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Missbrauch an der OdenwaldschuleDie Aufklärerin soll gehen

Die Leiterin der Odenwaldschule, Margarita Kaufmann, soll ihren Posten räumen, fordert eines der Opfer. Bei der Entschädigung setze sie falsche Prioritäten.

Margarita Kaufmanns kontroverse Haltung: Sie möchte zunächst Geld sammeln, um eine eigene Stiftung für Entschädigung zu errichten. Bild: dpa

Die Geschichte kann man nicht anders als tragisch bezeichnen. Margarita Kaufmann, die Leiterin der Odenwaldschule, soll ihren Hut nehmen. Kaufmann war die erste und einzige Person in verantwortlicher Position an dem einstigen Vorzeige-Internat, die den Opfern des sexuellen Missbrauchs zuhörte. Sie hat den Ruf vieler Exschüler ernst genommen - und damit die Aufdeckung eines über 20 Jahre funktionierenden Missbrauchssystems an der Schule erst möglich gemacht. Dennoch fordert nun ausgerechnet einer der Betroffenen ihren Rücktritt.

"Ich schätze Sie. Und muss dennoch leider behaupten: Sie sind die falsche Person am falschen Ort", schreibt Adrian Koerfer an Margarita Kaufmann. "Daher ist meine Bitte kurz und klar und deutlich: Machen Sie Platz, schaffen Sie die Möglichkeit für einen radikalen Neuanfang."

Adrian Koerfer ist heute Vorsitzender des Vereins Glasbrechen, in dem betroffene und nichtbetroffene Altschüler für Aufklärung und Entschädigung streiten. Koerfer war in den 1970er Jahren an der Schule, er hat in der Familie des intensivsten Täters gelebt, des damaligen Schulleiters Gerold Becker. Dieser soll über 80 Jungen missbraucht haben. Etliche der Opfer leiden noch heute unter den Übergriffen, die von erzwungener Masturbation bis zu Vergewaltigung reichten.

Dass Koerfer den Rücktritt - ausdrücklich als Privatperson - fordert, ist kein Zufall. Hinter den Schulkulissen ist ein Machtkampf darüber entbrannt, wie es weitergehen soll. Am Anfang war die ehemalige Friedrichshafener Bürgermeisterin Margarita Kaufmann die treibende Kraft für die Aufklärung, heute dagegen ist nicht mehr klar, wo Kaufmann steht. Bei der Entschädigung, der weiteren Aufklärung und auch der pädagogischen Neuaufstellung der Schule nimmt sie eine mindestens ambivalente Haltung ein.

Der Verein "Glasbrechen" fordert von der Schule, 500.000 Euro an Entschädigungen aufzubringen. Auch die Spitze des Trägervereins der Schule wollte ein solches sichtbares Zeichen.

Doch Margarita Kaufmann nahm eine andere Haltung ein: Sie möchte zunächst Geld sammeln, um eine eigene Stiftung für Entschädigung zu errichten - ein Unterfangen, was mutmaßlich Jahre in Anspruch nehmen wird, ehe Zahlungen für Therapien oder Hilfen für Missbrauchsopfer möglich wären. Über dem Konflikt zerbrach der Trägerverein, zwei Entschädigungsbefürworter, der Vorsitzende Michael Frenzel und der prominente Sprecher Johannes von Dohnanyi, legten ihre Ämter nieder - auch wegen Kaufmanns neuer Haltung den Opfern gegenüber.

Margarita Kaufmann ist seit 2007 Schulleiterin. Sie stieß Ende letzten Jahres die betroffenen Altschüler vor den Kopf, als sie in einem Weihnachtsbrief lange und ausführlich auf das zurückliegende Jahr und die 100-Jahr-Feier der Odenwaldschule einging - aber mit keinem Wort auf die Leistungen der Missbrauchsopfer. Die Schule sei "ein Synonym für sexuelle Gewalt geworden", schrieb Kaufmann, erwähnte aber weder das Wahrheitshearing an der Schule, bei dem im Sommer 2010 erstmals nach 25 Jahren öffentlich und kritisch über den Missbrauch gesprochen wurde, noch würdigte sie den Verein Glasbrechen. Seitdem fühlen sich viele Altschüler an die Jahre erinnert, da sie die Schule mit einer Pseudoaufklärung hinhalten wollte. Der erste öffentliche Bericht über die Zustände erschien 1999 in der Frankfurter Rundschau.

Im Dezember legten die beiden mit der Aufklärung beauftragten Juristinnen Claudia Burgsmüller und Brigitte Tilmann ihre Ämter nieder. Das geschah zwar nicht aus Protest, dennoch gingen damit die Betreiber der Aufarbeitung von Bord. Die taz erreichte Kaufmann gestern. Zu einer Stellungnahme war sie nicht bereit.

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37 Kommentare

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  • N
    NullRaff

    An die aktuellen Schüler.

     

    Eure Sorgen sind verständlich. Die Altschüler wollen aber mitnichten den Untergang der Schule.

    Was z.B. Felix über die Schule erzählte, gilt ebenso für mich.

    Die harsche Kritik gilt einzig allein der Methodik der Aufarbeitung, en detail der Einwandsbehandlung der Opfer.

    Meines Wissens ist immer noch kein Beileidsschreiben an jeden Einzelnen ergangen, der den Mut und die Kraft hatte sich zu "outen".

    Die Schule hat die Chance sich an vorderster Stelle der Aufklärer zu plazieren, ich hoffe, sie macht das.

    Und nur wenn sie weiter existiert, kann sie den Opfer materiell wie geistig zur Seite stehen.

     

    Ex-Osoaner, 50

  • N
    noway

    Und dann ist mal wieder alles klar, auf der Andrea Doria: Party!!!, da haut's dich glatt vom Hocker. Zum Feiern ist es nie zu spät. Hier in der Captain's Lounge, früher mal ganz langweilig osoforum.de benannt, wird ein Schoppen nach dem anderen gehoben. Jetzt ist die Stimmung richtig gut. Unterm Tisch liegen die Schlappschwänze.

     

    Jens, wollte der nicht auf die Brücke, nö, das macht keinen Spass. Hier geht die Post ab. Da kann man richtig deppern, irgendwas war da doch, ach ja, die Lotsen sind abgesoffen, wer hat die noch gleich über die Reling befördert? Das war witzig, wie die fliegen, diese Lotsen.

     

    Auf dem Schulschiff freut sich jetzt alles, die Fetenplanung für 2011 steht: Nur echt gut etikettierte Produkte. Im Chillout lassen wir's uns gut gehen mit Spitzenmovies, alles ganz echt an Originalschauplätzen abgedreht, ein paar sollen auch Rappen und Steppen zu den wunderbaren Gedichten, die da über unser Schulschiff in Vorbereitung sind. Dichter sind so dufte Typen, und die Schauspieler sag ich ihnen, die da in den Movies auftreten, erste Sahne. Feten muss man planen, sonst wird das nichts. Und ein bisserl Feiern nach harter Arbeit auf hoher See darf ja noch erlaubt sein, Girls and boys, wo seid ihr denn jetzt schon wieder!?

     

    Derweil Versüssen wir uns das Warten mit ein paar guten Tropfen: Das "Mekka der Pädagogik", das Schlachtschiff der deutschen Rerformpädagogik, die Wunderwaffe gegen die Bildungsmisere, die, die den Turm von Pisa geradestellen können, die vertragen was, ein Fläschen Demokratie, ein bisschen Mitbestimmung, hier auch Transparenz und da ist doch noch ein Fläschlein Aufklärung, wer hätte das gedacht. Das letzte. Ne, das heben wir noch ein paar Jährchen auf, wertvoller Tropfen. Der eine oder andere greift auch zum Flachmann, während er krampfhaft versucht, die Bastelanleitung "Schöne Schule" zum 20sten mal auszuführen. Irgendwas geht immer schief, das muss am Material liegen. Dass das auch immer alles so feucht wird. Das ist immer wieder komisch, nen durchschlagender Erfolg. Währenddessen leiden die Plagen im Unterdeck. Ein bisserl viel Bewegendes in Bewegung ist das schon und die können noch nicht schwimmen, aber keine Sorge. Spass muss sein. Die Eltern sind ganz glücklich, das ist die Andrea Doria! Gut und schön und prächtig. Ein paar Eltern, - die gibt's immer -, rufen: Geht's euch gut da drüben? Aus dem schiffseigenen Produktionsstudio antwortet Ihnen Frau Kapitän mit süsser Stimme, wohlgemuth: Funkstörung, ich versteh' sie so schlecht, morgen schon Sonnenschein, dann reden wir. Ja, ja, alles klar, für die Kinder gibt's Kaviar. Ist das Mikro aus? Ja? Schmeckt denen überhaupt nicht, ist aber auch egal, dass die fragen..., ein bisserl lästig sind die schon, so Eltern. Die Maske war aber gut, oder? Das Orchester spielt unterdessen fröhlich weiter. Die höflichen Lehrer überprüfen Rettungsringe und kratzen die Buchstaben O und S und O ab. Besser no-name-produkte heute, das ist in, muss nicht alles immer Marke sein. Ein Glück bloss, dass wir jetzt im Badezimmer feiern, da ist das alles halb so wild. Gestern mussten wir doch tatsächlich das Klo sauber machen, das ist dann immer so 'ne Sauerei, da machen sie sich überhaupt keine Vorstellung drüber, wie schmutzig und dreckig das sein kann, auf so nem Partydampfer... Muss ja auch immer wieder alles stimmen, und dann ist mal wieder alles klar, auf der Andrea Doria.

  • O
    OSO68-76

    Möglicherweise hilft hier ja eine Autorität weiter, die weder befangen noch sonst involviert ist, jedoch auch ehemaliger Internatsschüler – M. de Montaigne „Essais“ (1580ff. - Übersetzung H. Stilett, WBG Darmstadt 2004), der wohl auch zitiert:

     

    „Den Weisen find' ich hassenswert,

    der Weisheit nicht sich selber lehrt ...//

    Nichts weiß der Weise, wenn er nicht mit Fleiß

    durch Weisheit selber sich zu läutern weiß ...//

    … wenn haltlos er nach Mammon giert

    und feige wie ein Lamm sich führt.“

     

    (ebenda, Über die Schulmeisterei, S. 74)

     

    „Weise sein, ein rechtes Leben führen – wage

    den Beginn! Am Rand der Furt verharren wollen,

    bis die Flut versiegt, ist Wahn: Die Wogen rollen,

    und sie rollen bis ans Ende aller Tage.“

     

    (ebenda, Über die Knabenerziehung, S. 87)

     

    „Der wahre Spiegel unserer Gedankengänge ist der Gang unsres Lebens. …

     

    Unsere Welt besteht aus lauter Geschwätz, und ich habe noch keinen Menschen getroffen, der nicht eher mehr als weniger denn nötig geredet hätte; jedenfalls entschwindet uns hierüber die halbe Lebenszeit.“

     

    (ebenda, S. 92)

     

    Mir sagt das: Wer nicht recht* handelt fehlt.

     

    (* siehe ebenda S. 87)

  • CF
    christian füller

    an alle diskutantInnen:

     

    vielen dank für euer engagement in der oso-debatte.

     

    wir von der taz wollen dem thema odenwaldschule weiter gründlich nachgehen - und auch unsere eigenen verstrickungen und querverbindungen zur oso aufklären.

     

    eine bitte daher: mailt informationen gerne an die mailadresse misalla@taz.de unter dem stichwort [osonews]. die adresse ist extra für euch eingerichtet, damit ihr kontakt aufnehmen könnt, @noway, @hotzenplotz, @chris, @ex-odenwaldschüler, @odenwaldhase oder wer immer sein mögt.

     

    die mails werden nur von mir eingesehen und absolut vertraulich behandelt!

     

    danke, ich freue mich auf hinweise. jeder fitzel hintergrund zählt!

     

    beste grüße

    christian füller

  • O
    Odenwaldhase

    Liebe OSO Schüler und Eltern,

    Vieles was ich hier lese, kann ich nicht verstehen. Ich frage mich die ganze Zeit, auf was für eine Schule gehen eigentlich diese Schüler? In euren Äußerungen, und derer einiger Eltern, kann ich die OSO meiner Zeit nicht mehr wieder finden. So viel Egoismus, und so viel Fingerzeigen, so wenig Mitgefühl, so viel Geiz und faule Ausreden, von Eltern und Schülern.

    Ich frage mich auch, warum setzen sich die Vertreter der Schulgremien(Schülerparlament, Konferenz, Elternvertretung) nicht endlich mal mit Opfern an einen Tisch, und reden einfach.

    Ich habe im Sommer mit einem Betroffenen gesprochen, und es hat meine ganze Sicht der Dinge auf den Kopf gestellt. Davor kämpfte ich um die Schule die mich mal gerettet hatte, danach verlor ich den Boden unter den Füssen und dabei eine Heimat.

    Lest doch einfach mal den „Tilmann Burgsmüller Bericht“. Es ist für mich immer noch nicht ganz fassbar, wie so gut versteckt, und dabei doch so sichtbar, so vielen Menschen Leid zugefügt werden konnte. Für mich ist es unerträglich, dass es mir an dieser Schule gut ging, während andere dort die Hölle erlebten.

    Manche von euch und euren Eltern sagen: was kümmert mich die Vergangenheit dieser Schule!

    Ich habe hier mal gelernt, dass man sich aus seiner Geschichte auch definiert, aus ihr wächst, aus ihren Schrecken seine Konsequenzen zieht.

    Es stimmt, Geld kann nichts von dem Leid was Mitschülern von mir wiederfahren ist aufwiegen, aber die Wahrheit ist, manche wären schon über 1000 Euro froh, so beschissen geht es ihnen.

    Ihr glaubt, was damals an der Schule passiert ist, hat mit euch nichts zu tun? Dabei sind immer noch Lehrer an der Odenwaldschule, die zumindest 1999 mit geholfen haben, oder auch nur schweigend zugesehen haben, wie alles unter den Teppich gekehrt wurde. Manche Täter standen bis vor kurzem noch in engem Kontakt mit der OSO. Und ihr jammert nur, wollt nicht mal Fragen stellen?

    Wenn Frau Kaufmann wirklich alles aufarbeiten wollten, warum hat sie das dann nicht schon früher getan, z.B. während der „Frankfurter Gespräche“ wo sich längst abzeichnete was unglaublich schlimmes an der OSO geschehen ist?

    Im Grunde haben wir es NUR der Beharrlichkeit der Opfer zu verdanken, und der Gunst der Stunde, dass diese Taten überhaupt endlich öffentlich gemacht wurden.

    Dafür meinen Dank an diese bekannten und unbekannten Altschüler.

     

    Liebe Grüße

     

    G*

  • E
    Ex-Odenwaldschüler

    Es geht mir im wesentlichen um die rüchhaltlose Aufklärung der Missbräuche.Mittlerweile glaube ich jedoch das das niemals passieren wird,da zuviele mächtige Menschen mit teils prominenten Namen alles dafür tun werden das zu verhindern aus ihnen bekannten Gründen.Was die Entschädigung angeht so gibt es ehemalige Odenwaldschüler die aufgrund des ihnen zugefügten leid viel geld z.B. für therapien ausgeben müssen und mussten.Es wäre korrekt zumindestens das zu ersetzen und im Grunde müsste auch das damals bezahlte schulgeld samt verzinsung ersetzt werden.Ausserdem frage ich mich warum in Deutschland sexuelle Gewalt an kindern und jugendlichen immer noch verjährt.Auch der runde Tisch hat daran nichts geändert.

  • N
    noway

    Hallo Chris.

    Zuerst einmal: Es ist herrvorragend, dass sich hier Eltern zu Wort melden, eine Stimme, die weitgehend fehlte und nur instrumentalisiert schien. Leider stimme ich im weiteren kaum mit Ihnen überein. Aus richtigen Prämissen leiten sie falsche Schlussfolgerungen ab. Es ist richtig, das zugefügte Leid kann nicht entschädigt werden; daraus zu schliessen, dass es deshalb keinerlei Notwendigkeit für die Täterschule, die Täterinstitution gibt, Verantwortung zu übernehmen ist falsch. Verantwortung übernehmen, heisst in unserer Gesellschaft häufig, fast immer auch, Mittel zur Verfügung zu stellen; Mittel drücken sich zumeist in Euro aus, vor allem, wenn man nicht auch noch die Betroffenen kontrollieren und bevormunden will, sondern ihre Würde, ihren Schmerz und ihr Menschsein respektiert, sie nicht auf ein "Überreden", ein Objekt reduzieren will.

     

    Selbst habe ich auch ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass ich mir wünsche, dass Frau Kaufmann zu den Kernsäten ihrer Pressekonfenz aus dem Frühjahr 2010 zurückkehrt.

     

    Natürlich liegen hier massive Interessenskonflikte vor. Sie als Eltern vertreten natürlicherweise Interessen, wenn diese jedoch ihre eigenen Überzeugungen, Werte, ad absurdum führen, so ist das in letzter Konsequenz Zynismus.

     

    Lesen Sie in Ruhe noch einmal alle Kommentare durch, auch die Kommentare zur Stagnation der Schule. Die Schule ist letztlich keinen Schritt weiter als im Frühjahr 2010. Bemühen Sie sich auch als Eltern, ebenso wie die Schule um Einblick, Ausblick: die Schule zerbricht gerade, vor allem innerlich. Frau Kaufmann ist äusserst umstritten. Wenn Sie sich selbst helfen will oder ihr geholfen werden soll, dann nicht dadurch, dass die Konflikte verschwiegen werden.

     

    Eine der Verantwortlichen verstand meine Warnung vom Ende November als Beschreibung des Worst-Case-Szenarios. Sie werde als Hüterin verhindern, dass dieses eintrete. Ich habe ihr daraufhin geantwortet, Mensch, siehst du denn nicht, dass ihr das mit Eurer kleingeistigen Haltung gerade in die Katastrophe schlittert, dieses Szenario gerade geschaffen habt. Auch Sie, als Eltern, haben mit ihrer Entscheidung, dass die Schule nur an ihre, an die jetzigen Kinder zu denken hat, erheblich zum Werteverfall beigetragen. Ich glaube jedoch auch, dass niemand Ihnen wirklich Einblick in die Gesamtsituation gewährt hat.

     

    Von Frau Bappert, von Ihnen als Eltern, von Frau Süssmuth und letztlich auch von Frau Kaufmann, von allen wird das Totschlagsargument angeführt: das ist überhaupt nicht zu entschädigen, alos müssen wir auch keinen einzigen müden Euro zahlen; wenn andere das für uns tun wollen, haben wir natürlich nichts dagegen. Dabei wird unterstellt, dass die Opfer, die Betroffenen keine andere Absicht hätten, als sich an der Schule zu bereichern, ihren Untergang herbeizuführen. Es gibt mehr Vernunft, Verstand, Einsicht und Liebe auf Seiten der Betroffenen, denn auf Seiten der Schule, ihrer Pädagogen, ihrer Schüler und Eltern. Das ist das Trauerspiel. In der Stunde der Wahrheit ist die Lüge ein Meister aus Ober-Hambach. Versuchen Sie einfach mal den Denksport, als Aufsatz, darüber nachzudenken, warum es vielleicht sogar für die Schule selbst gut wäre, Mittel bereitzustellen, Mittel, die der Schule weder das Genick brechen, noch sie in den Ruin treiben. Mit diesen Lügen muss endlich mal Schluss sein.

  • C
    Chris

    Hallo norway,

     

    aus ihren Beiträgen entnehme ich, dass sie wohl ein ehemaliger Odenwaldschüler sind der die Schule vor noch nicht so langer Zeit besucht hat.

    Wenn sie in meinem Beitrag Zynismus vermuten dann haben sie den Inhalt nicht verstanden.

    Ich habe sehr hohe Wertvorstellungen und respektiere die Werte Anderer, aber leider wurde mein Beitrag nur in zensierter Form wiedergegeben, so dass zwei entscheidende Kernsätze fehlten.

    So muss ich feststellen, dass auch hier in diesem Forum wohl kein Interesse daran besteht die Wahrheit auszusprechen und die Redakteure die hier darüber befinden was veröffentlicht wird wohl jeglichen Bezug zur Realität vermissen lassen. Arme Welt in der es Menschen gibt die die Wahrheit nicht vertragen.

    Ich werde meine der Zensur zum Opfer gefallenen Sätze nicht wiederholen, keine Angst Herr Redakteur, aber es muss gestattet sein zu verlangen, dass die Täter beim Namen genannt und an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden, so wie sie die Kinder ins Dunkel ihrer frevelhaften Handlungen gezerrt haben und dabei die Seelen der Kinder zerquetscht haben.

    Dass dies mit keinem Geld der Welt „entschädigbar“ ist, ist der Sinn eines Teils meiner Aussage gewesen mein lieber norway und keine zynisch belegte Äußerung.

    Dass die Täter offenbar geschützt wurden und werden ist der doppelzügigen Moral unserer Gesellschaft geschuldet.

    Dass dies aber der heutigen Leiterin der OSO zum Vorwurf gemacht wird halte ich für völlig überzogen.

    Wer auch nur das kleinste Interesse an der Aufklärung und Aufarbeitung der die Schule belastenden Vergangenheit hat, sollte die Leiterin der OSO nach Kräften unterstützen um künftig derartige Szenarien zu vermeiden und ein Leben in gegenseitiger Wertschätzung an der Odenwaldschule zum Wohle der dort in der Obhut der Pädagogen lebenden Kinder zu gewährleisten.

  • O
    OSO-Veteran

    Was jetzt in dieser verfahrenen Situation nottut, ist ein Ansprechpartner an der Odenwaldschule (legitimiert durch die Schulgremien), der sofort mit Betroffenen das Gespräch, den Dialog sucht.

     

    Wenn dieser nicht bald berufen wird, droht die Lage weiter zu eskalieren und die Meinungs-Schlachten werden dann bei der taz und anderen Medien ausgetragen - alle können dabei nur verlieren.

  • E
    Ex-Odenwaldschüler

    Auf der Odenwaldschule habe ich gelernt das das was gepredigt wurde nicht gemeint war sondern das gegenteil.Vieles war einfach bla bla bla.Die realität war anders und brutal.Das man der Institution Odenwaldschule und ihren protagonisten auch heute nicht trauen kann zeigt die jüngste entwicklung ganz deutlich.

  • N
    noway

    Wie sehen denn diese Werte aus, Herr Chris? Wurden Sie bisher nicht vermittelt? Wo sind diese Werte in der aktuellen Diskussion, in dem was Sie äussern, was die Schüler äussern? In der heilen Welt, die nie Entscheidungen und Übernahme von Verantwortung beinhaltet? Haben Sie daran gedacht, dass es nicht nur unsere Politiker sind, die Gesellschaft gestalten, dass Gesellschaft gerade auf einer Schule gestaltet wird, deren ureignste Werte eigentlich Partizipation, Verantwortungsübernahme, soziales Bewusstsein heissen? Haben Sie bedacht, dass die Schule aktiven Täterschutz betrieben hat, der wahrscheinlich in vielen Fällen genau das unmöglich macht, was Sie sich, was wir uns natürlich alle wünschen würden, dass man die Täter zur Verantwortung ziehen kann?! Meinen Sie den Opfern geht es um eine wirkliche finanzielle Entschädigung? Nein, viele benötigen, auch weil sie zum Teil gerade erneut retraumatisiert werden, Hilfe. Wissen Sie was die Missbrauchsopfer von Ettal pro Opfer als angemessen betrachten, rund 90.000,00 Euro pro Opfer. Die Ettaler Opfer begründen das sehr einleuchtend und nachvollziehbar.

     

    Ich versuche Zynismus in meiner Antwort zu vermeiden. Es fällt schwer. Es fällt auch schwer, Ihren wohl nicht einmal bedachten Zynismus zu ertragen. Bitte, bitte, überdenken Sie auch zum Wohl ihrer Kinder und auch der Schüler von heute und morgen, was Sie da schreiben und fordern!

  • C
    Chris

    vom Vater eines Schülers des Abschlußjahrganges 2010

     

    Das ganze scheinheilige Gerede um Entschädigungen wird zunehmend zur Farce.

    Was soll denn entschädigt werden was nicht zu entschädigten ist.

    Die Seele der Kinder die verletzt wurde kann man nicht so einfach „entschädigen“.

    Was ist sie wert? 1 Euro, 100 Euro, 1000 Millionen Euro???

    Das Geschacher um finanzielle Vorteile lässt einen erschaudern.

     

    Die Politiker glänzen mal wieder mit Schönreden, die Betroffenen sind befangen und die eigentlich Schuldigen grinsen mit ihrer Fratze aus dem moralisch zweifelhaften Verjährungsschutz. Pfui Teufel !!!

     

    Die Schule wird aus ihrer Substanz nicht in der Lage sein sogenannte Entschädigungszahlungen zu leisten.

     

    Die Täter werden von der Politik hinter dem Vorhang der Verjährung geschützt, wo sie doch verantwortlich wären solche Zahlungen zu leisten.

    Also wären im Umkehrschluss die Politiker für die Zahlungen zuständig, diese glänzen aber nur mit ihren Schönreden und die Opfer werden den Journalisten zum Fraß vorgeworfen.

    Und nun soll die Frau in die Wüste geschickt werden die erstmals ernsthafte Aufklärungsversuche unternahm.

    Auch eine Art ein Problem zu beseitigen in dem man den beseitigt der das Problem öffentlich machte.

     

    Das ist die Gesellschaft in der wir leben.

     

    Das ist aber nicht die Gesellschaft die sich der Gründer der Odenwaldschule Paul Geheeb für seine Schüler vorstellte.

     

    Am wertvollsten ist es den Kindern dieser Schule Werte zu vermitteln um solchen negativen Entwicklungen entgegen zu wirken für eine bessere Zukunft die unsere Kinder gestalten können.

  • O
    OSO68-76

    Lieber Felix & Schüler011,

     

    eigentlich gut, dass ihr euch einmischt und öffentlich hinter eure Schule stellt. Nur hat es den Anschein, dass Ihr ein recht verzerrtes Bild davon habt, was Addi und andere wollen. Was ihr über die Presse lest, ist unter anderem Folge einer maßlosen Enttäuschung, weil die Schule nicht vorlebt, was sie als von ihren den Schülern gewünschte Haltung zumindest in unserer Zeit gepredigt hat. Viele empfinden das als eine Art Raub an einem Teil ihrer Biographie; und zwar gerade weil sie so an der Schule hingen, wie wohl auch ihr. Bedenkt auch, was ihr fordert, nämlich: „Ruhe in der Kiste!“ Wenn eines feststeht, dann doch, dass es gerade auch der starke Wunsch war, die OSO um keinen Preis zu beschädigen, der es einigen erlaubt hat, ihr Unwesen über einen so langen Zeitraum zu treiben. Auf der Strecke blieben dann Schüler, die Euer Alter hatten oder jünger waren – heute eben alte Knacker, die daran immer noch kauen. Hätte man die Kerle früher gestoppt, wären weniger in die Fänge der Täter geraten.

     

    Sprecht doch einmal direkt mit Betroffenen! Dann wird sich manches für Euch erhellen und anderes zurechtgerückt, wie das Vorurteil, verbitterte Leute führten hier über die Medien grund- und rücksichtslos einen Rachefeldzug. Einen Kontakt könnt ihr oder euer Parlament einfach über Glasbrechen e.V. herstellen (kontakt[ät]glasbrechen.de).

     

    Glasbrechen e.V. hat übrigens bereits vor Monaten angeboten, in der Konferenz der Schule und auch vor der heutigen Elternschaft Rede und Antwort über seine Ziele zu stehen. Bislang fand nur außerhalb der Schule ein Gespräch mit einigen wenigen engagierten Lehren statt. Die Konferenz als Organ und Frau Kaufmann, haben ebensowenig wie die Vertretung der Elternschaft bislang eine Einladung ausgesprochen oder selbst sonst dazu die Initiative ergriffen. Frau Prof. Dr. Süssmuth hat sich der Mühe, mit Betroffenen einmal Kontakt aufzunehmen, auch nicht unterzogen – vermutlich deshalb, weil sie das weniger interessiert, als anderes. Was sagt Euch das? Wie würdet ihr da handeln, wenn ihr selbst betroffen wärt? Von wem würdet ihr denn eine maßvolle und vernünftige Initiative erwarten, um zu einem Ausgleich zu gelangen – von jedem einzelnen Betroffenen oder von wem sonst?

     

    Geknüpft ist ein Gesprächsfaden freilich zwischen Glasbrechen und dem Altschülerverein sowie dem Trägerverein, die als Fördermitglieder Glasbrechen unterstützen. Dort freilich sitzen sich dann mit wenigen Ausnahmen lauter Altschüler gegenüber.

     

    Lest auch noch einmal, was hier die „Eltern eines heutigen Schülers“ und Frau Rink-Frohnmaier geschrieben haben. Indem sie Herrn Koerfer zu vilifizieren und zu diskreditieren suchen, tun sie nur Eines: Die Debatte personalisieren um von der Sache abzulenken. Zu der vermögen sie augenscheinlich wenig, wenn nicht gar nichts zu sagen. Könnt ihr Euch denken, was für Motive sie jeweils treiben?

     

    Denkt mal nach – und zwar auch darüber, was es neben dem Ziel, die Schule erfolgreich abzuschließen, und dem Gefühl eine zweite Heimat gefunden zu haben, noch gibt, was euch diese Schule mitgibt oder eigentlich mitgeben sollte. Ich bin gespannt.

     

    Schlußendlich: Laßt euch nicht von der Angst des ABI2010 anstecken! Wenn Euch stört, was Herr Füller schreibt, packt ihn verbal bei den Hörnern. Ihr wisst ja, wo er zu finden ist. Möglicherweise entsteht so ja ein fruchtbarer Austausch.

     

    Beste Grüße

     

    OSO68-76

     

    P.S. Nicht „geoutete“ Betroffene: Bitte nehmt mit Glas Kontakt auf.

  • I
    Interessant

    Apropos Kirche...Meldung heute im Handelsblatt mit folgender Überschrift: 50 Millionen aufgetaucht:SChwarze Kasse der Kirche.

  • N
    noway

    Lieber ABI2010.

    Haben Sie auch Angst vor Rita Süssmuth? Haben Sie Angst vor Margarita Kaufmann? Haben Sie Angst vor Tilman Jens? Haben Sie Angst vor Regina Bappert? Nein. Adrian Körfer jagt Ihnen Angst ein, weil er nicht Genehmes sagt, schweigen soll. Anstatt sich zu fragen, warum die OSO, die beispielhaft vorangehen wollte, beispiellos versagt, eben keine positiven Nachrichten produziert, sondern negative, verlangen Sie, dass die Betroffenen hernach auch noch schweigen in Umkehrung von Ursache und Wirkung. Das Schreiben von Herr Körfer, wie auch der Artikel von Herrn Füller sind Wirkung eines Versagens der OSO, der Berater der OSO und des Trägervereins und seines enthaupteten Vorstandes. Die OSO hat sich innerlich erneut selbst blockiert, ist erneut handlungsunfähig. Warum, das sollten sie sich fragen!

     

    Die Betroffenen haben äussert vernünftig keine Maximalforderungen gestellt, haben Kooperation angeboten und Verständnis auch für die Schwierigkeiten der Schule gezeigt. Der zurückgetretene Vorstand hat vollkommen richtig argumentiert, dass es für die Schule, gerade weil sie über beschränkte Mittel verfügt, vorteilhaft ist, die Entschädigungsfrage "billig" und vor allem vor anderen Institutionen zu regeln, um zu vermeiden, dass die Situation eskaliert, der Schule unüberwindbare Hürden auferlegt werden, der Konflikt sich perpetuiert.

    Vor allem aber und dies ist besonders wichtig, weil der alte Vorstand, abseits von den monetären Fragen klar gesehen hat, dass die Schule vor allem eins retten muss; das wichtigste Kapital der Schule: Integrität und Vertrauen. Ist dies nicht Voraussetzung für die Übernahme jedes Erziehungsauftrags, dass man Integrität bewahrt und das Vertrauen zurückgewinnt? Wenn die Schule wohlmöglich abgewickelt werden muss, dann nicht wegen der bescheidenen Forderungen der Betroffenen, sondern wegen der Kurz- und Kleinsichtigkeit der gegenwärtigen Akteure.

     

    In einer ersten Reaktion wurden die in Aussicht gestellten 100.000,00 Euro für eine erste Tranche von der Presse als lächerliche Entschädigung verstanden. Der zurückgetretene Vorstand hatte dieses Angebot gemacht, um dann auch vernünftig Drittmittel für weitergehende Zahlungen einwerben zu können, nachdem!!! man selbst mit gutem Beispiel vorangeht.

     

    Vor allem hätte die Schule dadurch Zeit und Ruhe gewonnen und in einen konstruktiven Dialog mit den Betroffenen treten können. Die Finanzierbarkeit war ausgewiesen, Liegenschaften der OSO wären beliehen worden und das Finanzministerium stand einer Sondergenehmigung aufgeschlossen gegenüber. Nichts von dem ist passiert. Stattdessen hat man nicht sachbezogen diskutiert, sondern zu verstehen gegeben, dass der Vorstand seinen Handlungsspielraum überschritten hätte, obwohl er ja genau für diesen Auftrag gewählt worden war, obwohl genau wegen der konstatierten Unfähigkeit und bewussten Untätigkeit der vorausgegangene Vorstand aus dem Amt gejagt worden war, weil er seine Amtsaufgaben nicht wahrgenommen hatte, weil er in seinen Führungs- und Aufsichtspflichten versagt hatte.

     

    Anstatt auf die sinnvollen und sinnstiftenden Argumente der zurückgetretenen Vorstandsmitglieder einzugehen, wurde eine absurde Schlammschlacht der Eitelkeiten ausgetragen, die vollkommene Handlungsunfähigkeit zum Ergebnis hat. Wenn die Akteure nach dem Rücktritt und nach der Konmotion zumindest bedächtig vorgegangen wären, aber nein, für den selben Tag hatte man schon die unausgegorene Alternative aufzutischen: eine Stiftung, sprich die ganze Chose war vorbereitet, der Putsch inszeniert.

     

    Nicht nur Frau Kaufmann ist im Netz verfangen, auch der Vorstand, das Kollegium; dadurch dass man den handelnden, den notwendigen Vorstand entmachtet und vernichtet hat, die Weisungen des weisungsberechtigten Vorstands einfach nicht ausgeführt hat oder auch bewusst torpedierte, hat die OSO nun das verloren, was sie so dringend brauchte, eine klare Linie. Sie ist ins Nebulöse zurückgekehrt, in die Schwammigkeit. Sie laviert, eiert und windet sich. Das Problem ist: Das findet im Licht der Öffentlichkeit statt und damit haben die meisten der dort handelnden Akteure keine Erfahrung; und die, die Erfahrung haben, treiben ein doppeltes Spiel, waren Hauptakteure im Vernichtungsfeldzug gegen den zurückgetretenen Vorstand.

     

    Meinen Sie wirklich, Herr Abi2010, dass Herr Tilman Jens, der de facto einer der beiden neuen Vorstände des Trägervereins ist, obwohl er nie in dieses Amt gewählt wurde, kein doppeltes Spiel triebe, wo er doch selbst ganz kräftig an einem Buch schreibt, vor allem aber die Entmachtung des Vorstandes vom ersten Tag an mit lauteren und vor allem unlauteren Mitteln zu seiner Hauptaufgabe gemacht hatte. Dasselbe gilt für Frau Bappert. Inhaltlich habe ich nie wirklich Schlagkräftigeres, Plausibleres zum Thema gehört, als die Argumentation der zurückgetretenen Vorstände. Selbst wenn diese menschlich nicht hineingepasst haben sollten, wäre es Gebot der Stunde gewesen, deren Ideen unabhängig von allen Animositäten zu würdigen. Sie waren und sind der einzige Weg und dieser Weg bedarf eines handlungsfähigen, weisungsberechtigten Vorstandes, dem sich Frau Kaufmann unterzuordnen hat.

     

    Frau Kaufmann hat innerlich nie akzeptiert, dass der Vorstand des Trägervereins ihr gegenüber Weisungsrecht hat. Das eigentliche Problem: Die OSO ist heute führungslos, in den Medien ist Frau Kaufmann als Direktorin Chef, auf dem Papier ist es jedoch der Vorstand des Trägervereins, in der Praxis nun niemand, die am Putsch beteiligten sind sich selbst nicht grün.

     

    Der handelnde Vorstand wurde entmachtet und der neue ist ein Spielball der jakobinischen Meinungsführer: von Herrn Jens und Frau Bappert. Frau Kaufmann ist ein freies Radikal. So stellt sich die Gemengelage dar.

     

    Ich fordere deswegen die beiden Mitglieder Tilman Jens und Regina Bappert auf, sich zur Wahl zu stellen und den Vorstand wirklich zu übernehmen, falls sie die entsprechende Wahl gewinnen. Der aktuelle Vorstand hat letztlich sein Mandat verloren. Das schafft dann ein klares Bild und rückt die Dinge ins rechte Licht. Wäre also gut, wenn der Putsch vollends zu Ende gebracht würde, Enthaupten, aber sich dann aus der Verantwortung stehlen und auch noch andere für's Desaster verantwortlich machen, ist nicht fein, ne, das ist feige.

     

    Frau Kaufmann fordere ich auf, nach neuerlichen Vorstandswahlen, das Weisungsrecht des Vorstandes zu akzeptieren und bei unüberbrückbaren Differenzen ihren Rücktritt einzureichen und nicht mehr zu intrigieren.

     

    Den aktuellen Vorstand des Trägervereins bitte ich zurückzutreten. Es ist absurd, dass die Regierungsmannschaft nach Rücktritt des Regierungschefs und seines Sprechers nicht insgesamt zurückgetreten ist. Eine Krise bereinigt man nicht durch Aussitzen. Auch diese interne wird durch's Aussitzen nicht besser. Am besten werden Krisen dadurch gelöst, dass man Fehler eingesteht und für die Fehler die Verantwortung übernimmt. Falls es jedoch so sein sollte, dass auf der OSO und im Trägerverein geglaubt wird, nicht die OSO ist in der Krise sondern diese nur Schuld des zurückgetretenen Vorstandes, der Betroffenen und der bösen Medien, dann ist dem Laden wirklich nicht mehr zu helfen.

    uh

  • M
    Manfred

    Es ist wohl eher so das viele Angst vor der ganzen Wahrheit haben-was bekannt wurde war die spitze des eisberges- denn sie befürchten dadurch nachteile für sich.Und warum sollte herr füller die bisherigen ergebnisse nicht in einem buch veröffentlichen?Im übrigen wurde in der odenwaldschule damals auch geld verdient-Schulbeiträge, Spenden, Jugendamtskinder etc.Ist das eigentlich schon mal abgeklärt worden?Die Odenwaldschule war definitiv keine caritative Einrichtung wie man heute umso mehr weiss, denn es ging auch um handfeste Interessen gewisser krimineller Pädosexueller.Und im übrigen Journalisten können auch nicht von Wasser und Brot leben....

  • A2
    ABI 2010

    Ich habe Angst vor Menschen, die mit Jorunalisten bandeln, denen es wohl offensichtlich nur darum geht Personen zu stürzen oder Institutionen zu Fall zu bringen. Egal warum oder wie. Sie fühlen sich dann vielleicht potent oder wollen ihre Bücher gewinnbringend am Markt verkaufen.

     

    Im Feburar wird höchstwahrscheinlich ein neues OSO- Buch von Herrn Christian Füller erscheinen .Wir dürfen gespannt sein!

  • M
    Manfred

    Im Rahmen des Missbrauchsskandals wurden auch Altschüler bedoht und eingeschüchert was unter anderem die hohe Dunkelziffer und ggf. fehlende Vernetzung erklärt.

  • GF
    Gerda Fürch

    Unabhängig von der Odenwaldschule, um die es hier in erster Linie geht, haben die Mißbrauchs- und Vergewaltigungsopfer inzwischen ihre Forderungen konsequent erweitert auf die vielen Mißbrauchs- und Vergewaltigungsopfer der kirchlichen Einrichtungen, Leitungen und Beschäftigten und sich mit diesen verständigt und solidarisiert?

     

    Wie ist denn hier die Entwicklung?

    Gibt es Schließungsüberlegungen bei den Kirchen? Es soll doch ein Fonds gebildet worden sein. Zahlt in diesen Fonds auch "Rom" (Vatikanstadt) ein?

  • F
    Fragender

    Wieso sollen Herr Körfer und andere verbittert sein wenn sie Recht und Unrecht voneinander unterscheiden können ?

  • N
    noway

    An die Eltern eines heutigen Schülers.

     

    Mit anderen Worten: Ist Ihnen vollkommen schnuppe, für was die Schule eigentlich mal ideel stehen wollte, solang ihr Kind nur ordentlich und staatlich extrem ko-finanziert, wat besseres hat, als 99,9% aller anderen Schüler?! Wat für armselig reiche Eltern hat dieses arme Kind. Wär Salem nicht ne direkt bessere Entscheidung gewesen? Wenn Elite dann richtig und ohne alles Gesülze, wär doch besser, oder?

  • EA
    Ein Altschüler

    Die Forderung nach vollständiger Aufklärung von sexueller gewalt-durch Pädagogen!- und der Entschädigungszahlungen sind kein Verbrechen.Sexuelle Gewalt jedoch schon.An der Odenwaldschule wurden einem schon damals eine etwas andere Wahrnehmung und Wertung diesbezüglich beigebracht.Wir wissen heute wozu das führen kann.

  • EE
    Eltern eines heutigen Schülers

    Warum gibt man einer verbitterten Einzelperson ein solches öffentliches Forum?

    Ich finde es unverständlich, warum Herr Körfer auf einmal meint, sich hier in dieser Form äußern zu müssen. Im letzten Jahr hat noch seine Tochter an der Schule Abitur gemacht, zudem hat er sich in den letzten Jahren immer sehr aktiv eingebracht, sich auch als großen Wohltäter für Spenden feiern lassen.

    Und nun tut er alles, damit die Schule weiter in den Schlagzeilen bleibt und den heutigen Schülern der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

    Unser Sohn ist zur Zeit in der Oberstufe und möchte noch gerne sein Abitur an der OSO machen, die für ihn eine liebgewordene zweite Heimat geworden ist.

    Und Frau Kaufmann hat im vergangenen Jahr alles menschenmögliche getan, die Schule in die Zukunft zu führen. Die Entscheidung gegen eine sofortige Entschädigung aus Schulmitteln hat sie auch auf einstimmigen Wunsch aus der jetzigen Elternschaft getroffen.

    Wir wollen nämlich lieber, dass unser Schulgeld den heutigen Schülern zukommt und nicht zur Vergangenheitsbewältigung dient. In dem Fall würden Abmeldungen drohen, was die Schule in ihrer gesamten Existenz bedrohen könnte.

  • N
    noway

    Sehr geehrte Frau Rink-Frohnmeier.

     

    Woody-Allen-Filme können witzig sein, spritzig. Woody-Allen-Zitate sind das manchmal auch. Woody Allen Zitate im Zusammenhang mit Päderasmus sind es weniger. Sie sind dümmlich, wenn man weiss, dass es eine Menge berechtigter Vorwürfe gegen Herrn Allen in diesem Zusammenhang gibt, die nie wirklich ausgeräumt wurden.

     

    Herr Körfer's Einschätzung wird von einer Menge Menschen geteilt, nicht weil Frau Kaufmann nicht auch Ausserordentliches geleistet hätte, sondern weil sie sich in der zugegeben schwierigen Gemengelage hilflos verstrickt hat. Es ist vielleicht unglücklich, dass dieses direkt in die Presse gelangt ist. Meinesteils glaube ich, dass dies der einzige Weg ist, Dinge als Themen wirklich zu problematisieren. Dies muss nicht negativ sein, noch einer Desmontage gleichkommen. Selbst Herr Körfer würdigt die Verdienste von Frau Kaufmann, genau wie viele andere. Seine Aufforderung jedoch kommt nicht aus heiterem Himmel.

     

    Die Entscheidung jedoch, den Platz zu räumen, vielleicht auch, dies zeitlich festzulegen, wäre weise, würde Frau Kaufmann eventuell selbst helfen, Knoten durchschlagen zu können, die Dinge auch wieder in einer Perspektive zu sehen, die sie, so glaube ich, verloren hat, wohl auch, weil andere Menschen wie Rita Süssmuth einiges zur immer nebulöser wertenden Haltung der Schule und von Frau Kaufmann beitragen. Die unseelige Verknüpfung des Überlebens der Schule angesichts einer Entschädigung in der Grössenordnung von Peanuts, die allenfalls den Wert eines Gebäudes der Odenwaldschule betragen, hat der Schule extrem geschadet. In jedem politischen Kontext ist die Frage nach der Übernahme von Verantwortung im Falle von eklatanten Fehlentscheidungen angebracht. Vollkommen unrichtig und von Seiten der Schule unwidersprochen, hat Frau Süssmuth dann als sozusagen offizielle Sprecherin der Schule, verlauten lassen, dass gefordert würde, die Schule zu schliessen und zu verkaufen, um die Opfer zu entschädigen.

     

    Frau Kaufmann hat natürlich an zwei oder mehr Fronten zu kämpfen. Sie sitzt natürlich auch zwischen allen Stühlen. Sie hat für das Wohl der Schüler und der Schule heute zu sorgen und muss zugleich den Eltern Rechenschaft ablegen, wie auch den Betroffenen helfen. Dies ist eine Zerreissprobe. Meinesteils wünschte ich mir, dass Frau Kaufmann die Prioritäten wiedergewönne, die sie in ihrer Pressekonferenz vom März des vergangenen Jahres zum Ausdruck brachte: Die Schule steht zu ihrer Verantwortung und Mitverantwortung. Das hat Konsequenzen, wenn man diese Konsequenzen verweigert oder auslagert, - die Stiftungsidee bedeutet nichts anderes als die Verantwortung nicht wirklich zu übernehmen -, dann muss man sich nicht wundern, wenn einen der Unmut trifft.

     

    Ja, auch das wurde bereits geschrieben: für die Schüler von heute wäre es eine Erleichterung, wenn die Schule ihrer eben nicht nur moralischen Verantwortung gerecht würde, das Aussitzen vermeiden würde. Die Schule hat sich über lange Jahre mitschuldig gemacht, in dem sie von Amts wegen die Aufklärung behindert und vereitelt hat. Das kann nicht laut und klar genug gesagt werden. Das muss endlich mal in die Köppe rein.

     

    Lieber Schüler011.

    Und ja, es ist auch erschreckend, solch bedenkenlose Kommentare von heutigen Schülern zu lesen, Schüler011, anstatt, dass ihr euch Gedanken drüber macht, was die Schule zu leisten hat und dies fordert, angesichts einer humanitären Katastrophe, beklagst du dich und sagst, hab doch mit allem überhaupt nichts zu tun und will nur in Ruhe mein Abitur machen. Will mein Deutschland-OSO-Fähnchen endlich wieder unbeschwert schwingen können. Na dann, gute Nacht im Odenwald. So ne Schule braucht's nicht, wenn die einfachsten Grundsätze moralischen Handelns und moralischer Verantwortung dort nicht einmal im Ansatz mehr vermittelt werden. Die Schule ist eine Elite-Internat, wenn's nun auch ideologisch ein solches ist, dann plädier ich als Ex-Schüler fürs sofortige Schliessen. Den Feigenblatt-Stipendiaten wird auch anderswo geholfen werden können.

  • M
    Manfred

    Da die Schule in ihrer Bringschuld versagt hat-keine fundierte Aufklärung des Missbrauchsystems und keine Entschädigung der Betroffenen-muss sie geschlossen und verkauft werden. Aus dem Erlös kann man dann die Betroffenen entschädigen.

  • F
    Felix

    Ich bin ein Schüler, der seit der 5.Klasse die Odenwaldschule besucht.Z.Zt. bin ich in der 13. Klasse - werde also demnächst mein Abi schreiben u meine Prüfung als Chem. Techn. Assistent beenden.

    Wir, die jetzigen Schüler haben grosse Sorge, dass unsere Schule- ja es ist uns unsere 2. Heimat geworden, existenziell bedroht wird. Denkt eigentlich keiner an uns und unsere Lehrer.

    Ich habe der Schule sehr viel zu verdanken und die Odenwaldschule ist für viele von uns eine Chance, für manche vielleicht sogar die Letzte.

    Danke dafür!

    Wir werden nicht zulassen,Das Einzelne versuchen diese Schule, unsere Chance zu zerstören!!

    Geht es denn wirklich noch um die Betroffenen????

    Es kann nicht in deren Absicht sein- erneut ein Verbrechen zu begehen, nämlich an der heutigen Schülerschaft, wenn man ihnen Ihre Schule nimmt!!!!

    Ich bitte im Namen der Schüler auch an uns zu denken!!!! Ein(Noch)Schüler der Odenwaldschule,F.Vetter

  • S
    Schüler011

    Hat jemand mal an die Schüler gedacht, die aktuell im Internat sind?! Die Schüler, die heute die Schule besuchen und für nichts verantwortlich sind, werden nicht beachtet und müssen unter der medialen Ausschlachtung leiden. Ich bin in der 13. Klasse, möchte mein Abitur machen und kann nur mit ansehen, dass ein Ort an dem ich gerne war und der mir viel gegeben hat, über den Köpfen hinweg regelrecht abgerissen wird. Ist das nicht eigentlich ziemlich egoistisch?!

  • AA
    Anderer Altschüler

    Die "Strategie" des Aussitzens - egal ob in gezielter Erwartung abflaunenden Interesses oder in Folge tatsächlicher Überforderung wird nicht "aufgehen" und damit sowohl der Odenwaldschule als auch den an ihr und durch sie geschädigten Personen mehr schaden als nutzen.

    Auch medienwirksame Auftritte und Versprechungen nutzen nichts, wenn nicht wenigstens im näheren Umfeld der Schule (Altschüler, Eltern, Förderer) erkennbar wird, dass man sich zeitnah aktiv um das Wohl der Geschädigten bemüht. Die Odenwaldschule schuldet ihnen eine individuelle Wiedergutmachung, die teilweise gar nicht in Form monetärer Hilfe oder finanzieller Entschädigung gewünscht wird. So lange jedoch noch nicht einmal persönlich nach ihren konkreten Bedürfnissen gefragt wird, steigt der Preis zu dem sich die Odenwaldschule vielleicht von den Folgen ihrer Versäumnisse freikaufen könnte... Jeder Tag ereignislos verstreichende Tag bestätigt die Geschädigten darin, dass sie mehr Druck auf die OSO ausüben müssen um auch nur ein wenig ideelle Anerkennung zu erleben ....

    Dieses Armutszeugnis steht im krassen Widerspruch zu den emotionsreichen Fernsehbildern aus dem vergangenen Frühjahr. Ein "Misstrauensvotum" ist längst angemessen!

  • SR
    Silvia Rink-Frohnmaier

    "Warum der Mensch tötet? Er tötet aus Hunger. Aber nicht nur aus Hunger, manchmal auch aus Durst."

     

    Warum habe ich nur das Gefühl, dass es Herrn K. weder um die Missbrauchsopfer noch um die Belange der heutigen Schüler geht!

     

    In dem Artikel vom 13.01.2011 geht es um die Beschädigung einer einzelnen Person und hilft den den Missbrauchsopfern und den heutigen Schülern leider nicht weiter.

     

    Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!

    Silvia Rink-Frohnmaier

  • IN
    Ihr NameDr. Thomas Roth

    Als Altettaler kann ich da nicht einmal gequält auflachen: "Neuanfang"! Fragt sich nur, Neuanfang von was. Auf den nächsten Fall muß man nur warten, es ist nicht die Frage, ob er passiert, sondern wann er passiert. Solange nicht die Grundkonstellation aufgehoben ist, also Schließung der Institution, wird Gleiches wieder geschehen. Sicher werden sich die Täter mehr kontrollieren, bevor der Trieb und die Unbeherrschtheit durchschlägt, und die Kinder werden eher sprechen, zumal man ihnen jetzt eher glauben wird. Aber im eigentlichen Grundsatz ist doch nichts anders geworden! Und was das Aufräumen angeht: Da erscheint Frau Kaufmann so handlungsschwach und letztlich auf Aussitzen gesonnen wie Abt Barnabas Bögle in Ettal oder der ach so brutalaufklärerische (kennt man ja vom Hessen-Koch) Kardinal Marx, der den Schlußbericht der RAin Marion Westpfahl in einen Tresor sperren läßt, den nur zwei Befugte zusammen aufschließen können. Man hätte ja die Identitäten schwärzen können, im Übrigen hat man auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen vorher ja auch keine Rücksicht genommen. Und wenn Frau Kaufmann mit dem Totschlagargument daherkommt, 130 (so habe ich es in Erinnerung) Arbeitsplätze seien gefährdet: Machen Sie Ihre Bude dicht, verkaufen Sie die Immobilien, dann ist allen einschließlich einer gründlichen Prävention geholfen. Apropos Prävention: Ettal hat jetzt den dritten Gutachter berufen - auch das ein Aussitzen und eine Erwartung, daß der jetzt endlich weichgespülte Ergebnisse liefert. Und Ettal und die Odenwaldschule sind der Beweis, daß, ob weltlich oder kirchlich, benediktinisch oder "Reform", das System Heimerziehung der üble Nährboden ist! thomasroth80638@aol.com

  • H
    Hotzenplotz

    Hat man von der Odenwaldschule jemals etwa ernsthaft etwas anderes erwartet?Hartmut von Hentig empfiehlt aussitzen und während Frau Süssmuth moderiert versucht die Schule Zeit zu gewinnen nach dem Motto in ein paar Jahren kräht kein Hahn mehr danach .

  • O
    Odenwaldhase

    Ich finde es wirklich enttäuschend, dass nach diesem Jahr der Aufarbeitung, die Schule und ihr Trägerverein nicht viel dazu gelernt haben. Traurig ist auch, dass die Opfer wieder alleine den Finger in die Wunde legen müssen, damit weiterhin etwas geschieht, und vielleicht doch noch zügig so etwas wie eine finanzielle Sühne von Seiten der Schule geleistet wird.

    Seit dem der Vorstand des Trägervereins keinen Sprecher mehr hat, herrscht Funkstille. Kein offizielles Wort über die geplante Stiftung ist im Moment von der Schulleitung oder vom Trägerverein zu hören. Nur (wieder), für den der nachfragt, ein paar Vertröstungen an der Hintertür.

    Schade auch, dass manche Mitstreiter der Opfer, die im Frühjahr noch vollmundige Interviews an der Seite der Betroffenen gegeben haben, jetzt im Trägerverein der Schule sitzen, und nur noch um das Wohl „ihrer Schule“ und deren Zukunft bedacht sind.

    Die einst so laut verkündete Solidarität zu den Opfern, wird mittlerweile nur noch wie ein Credo runter geleiert, und ist eigentlich schon längst zur Platitude verkommen.

     

    Ein Altschüler

  • V
    Vero

    Die Leitung der Schule übernahm Frau Kaufmann 2007. In diesem Jahr wurde sie über den ungeklärten Missbrauch informiert. Seit 2007 hat sie es versäumt den Opfern zu helfen.

     

    Wäre im März 2010 sie nicht durch die Medien gezwungen worden sich der Vergangenheit anzunehmen, hätte sie vermutlich weiter geschwiegen und die Täter erfolgreich geschützt, so wie ihre Vorgängers es getan haben.

     

    Deshalb sollte sie zurücktreten.

  • E
    emil

    was ist das? "Wahrheitshearing"

     

    englische begriffe, manchmal passts ja ganz nett, aber so einen matsch daraus zu bilden?!

     

    da wird ja der hund in der pan verrueckt.

  • E
    Eva

    Welche Rolle spielt eigentlich Frau Süssmuth jetzt bei der Odenwaldschule?Hartmut von Hentig hat Rita Süssmuth wie auch Antje Vollmer in einem FAZ-Interview im März 2010 zur Auklärung empfohlen. Sowohl beim runden Tisch-Frau Vollmer ist dort Vorsitzende- als auch in der Odenwaldschule-dort "moderiert" Frau Süssmuth- ist ja jetzt wohl alles wieder unter dem Tisch und man will zur Tagesordnung übergehen.

  • E
    Ex-Odenwaldschüler

    Als nicht "geouteter" Betroffener und damit der vermutlich hohen Dunkelziffer zugehörig verfolge ich den Aufklärungsprozess lediglich in der Presse.Ich wünsche mir sehr das endlich alles auf den Tisch kommt und zwar nicht scheibchenweise über Jahre.Was war das für ein Netzwerk?Wer wusste davon-auch ausserhalb der Odenwaldschule?Wer waren die Unternehmer an die die Kinder verliehen wurden?Welche Rolle spielte der damalige Geschäftsführer unter Gerold Becker Günther Schweigkofler?Waren pekuniäre Interessen invoviert?Wer konnte wen mit was erpressen?Welche Rolle spielte Hartmut von Hentig?Wenn Aufklärung dann bitte richtig und umfassend!

  • JD
    Jürgen Dehmers

    Es ist richtig, dass Frau Kaufmann als erste Verantwortliche der Odenwaldschule den Betroffenen der sexuellen Übergriffe zuhörte. Es ist auch richtig, dass Frau Kaufmann mit allen über alles sprach und damit Transparenz in Teilen des Prozesses beförderte, was sich wiederum katalytisch auf einige Aspekte auswirkte, besonders auf die Vernetzung von Einzelpersonen. Richtig ist allerdings auch, dass Frau Kaufmann die Interessen der Institution vor die Interessen der Betroffenen stellt, was an ihrer Position zur Entschädigung erkennbar ist. Das ist bitter für die Betroffenen, wähnten sie doch in Frau Kaufmann eine verantwortliche Person der Institution, welche sich für sie bedingungslos einsetzt. Diese Hoffnung wurde enttäuscht.

    Die Aufklärung über das System der Odenwaldschule, welches die sexuellen Übergriffe ermöglichte, war durch das Interesse und die Berichterstattung der Massenmedien möglich und nicht durch Frau Kaufmann. Meine Hypothese ist, dass es im März 2010 unerheblich war, wer in der Schule Verantwortung trägt. Frau Kaufmann hat vermutlich den Schaden für die Schule begrenzt, indem sie offensiv in den Medien für die Aufklärung gesprochen hat. Mehr nicht. Dass Frau Kaufmanns Einsatz für die Betroffenen dann enden wird, wenn er mehr kostet als Worte, war damals ja noch nicht bekannt. Die Odenwaldschule und die derzeit Verantwortlichen versuchen das Problem auszusitzen, obwohl sie wissen, dass es eine Gruppe Betroffener gibt, die das nicht hinnehmen werden. Am Ende wird die Institution sich vermutlich wieder als Opfer darstellen und die Betroffenen als Täter. Geschichte wiederholt sich leider immer wieder.