: Mobilmachung geplant
■ Elterngruppen gegen Verkauf von Kohlhökerstraße als Kinderzentrum / Beirat befasst sich damit am Montag
Die Eltern privat organisierter Kinder- und Krabbelgruppen im Viertel machen mobil. Das Bremer Kindercentrum e.V. in der Kohlhökerstraße 13 will das Haus nicht zugunsten eines von der Sozialbehörde geplanten Neubaus in der Vasmerstraße freimachen. „Da gibt es noch nicht einmal Pläne. Aber dass sich der Mietpreis verdoppeln soll, wissen wir schon“, sagt der Vereinsvorsitzende Raymond Krieger. Ebenso, dass die Stadt künftig 36 statt bisher 29 Plätze in den freien Gruppen veranschlage. „Aber das würde noch eine Erzieherin extra kosten.“ Das wollen die Eltern der Kurzen aus zwei Krabbel- (bis drei Jahre) und einer Kindergruppe (ab drei Jahre bis Einschulung) nicht bezahlen.
Der Widerstand der Kohlhöker-Eltern findet Unterstützung bei denen aus dem Anbauprojekt in der Vasmerstraße. Dort fürchten die Eltern von 24 Kindern aus zwei weiteren unabhängigen Kindergruppen, dass ein ans Haus angrenzender Neubau auf Kosten eines öffentlichen Spielplatzes geht. „Ein sehr schönes Gelände“, sagt Mutter Hanne Pries. Daran mangele es im Viertel. Weswegen auch die Vasmerstraßen-Eltern am kommenden Montag auf der Beiratssitzung Alarm schlagen wollen.
Die aktuellen Pläne, von denen Vertreter der Sozialbehörde die Eltern in dieser Woche unterrichtet haben, gehen auf mangelnden Brandschutz der städtischen Altbauten zurück. Seit dieser vor 18 Monaten an drei Standorten freier Kindergruppen festgestellt wurde, schwelt der Konflikt. Immer wieder war der Verkauf einer der städtischen Liegenschaften beraten worden. „Jetzt hat uns die Behörde gesagt, ein Neubau sei günstiger als 171.000 Euro für Brandschutz und 108.000 Euro für Sanierung“, sagt Krieger. Allerdings glauben „seine Eltern“ das nicht recht. Angebote, die sie von Fachleuten eingeholt haben, lägen deutlich unter den von der Bremischen geschätzten Kosten. Auch seien Eltern zur Mitarbeit bereit: Elterliche Architekten könnten die Bauleitung übernehmen, Kosten senken und den Verkauf des Kinderhauses verhindern. Dabei stellt Krieger klar: „Es ist nicht so, dass wir nicht in schöne, neue Räume einziehen wollen.“ Nur stimme niemand einem Auszug ohne akzeptablen Ersatz zu. ede
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