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Misslungene Fotomontage in ChinaDie durch die Luft laufen

Wenn auf einem Bild aus China drei Männer ungewollt den Boden unter den Füßen verlieren, dann muss etwas faul sein. Der Spott im Netz ist groß.

Haben den Boden unter den Füßen verloren: Chinesische Politiker. Bild: Screenshot tt.mop.com

BERLIN taz | Als ein interessierter Bürger in China auf die Internetseite seiner Kreisverwaltung klickte, staunte er nicht schlecht. Grund dafür war nicht etwa die Meldung, dass eine neue Straße im Kreis Huili in der chinesischen Provinz Sichuan endlich fertiggestellt und von Lokalpolitikern bestaunt wurde. Vielmehr zeigte sich der User entsetzt über das Bild, das die drei Herren beim Inspizieren des neuen Infrastrukturprojekts zeigt: Die Politiker schienen regelrecht über der Straße zu schweben.

Eine neue Fortbewegungstechnik? Nicht ganz! Eher eine schlampige Bearbeitung des Bildes mit Photoshop. "Wie kann man nur die Nerven haben, so etwas online zu stellen?", soll sich der Entdecker des Fotos entrüstet gefragt haben. Inzwischen kursiert das Foto mit den schwebenden Provinzpolitikern überall im Netz und erfreut sich größter Heiterkeit. Die Kreisverwaltung sah sich genötigt, das bearbeitete Bild von ihrer Seite zu nehmen, nachdem sie wegen des hohen Besucherandrangs zeitweilig nicht mehr erreichbar war.

Peinlich berührt ließ die Verwaltung von Huili mitteilen, das Foto sei nur versehentlich an die Öffentlichkeit geraten. Dem Fotografen hätten die Originale wegen des Hintergrunds nicht gefallen. Deswegen habe er kurzerhand eine Montage erstellt. Eilig lieferte die Verwaltung die anderen Bilder nach.

Doch Spott und Häme im Netz konnten die Politiker damit nicht verhindern. Blogger machten sich die misslungene Fotobearbeitung zu eigen und schufen zahlreiche neue Montagen mit den drei Männern. Teils humorvoll, teils makaber stellten sie die Politiker inmitten von Dinosauriern, ließen sie an Erotikszenen teilhaben oder spielten mit ihnen die Mondlandung nach.

Auf einem Bild sieht man die drei im "Situation Room" mit Barack Obama die Liquidierung von Osama bin Laden mitverfolgen. Das Ganze wirkt täuschend echt. Vielleicht ein Hinweis an den tollpatschigen Fotografen, wie man es besser macht.

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1 Kommentar

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  • XZ
    Xie Zeren

    Auch der taz ist jeder Sack Reis, der umfällt, einen Artikel wert.

    Nach den Verrissen von Jutta Lietsch bezüglich den Jubiläumsfeierlichkeiten passt dieser Artikel auch genau ins (Welt-)Bild. aber er passt nicht nur ins Bild er passt auch in die BILD.

    Ich erinnere mich noch gut an den Skandal (der keiner war), als in der gesamten OECD-Presse (einschließlich Fernsehen) Bilder von prügelnden nepalesischen Polizisten gezeigt wurde und ALLE kommentierten, es handele sich um chinesisches Militär im Einsatz in Tibet. Das war 2008 und darüber wurde in der taz meines Wissens nichts richtig gestellt.

    Für die Auswahl von Themen China betreffend und den möglichen Beweggründen lese man die Studie zu "China-berichterstattung in deutschen Medien" (http://www.boell.de/publikationen/publikationen-china-berichterstattung-medien-9409.html; Vorwort & zusammenfassung reichen) und den Vortrag von Christian Y. Schmidt:

    http://www.doppelpod.com/?p=1288&lang=de