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Mobilisierung vor der EuropawahlRechte Jugend trifft sich in Rom

Europas rechtspopulistischer Nachwuchs kommt Ende März in Rom zusammen. Die Jungpolitiker wollen sich miteinander vernetzen.

Damian Lohr, JA-Bundesvorsitzender, reist Ende März nach Rom Foto: dpa

Berlin taz | Es ist eine sehr spezielle Reisegruppe, die am Samstag in einer Woche in Rom auf Erkundungstour gehen wird. Damian Lohr, Vorsitzender der AfD-Jugend „Junge Alternative“, wird sich wohl gemeinsam mit Funktionären rechtspopulistischer Nachwuchs-Organisationen aus Österreich, Frankreich, Belgien und England unter anderem den Vatikan anschauen. Eingeladen hat dazu Andrea Crippa, der den Nachwuchs der italienischen Lega anführt.

Vor dem Kulturprogramm am Samstag ist am Freitagnachmittag im Rome Hotel Life in der römischen Innenstadt ein große Veranstaltung geplant. Unter dem Titel „Die Wiedergeburt der europäischen Jugend“ werden nicht nur Lohr und Crippa sprechen, sondern auch Maximilian Krauss, Vorsitzender der österreichischen FPÖ-Jugend und Jordan Bardella, Chef des Nachwuchses des Rassemblement National (RN) in Frankreich, dazu Vertreter der britischen Ukip und des belgischen Vlaams Belang. Auch die Jugend der Putin-Partei Einiges Russland soll eine Einladung erhalten haben.

Die Nachwuchspolitiker setzen also das in die Tat um, was ihre Parteien bislang nur angekündigt haben: ein öffentliches Vernetzungstreffen. Wie der Lega-Nachwuchs auf Facebook gepostet hat, ist die Veranstaltung bereits ausgebucht.

„Das ist das erste große Kennenlerntreffen“, sagte Lohr der taz. „Ich erhoffe mir eine Vernetzung.“ Schließlich würden die Parteien prüfen, ob sie nach der Europawahl zusammenarbeiten und eine gemeinsame Fraktion im Europaparlament bilden. Da könne ein regelmäßiger Austausch der Jugendorganisationen helfen.

Der JA-Chef dagegen gilt für die Europawahl parteiintern gerade nicht als werbewirksames Aushängeschild

Lohr reist nach eigenen Angaben alleine nach Rom. Anders als Jordan Bardella vom französischen Rassemblement National wird er dem Europaparlament nicht angehören, der Landtagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz hat es nicht auf die Europaliste der AfD geschafft. Die französischen Rechtspopulisten dagegen haben den 26-jährigen Bardella gleich zum Spitzenkandidaten gekürt. Der Vertraute von Marine Le Pen soll insbesondere junge Wähler für die Partei gewinnen.

Der JA-Chef dagegen gilt für die Europawahl parteiintern gerade nicht als werbewirksames Aushängeschild. Die „Junge Alternative“ wird seit Anfang des Jahres vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall für verfassungsfeindliche Bestrebungen geführt.

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3 Kommentare

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  • die linken europas müssen sich häufiger treffen um über europa zu reden als die rechten und die neoliberalen.das ist der schlüssel ,den die linke nur umzudrehen braucht um das europäische projekt zu übernehmen.leider haben sie das noch nicht wirklich verstanden.



    sie führen getrennt von einander und ohne sich zu koordinieren in den europäischen nationalstaaten abwehrkämpfe gegen neoliberale und rechte aggresssionen und verlieren sie,statt sich zu vereinigen und den kampf um die macht in europa zusammen mit potentiellen und aktuellen verbündeten zu gewinnen.



    es fehlt an einer linken gesamtstrategie zur etablierung einer linken hegemonie in europa.



    für den entwurf einer solchen erscheinen mir 11 überlegungen als mehr oder weniger wichtig.



    1.damit die linke in europa siegen kann muss das politische europa in einem ersten schritt strategisch verkleinert werden.dies ist zur zeit der einzige mögliche weg zu einer linken mehrheit.



    wir verzichten einfach auf alle staaten in denen es keine aktuelle oder potentielle mehrheiten für linke politik gibt und machen aus den staaten die übrigbleiben einen souveränen europäischen bundesstaat.dieser kann im laufe der zeit immer mehr nichteuropäische staaten aufnehmen ,so dass ein globaler romanisch-hellenistischer bundesstaat entsteht.



    die romanischen länder der welt schliessen sich mit griechenland zu einem globalen romanischen bundesstaat zusammen.sie werden einen der grössten binnenmärkte kontrollieren und durch eine protektionistische aussenhandelspolitik unter ihrer kontrolle behalten,und so regulieren wie es die ziele der linken erfordern.



    das römische reich wird dem gehören der es erneuert.wenn die europäische linke dies tut wird sie den mächtigsten staat der welt für lange zeit regieren



    2.bevor die nächste wirtschaftskrise beginnt,müssen die linken europas ein ökokeynesianisches programm für europa vereinbart haben.



    3.die radikaleren teile der linken programmatik müssen warten bis die linke hegemonie fest etabliert ist.

  • Ja wo laufense denn?

    Öh - welche Jugend^?^

  • Kleine Mussolinis kommen mit kleinen Hitlers zusammen?



    Wäre das nicht eine wunderbare Gelegenheit...