Mobiltelefonie in Europa: Roamingkosten in der EU gesunken
Auslandsgebühren für Telefonate sind in der EU ein weiteres Mal gestutzt worden. Es gibt nun nur noch Zuschläge zum Heimtarif statt Maximalpreise.
Eine neue Vorschrift deckelt die Zusatzgebühren seit dem 30. April ein weiteres Mal. Die Regelung schließe auch Flatrate-Tarife ein, teilte die Bundesnetzagentur mit. Vom 15. Juni 2017 an sollen die Auslandsgebühren dann komplett der Vergangenheit angehören.
Telekommunikationsanbieter dürfen seit Samstag nur noch maximal 6 Cent pro Minute für Anrufe, 2 Cent pro SMS oder 6 Cent pro Megabyte bei Datentarifen im EU-Ausland verlangen (alle Preise inklusive Mehrwertsteuer).
Nimmt man einen Anruf an, kostet das höchstens 1,2 Cent zusätzlich pro Minute. Maximal darf die Summe aus Inlandspreis und Aufschlägen nicht mehr betragen als die bisherigen Höchstpreise von 23 Cent pro Minute für abgehende Anrufe, 7 Cent pro SMS und 24 Cent je Megabyte Datenvolumen.
Bei Kunden mit Flatrates sieht das so aus: Wer im Ausland telefoniere, dem dürfe bei einem Telefonat pro Minute lediglich der Zuschlag in Rechnung gestellt werden, erläutert die Bundesnetzagentur. Damit ist die Frage geklärt, ob Nutzer mit Flatrate-Verträgen Schlupflöcher für versteckte Kosten befürchten müssen, wovor Verbraucherschützer zuvor gewarnt hatten.
Für Daten bieten Mobilfunk-Unternehmen allerdings schon seit einiger Zeit auch Tages- und Wochenpässe an, außerdem gibt es Tarife mit Auslands-Kontingenten. Ist das Auslandsguthaben aufgebraucht, würden den Kunden die Anrufe, Downloads oder Kurznachrichten nach den neuen Roaming-Gebühren berechnet, erläutert die Bundesnetzagentur. Anbieter wie die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica O2 wollten noch vor EU-Frist die Roaming-Gebühren generell streichen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!