: Mission impossible
■ Auflagen für die Bahnhofsmission
„Obdachlose sind keine bösartigen Leute, aber sie gehören nicht in den Bahnhof.“ Das verkündete jetzt Bahnchef Hartmut Mehdorn. Diese Äußerung war offenbar kein unbedachtes Statement, sondern verweist auf die Strategie der Deutschen Bahn AG, soziale Randgruppen aus Bahnhöfen zu vertreiben. Denn in Bremen untersagt die Bahn der Bahnhofsmission bereits jetzt, auf dem Bahnhofsgelände regelmäßig warmes Essen auszugeben. Das geht aus dem jüngst neu geschlossenen Nutzungsvertrag hervor. Gleiches will Mehdorn jetzt auf allen Bahnhöfen durchsetzen.
Ursprünglich plante die Bahn, im Zuge der Renovierung des Bremer Bahnhofs, die Bahnhofsmission ganz vom Gelände des Bahnhofes zu vertreiben. Das verhinderten massive Proteste. Doch durch den neuen Vertrag ist die Weitergabe von warmen Essensspenden an Bedürftige für die 24 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen jetzt ganz unmöglich geworden. Bislang gab es zwar keine regelmäßige Ausgabe von warmen Mahlzeiten, aber jetzt sind Bedürftige noch stärker auf das Essensangebot außerhalb des Bahnhofs angewiesen. Kostenlose warme Mahlzeiten gibt es derzeit nur an vier Tagen in der „Tasse“ und bei der „Bremer Tafel“ – hier aber nur mit einem Bedürftigkeitsnachweis. Andere Essensausgaben verlangen einen meist geringen Obulus.. Der Verein für Innere Mission hält Mehdorns Argumentation für „einseitig“. Peter Ringel
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