■ Mit Hennenhaltung auf du und du: Kuscheliger Käfig
Warum werden vier von fünf Eiern in Legekäfigen gelegt? Ganz einfach, klärt uns der Informationskreis Legehennenhaltung (IKL) auf, „Produktqualität, Tiergesundheit und Umweltschutz sowie ausreichende Möglichkeit für tiergerechte Verhaltensweisen haben die Batteriehaltung in Deutschland zur Standardhaltungsform gemacht.“ So zu lesen in der IKL-Infobroschüre „Woher kommt unser Frühstücksei“.
„Aufgrund der guten Raumaufteilung ist es sehr viel leichter möglich“, heißt es weiter, „die Temperatur genau in dem Bereich zu halten, in dem sich die Tiere am wohlsten fühlen“. Und ohne das schreckliche Stroh „sinkt der Staubgehalt in der Luft“. Na bitte.
Natürlich ist den IKL-Autoren auch aufgefallen, daß „einige Verhaltensweisen der Legehennen in Batteriesystemen eingeschränkt“ werden, „da sie keine Nist- und Scharrmöglichkeiten bieten“. Das ist aber halb so wild, denn „es muß bedacht werden, daß dort, wo Futter ohne Anstrengungen stets in ausreichender Menge vorhanden ist, die biologische Notwendigkeit des Herumlaufens entfällt“. Dagegen gebe es einen „entscheidenden Pluspunkt“:Weil man sich im Käfig besser kennt, bilde sich „eine stabile Rangordnung“ aus. Klar, daß jede Henne so einen kuscheligen Kleinkäfig besser findet als Bodenhaltung, wo „aggressives Verhalten relativ häufig auftritt und zu Verletzungen führen kann“ oder bei Freilandhaltung, wo sie ohnehin nicht den ganzen Auslauf nutzt aus „Furcht vor Raubtieren“.
Fragt sich nur, wie die IKL-Autoren ihr Leben voller Grippe, Regen und dem Raubtier Auto ertragen können, wo es doch in jedem guten Gefängnis ordentlich zu essen, fließend Wasser und eine stabile Rangordnung gibt? Aber um Knast geht's ja in Karlsruhe nicht. Matthias Urbach
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