■ Mit Meeresöl auf du und du: Greenpeace gegen BP
Aberdeen (taz) – Einen Tag vor der Jahreshauptversammlung besuchte Greenpeace den Ölkonzern British Petroleum. Als die Angestellten gestern in das Verwaltungsgebäude von BP Exploration im schottischen Aberdeen strömten, flatterte ihnen ein Transparent entgegen mit der Aufschrift: „BP: Solar, nicht Öl“. Die Aktivisten hatten Sonnenkollektoren auf dem Dach montiert. Sie forderten, der Ölkonzern solle umgehend 100 Millionen Pfund (rund 275 Millionen Mark) ins Tochterunternehmen BP Solar investieren. BP Solar ist der weltweit zweitgrößte Kollektorenhersteller.
Hintergrund der Greenpeace-Kampagne sind die Ölförderaktivitäten im Nordatlantik westlich der Shetland-Inseln. In wenigen Wochen soll das erste Ölfeld „Foinaven“ angezapft werden. British Petroleum, Shell und weitere Ölfirmen investieren Milliarden in die Erschließung und Ausbeutung der neuesten Funde. Dabei sei es nun an der Zeit, Geld statt in die Ursachen der Klimazerstörung in die Lösung der Probleme zu stecken, meint Marcus Rand von Greenpeace: „Nur durch erneuerbare Energieträger läßt sich der Klimawandel verhindern.“
BP hatte Ende letzten Monats mit Schadensersatzforderungen in Höhe von vier Millionen Mark pro Tag gedroht, sollten sich die Umweltaktivisten zu „Brent Spar“-ähnlichen Aktionen im Atlantik entschließen. British Petroleum hat 1996 einen Reingewinn von 7,2 Milliarden Mark erwirtschaftet. Hans-Jürgen Marter
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