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■ Mit Frankreichs Plutonium auf du und duWAA La Hague: Kapazität verdoppelt

Paris (taz) – Mag es auch noch so unsinnig sein – was einmal geplant wurde, muß auch ausgeführt werden. Nur so läßt sich erklären, daß die französische Regierung jetzt grünes Licht gegeben hat für die Inbetriebnahme einer zweiten Anlage zur Wiederaufbereitung von abgebrannten Atombrennstäben (WAA).

Die neue Plutoniumfabrik UP 2-800 liegt auf dem Gelände der Plutoniumfabrik La Hague, nur wenige Kilometer von der normannischen Hafenstadt Cherbourg entfernt. Sie soll in wenigen Wochen in Betrieb gehen und bis 1996 ihre volle Leistung von 800 Tonnen im Jahr entfalten. In der WAA wird den abgebrannten Brennelementen aus Atommeilern hochgiftiges Plutonium entzogen. Das strahlende Teufelszeug kann anschließend zur Herstellung von plutoniumhaltigen Mischoxidbrennelementen (MOX) oder aber zum Bau von Atomwaffen genutzt werden. Doch die MOX-Brennstäbe sind teuer und technisch schwieriger in den AKW einzusetzen als herkömmliches Uran.

Eigentlich war das Plutonium als Brennstoff für den schnellen Brüter „Superphenix“ und seine Nachfolger vorgesehen. Doch der hat sich als Fehlentwicklung entpuppt: Weil er extrem pannenanfällig ist, steht er seit Jahren still. Frankreich will den Brüter nun in ein experimentelles Großlabor zur Plutoniumvernichtung umwandeln.

UP 2-800 ist im wesentlichen eine Kopie der ersten WAA UP 3, die in La Hague seit vier Jahren Atommüll wiederaufbereitet. Schon UP 3 hatte Frankreich den zweifelhaften Rekord gesichert, das größte Wiederaufarbeitungsprogramm der Welt zu besitzen. Die Fabrik wurde fast ausschließlich mit ausländischem, darunter deutschem Kapital gebaut. Die deutschen Stromkonzerne gehören heute neben den Japanern zu den größten Kunden der WAA.

Große Wellen schlug dieses Geschäft, als im November 1992 erstmals 1,5 Tonnen Plutonium per Schiff nach Japan zurückverfrachtet wurden. Dabei war das heikle Unternehmen erst ein Anfang: Bis zum Jahr 2000 sollen noch rund 20 Tonnen Plutonium folgen. Während UP 3 für ausländische Kunden arbeitet, ist die 10 Milliarden Mark teure UP 2-800 nur für Frankreich bestimmt. Der staatliche Strommonopolist EdF hat mit der Betreiberfirma Cogema bereits einen Vertrag über die Wiederaufarbeitung von 8.400 Tonnen Brennstoff geschlossen. Künftig sollen in der Fabrik auch plutoniumhaltige MOX- Brennstäbe wiederaufgearbeitet werden – wenn bis dahin die entsprechende Technik vorhanden ist. Bettina Kaps

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