Missbrauchsanklage gegen R&B-Sänger: R. Kelly plädiert auf nicht schuldig
R. Kelly muss sich wegen mutmaßlichem Sex mit Minderjährigen verantworten. Er sagt, er sei unschuldig, doch der Opfer-Anwalt spricht von einem zweiten Video.
Dem 52-jährigen Kelly wird sexueller Missbrauch in zehn Anklagepunkten vorgeworfen. Die Anschuldigungen stehen im Zusammenhang mit vier mutmaßlichen Opfern, von denen drei zum vermutlichen Tatzeitpunkt minderjährig waren. Kelly hat die Anschuldigungen über seinen Anwalt Steve Greenberg bestritten.
Nach der Anhörung sagte Greenberg, Kelly habe niemanden zum Sex gezwungen. „Er ist ein Rockstar. Er muss keinen nicht-einvernehmlichen Sex haben“, sagte der Anwalt gegenüber Reportern.
Der Musiker verbrachte das Wochenende in Gewahrsam. Bei der Anhörung war er in einen orangenen Gefängnisoverall gekleidet. Nach der Zahlung einer Kaution in Höhe von 100.000 Dollar sollte Kelly laut seinem Anwalt noch am Montag oder am Dienstag auf freien Fuß kommen. Zu den Bedingungen einer etwaigen Freilassung gehört, dass der Popstar keinen Kontakt zu Frauen unter 18 Jahren hat.
Indes sagte der Anwalt Michael Avenatti, der nach eigenen Angaben zwei von Kellys mutmaßlichen Opfern vertritt, er habe der Staatsanwaltschaft ein weiteres Video von einem mutmaßlichen Missbrauch einer Minderjährigen durch R. Kelly übergeben. Außerdem habe er von einem dritten Video gehört. Zuletzt hatte Avenatti erklärt, den Staatsanwälten ein Video überreicht zu haben, das den Sänger beim Sex mit einer Minderjährigen zeigen soll.
Am Samstag waren verstörende Details der Anschuldigungen publik geworden. Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte unter anderem die Aussage einer Beschuldigerin, die sagte, sie habe im Alter von 16 Jahren mehrfach mit Kelly geschlafen. Demnach gab sie auch zu Protokoll, dass der Musiker sie mutmaßlich schlug, würgte und auf sie spuckte.
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