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Mit Kurs Richtung SyrienDeutscher Frachter abgetaucht

Das Schiff, das Waffen für Syrien an Bord haben soll, ist nicht mehr zu orten. Die Bundesregierung geht Hinweisen auf Verstoß gegen das Embargo nach.

Das Frachtschiff „BBC Italy“, das seit Mai 2011 unter der Bezeichnung „Atlantic Cruiser“ bei der Emder Reederei Bockstiegel registriert ist (Archivbild). Bild: dapd

FRANKFURT/BERLIN dapd/rtr | Der deutsche Frachter „Atlantic Cruiser“ im Mittelmeer ist nicht mehr zu orten. Offenbar wurde der Transponder des Schiffs, das möglicherweise iranische Waffen nach Syrien bringen sollte, abgeschaltet. Auf der Internetseite Marinetraffic.com war die „Atlantic Cruiser“ zuletzt am Samstagmittag zwischen Zypern und Syrien zu sehen. Üblicherweise werden auf der Website die Positionen der Schiffe alle zwölf Stunden protokolliert.

Die Bundesregierung geht unterdessen Hinweisen auf eine illegale Waffenlieferung an die syrischen Streitkräfte nach. „Der Sachverhalt ist der Bundesregierung bekannt“, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums zu einem Bericht von Spiegel Online, dem zufolge der mit Militärgerät und Munition aus dem Iran beladene Frachter im Mittelmeer gestoppt wurde. Das Schiff gehöre einer deutschen Reederei, sei verchartert worden und fahre unter der Flagge eines Drittstaates.

Die EU hatte wegen des gewaltsamen Vorgehens von Präsident Baschar al-Assad gegen die Opposition ein Waffenembargo verhängt. Nach Informationen des Spiegels hatte die „Atlantic Cruiser“ der Reederei Bockstiegel aus Emden vor einigen Tagen im Hafen von Dschibuti von einem iranischen Schiff schweres Militärgerät und Munition für Syrien übernommen. Die Ladung habe am Freitag im syrischen Hafen Taurus gelöscht werden sollen. Als das Geschäft aufzufliegen drohte, habe der Frachter den türkischen Hafen Iskenderum anlaufen wollen, dann aber südwestlich von Taurus angehalten und sei später im Kreis gefahren.

„Wir haben das Schiff gestoppt, nachdem wir Hinweise auf die Waffenladung erhielten“, zitierte der Spiegel den Schiffsmakler Torsten Lüddeke von der C. E. G. Bulk Chartering. Der Frachter sei an die Firma White Whale Shipping im ukrainischen Odessa vermietet worden. Das Unternehmen erklärte über seine Generalvertretung, das Schiff „transportiert keine gefährliche oder militärisch bedeutsame Fracht nach Syrien“.

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1 Kommentar

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  • A
    Ant-iPod

    Ist ja interessant... da kann ein Schiff so einfach seinen Transponder abschalten und ist "nicht mehr zu Orten" und das im östlichen Mittelmeer, wo neben einer israelischen und türkischen Marine - welche sich wegen der Gasvorkommen vor Zypern gegenseitig beobachten - auch nocht die Bundesmarine nach den "Waffenlieferungen für die Hisbollah" sucht und patroulliert.

     

    Und die alle - ganz zu schweigen von der sechsten US-Flotte, die ständig im Mittelmeer kreuzt - können einen vermuteten Embargobrecher nicht finden und inspizieren?

    Das ist ja sehr ermutigend... da zahlen wir Millionen Euro, um die libanesische Küste vor illegalen Waffenlieferanten zu "beschützen" und können nicht einmal ein bekanntes Schiff dingfest machen... wie erbärmlich ist dass denn?

    Oder sollte man eher sagen: Welche Absicht steckt denn da dahinter?

     

    Offenbar spielen wir Deutschen mit in diesem Szenario - aber auf keine rümliche Art und Weise.

    Liebe Syrer: in meinem Namen handelt Frau Merkel nicht!!!!!