Mit den Privaten auf Du und Du: Du da, im Radio...
■ Kampf um Privatradio-Lizenz beginnt
Der Kampf um die Vergabe der Sendelizenz für das erste Bremer Privatradio ist entbrannt, bevor überhaupt klar ist, wann die dafür vorgesehenen Frequenzen zur Verfügung stehen. Nachdem Radio Antenne aus Niedersachsen und Radio 107,1 Interesse bekundet haben, stellte gestern plötzlich ein völlig unbekannter Anbieter ausgerechnet in Berlin sein Konzept vor: Mit dem Konsortium „Bremer Mittelstand auf Antenne“will der Rundfunkberater Peter Neumann sich bewerben.
Wer sich dahinter verbirgt, bleibt allerdings im Dunkeln: Verantwortlich für die Idee zeichneten er selbst und „ein paar Leute aus dem Radio-Bremen-Umfeld“, sagte Neumann gegenüber der taz. Aus Gründen der Diskretion wolle er keine Namen nennen. „Das Ganze ist uns erst vor ein paar Wochen eingefallen“. Dann aber sei ein wahrer Selbstläufer entstanden. „Binnen weniger Wochen haben wir Zusagen über zwei bis drei Millionen Mark von Bremer Geschäftsleuten bekommen“. Auch über deren Identität will Neumann allerdings keine Angaben machen, solange er keine schriftlichen Zusagen hat. Eine Bestätigung war gestern weder im Radio-Bremen-Umfeld noch aus dem Dunstkreis des Bremer Mittelstands zu erhalten.
Sollten Neumanns Angaben hieb- und stichfest sein, will er folgendes: „Lokalradio, das nicht aus München oder Hamburg finanziert wird“, ein kommerzielles Programm, das „älter als Bremen 4 und jünger als die Hansawelle ist“, lokal und witzig soll es sein. Einen spritzigeren Titel will man sich auch noch ausdenken. Es steht also nicht zu befürchten, daß künftig ein Sender „Bremer Mittelstand auf Antenne“heißt. jago
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