■ Mit Stiftung Warentest auf du und du: Blei und Handys
Berlin (AFP/dpa) – Bleirohre und Handys, Ökosünden der Vergangenheit und Konsumententips für morgen: Auf ihrer Jahrespressekonferenz stellte die Stiftung Warentest gestern einfach die Breite der eigenen Arbeit dar – anhand des neuen September-Heftes. Dafür haben die Tester herausgefunden, daß sich Nutzer von Mobiltelefonen mit vermeintlich günstigeren Minutentarifen häufig in die eigene Tasche lügen. Einige Anbieter greifen dem Kunden nämlich unauffällig mit versteckten Nebenkosten tief ins Portemonnaie. Dazu gehören Gebühren für das Einrichten eines Anrufbeantworters und die Berechtigung zum Telefonieren im Ausland. Fünf von zwölf getesteten Anbietern, darunter Alpha Tel, Dplus und Unicom, stellten ihren Kunden eine oder mehrere dieser Dienste in Rechnung. Den Angaben zufolge gibt es in Deutschland derzeit mehr als vier Millionen Mobiltelefonierer.
Zweites wichtiges Theam der Stiftung ist Umwelt- und Gesundheitsschutz. Im September warnen die Berliner Prüfer vor bleihaltigem Trinkwasser vor allem in Ostdeutschland und im Hamburger Raum. Säuglinge und Kleinkinder seien besonders gefährdet durch das Blei, das sich in alten Wasserleitungen absetzt. Die Erkenntnisse stützen sich auf nahezu 9.000 Trinkwasserproben, die test- Leser seit 1994 in den Morgenstunden entnahmen und an die Stiftung schickten.
Wenn die Werte im Trinkwasser den Grenzwert von 40 Mikrogramm Blei pro Liter erreichten, seien Beeinträchtigungen beim Lernverhalten von Kindern und bei der psychomotorischen Koordination nachgewiesen worden. Für Erwachsene seien 40 Mikrogramm zwar unerwünscht, aber auch als Dauerbelastung kein gesundheitliches Problem.
Bedenklich seien regionale Häufungen vor allem in Ostdeutschland. „In den Regionen Bautzen, Erfurt, Gera, Leipzig, Magdeburg und Potsdam lagen mehr als 20 Prozent der eingesandten Proben über dem Grenzwert, stellenweise sogar nahezu 30 Prozent“, heißt es. „20 Prozent der aus Hamburg eingeschickten Proben lagen über dem Grenzwert, im Stadtzentrum sogar 35 Prozent. Immerhin noch mehr als 10 Prozent aus Bremen waren unzulässig hoch belastet.“
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