Mit Börsenhochs auf Du und Du: Dax auf Rekordmarke
Berlin (rtr/dpa) – Was Insider der Finanzwelt gehofft hatten, ist eingetreten: Der Jahreswechsel ist ohne nennenswerte Computerprobleme über die Bühne gegangen. Und – die Börsen haben kräftig davon profitiert. Am ersten Handelstag im neuen Jahr kletterte der Deutsche Akteinindex (Dax) kurzfristig bis auf die Rekordmarke von 7.159,33 Punkten in die Höhe. Im Laufe des Vormittags pendelte der Index dann um die 7.070 Punkte. Damit lag der Dax nicht nur um 1,6 Prozent höher als zum Jahresende. Erstmals in seiner Geschichte nahm er auch die Marke von 7.000 Punkten. Der Aufwärtstrend des letzten Jahres scheint sich vorerst fortzusetzen.
Der M-Dax für die 70 größten Nebenwerte gewann 0,75 Prozent auf 4.134 Zähler. Am Neuen Markt legte der Leitindex Nemax 50 um 3,1 Prozent auf 5.233,60 Punkte zu. Auch die Börsen in Hongkong, Paris und New York starteten mit neuen Rekordmarken ins neue Jahr. Die Börse in Tokio blieb gestern noch geschlossen.
Zu den größten Gewinnern gehörten in Frankfurt SAP und die Deutsche Telekom. Von beiden Unternehmen gewannen die Aktien bei hohen Umsätzen mehr als 4 Prozent. Vor allem das Softwarehaus SAP profitierte von der problemlosen Jahr-2000-Umstellung. Händler erwarten nun eine verstärkte Nachfrage nach Software. Im vergangenen Jahr hätten sich viele Unternehmen mit Investitionen in neue Ware zurückgehalten, weil sie die Überprüfung ihrer laufenden Computersysteme viel Geld gekostet habe, hieß es gestern in Frankfurt. Die SAP-Aktien stiegen um 5 Prozent auf rund 629 Euro, also etwa 1.260 Mark.
Größter Verlierer war Philipp Holzmann. Die Aktien des angeschlagenen Baukonzerns gingen um fast 12 Prozent auf 30,50 Euro, also rund 61 Mark, zurück. Anscheinend folgerten viele Anleger aus Äußerungen des Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Bank Rolf Breuer, dass sein Haus sich von seinen Holzmann-Anteilen mittelfristig trennen will.
Neben dem problemlosen Übergang in das Jahr 2000 sorgten auch die Steuerpläne der Regierung für gute Stimmung in Frankfurt: Finanzminister Eichel hatte angekündigt, die Steuerlast auf kurzfristige Kursgewinne zu halbieren.
Der Euro startete mit Kursgewinnen gegenüber dem Dollar ins neue Jahr. Er kostete gestern 1,0120 Dollar, was einem Dollarkurs von 1,9316 Mark entspricht.
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