■ Mit dem 21. Jahrhundert auf du und du: Chancen und Gefahren
Washington (taz) – Was das World Watch Institute in seinem Jahrtausendbericht vorzeichnet, klingt erst mal erschreckend: Der Weltenergiebedarf wird sich in den nächsten Jahrzehnten verdoppeln, aber kein ernstzunehmender Geologe erwartet eine Verdopplung der Öl- und Kohlenförderung. Das Bevölkerungswachstum und höhere Ansprüche werden in nächsten Jahrhundert zu einer Verdoppelung des Eiweißbedarfs führen, aber die wertvollsten Fische sind längst überfischt. Der Holzverbrauch vor allem für den seit 1950 um das Sechsfache gestiegenen Papierbedarf hat zusammen mit Rodungen und Klimaextremen zu einer Übernutzung der Wälder geführt, deren Folge großflächige Waldbrände in Asien, Süd-, Mittel- und Nordamerikas sind. Unter anderem durch überhöhten CO2-Ausstoß bedingte Klimaänderungen und daraus resultierende Naturkatastrophen wie Hurricane Mitch in Mittelamerika und die Überschwemmungen in China machten 1998 drei Millionen Menschen obdachlos und verursachten Kosten von 89 Milliarden US-Dollar, mehr als in den zehn Jahren davor zusammen.
Aber die Forscher machen auch Hoffnung: Der Anstieg des Verbrauchs von Energie aus fossilen Rohstoffen ist auf zwei bis vier Prozent gebremst. Bei Atomenergie sank die Zuwachsrate unter ein Prozent. Gleichzeitig legte die Energiegewinnung aus Windanlagen um 26, aus Solaranlagen um 42 Prozent zu. Dänemark erzeugt keine Energie mehr auf Kohlebasis. Die Bill Gates des 21. Jahrhunderts könnten Unternehmer wie Thomas Casten sein, der Gründer der kleinen Firma Trigen. Er baut Kraftwerke, die Kraftwärmekopplung mit Kühlung verbinden und gegenüber herkömmlichen Kraftwerken die dreifache Energieausbeute erzielen. Sein Umsatz stieg in zehn Jahren von einer auf 300 Millionen US-Dollar. Peter Tautfest
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen