafrikanischen Landes gestern erneut, die Resultate seien gefälscht worden. Die Regierung drohte mit dem Einsatz der Polizei gegen „jeden, der unser geliebtes Land ins Chaos stürzen will“. 22 ausländische Botschaften riefen alle politischen Kräfte in Kenia zur Besonnenheit auf und äußerten ihre Sorge über schwere Unregelmäßigkeiten während der Wahlen.
Nach der in den kenianischen Medien veröffentlichten Auszählung der Stimmen hatte der seit fast zwei Jahrzehnten praktisch unumschränkt herrschende Moi einen unaufholbaren Vorsprung von über 450.000 Stimmen vor seinem bestplazierten Herausforderer Mwai Kibaki. Die Opposition hatte sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen können, was ihr nach Meinung von Diplomaten den Sieg gesichert hätte.
Bei den gleichzeitigen Parlamentswahlen büßte Mois Regierungspartei im Vergleich zu den ersten Mehrparteienwahlen im Jahr 1992 Mandate ein, verlor die Mehrheit aber nicht. Das offizielle Endergebnis wird nicht vor Sonntag erwartet. „Wir bleiben dabei, daß wir diese gefälschten Wahlen nicht akzeptieren“, sagte Oppositionspolitiker Raila Odinga. Er bekräftigte die Absicht der Opposition, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden.
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