: Mörder hatten längeren Atem
Einem ersten Mordanschlag im November war eine 33-jährige Ukrainerin knapp entgangen. Der zweite kostete ihr nun das Leben. Hintergrund bleibt unklar
Eine 33-jährige Ukrainerin, die am Montag in Schöneberg erschossen in einem Mietwagen aufgefunden worden ist, ist für die Polizei keine Unbekannte. Bereits vor sieben Wochen war auf die Frau, die als Prostituierte gearbeitet haben soll, ein Mordanschlag verübt worden. Damals war in ihrem Mercedes eine Handgranate versteckt gewesen.
Spezialisten des Landeskriminalamtes für organisierte Kriminalität, Schwerpunkt „Russenmafia“, haben die Ermittlungen übernommen. Über Hintergründe schwieg sich die Kripo gestern aus. „Es ist aber nicht so, dass hier eine harmlose Passantin einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist“, deutete ein Ermittler an, dass die Frau im Umkreis von Schleppern und Schleusern verkehrt habe. „Wer sich in Gefahr begibt“, so der Ermittler lakonisch, „kommt drin um.“
Die Leiche der durch mehrere Schüsse in den Kopf getöteten Ukrainerin war am Montag in der Frobenstraße in einem Mietwagen entdeckt worden. Angesichts der Tatsache, dass die Frau Ende November knapp einem Mordanschlag entgangen war, drängt sich die Frage nach einem Polizeischutz auf. Denkbar ist, dass sie entsprechende Sicherheitsvorkehrungen abgelehnt hat. Am 21. November war die 33-Jährige mit ihrer Freundin in Charlottenburg aus einem Restaurant gekommen. Als sie in ihren 500er Mercedes steigen wollte, stellte sie fest, dass ein Fenster eingeschlagen und zwei Türen nicht richtig geschlossen waren. Von draußen sah sie auf dem Rücksitz eine Handgranate und rief die Polizei. Sprengstoffexperten entschärften die Sprengfalle, bei der es sich um eine jugoslawische Splitterhandgranate handelte. Die angrenzenden Straßen waren stundenlang gesperrt. „Wenn sich die Frau und die Funkstreifenbesatzung nicht so umsichtig verhalten hätten, wäre die Sache übel ausgegangen“, hatte ein Kripobeamter seinerzeit konstatiert. PLU