Mit Radio Bremen auf du und du: Kulturwelle light?
■ AutorInnen fürchten Qualitätsverlust
Vor einer „schleichenden Demontage“ bei Radio Bremen warnen freie MitarbeiterInnen des Senders jetzt in einem offenen Brief an den Rundfunkrat. Anlaß sind die ab 1. November geplanten Veränderungen auf Radio Bremen 2, die das Gesicht von Bremens kleinster Welle tatsächlich verändern dürften. Wer bisher statt der TV-Tagesschau das Radio für Hörspiele, Features oder Wissenschaftsbeiträge einschaltete, wird künftig bei Musik von Bartok, Brahms oder Bruckner bis 22 Uhr warten müssen. Statt der „großen Wortsendungen“ – vergleichsweise teuer in der Produktion, oftmals von freien JournalistInnen gekauft – wird künftig – kostengünstiger – E-Musik gespielt.
Freie JournalistInnen fürchten nicht nur um Einnahmen, sondern auch ums Profil des Kultursenders. Die besonders wortlastige Abteilung „Kultur und Gesellschaft“ beispielsweise verliere so 22 Prozent ihrer bisherigen Sendezeit. Auch gehe der Sender damit auf Abstand zum Bildungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen.
Jochen Schütt, Wellenchef des Zweiten, räumt ein: Zwar würden Beiträge über Literatur auf eine Wochenstunde halbiert; das Feature allerdings bleibe wie die Wissenschaftsbeiträge im Produktionsumfang fast unangetastet. Dies sehe der – noch nicht verabschiedete – Wirtschaftsplan vor. Und: „22 Uhr ist keine schlechte Sendezeit für die Beiträge. Da haben wir immer ein Zuschaltungs-Hoch.“ ede
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