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Minister will Radfahrer kontrollierenRamsauer gegen "Robin Hoods"

Radfahrer sollen nach dem Willen von Verkersminister Ramsauer stärker kontrolliert werden. Bei den Radfahrern dürfe sich keine "Ich-darf-das-Mentalität" einschleichen. Der ADFC kritisiert das.

Robin Hood der Straße? Radfahrer am Rhein (bei Mannheim). Bild: dpa

BERLIN dpa | Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat am Wochenende von den Ländern gefordert, Radfahrer streng zu kontrollieren. "Offensichtlich müssen viele lernen, dass sie nicht die Robin Hoods der Straße sind", sagte der Politiker der Saarbrücker Zeitung (Samstag). Er erwarte von allen Verkehrsteilnehmern, sich an die Regeln zu halten und Rücksicht zu nehmen.

Bei den Radfahrern dürfe sich keine "Ich-darf-das-Mentalität" einschleichen. "Der Begriff der Kampfradler macht bereits die Runde", sagte Ramsauer. Er forderte die Länder auf, "die Einhaltung der Regeln auch durch Fahrradfahrer streng zu kontrollieren". Anlass für Ramsauers Attacken gegen die Radfahrer war eine Studie zum Verhältnis von Autofahrern und Radlern.

Der Fahrradverband ADFC hat Ramsauers Aussagen zurückgewiesen. Mehr Radwege, so wie es Ramsauer jetzt ankündigte, seien nicht die wichtigste Aufgabe. Vielmehr müsse sich der Bund vor allem der Sicherheit für die Radler annehmen, sagte Sprecherin Bettina Cibulski. So sollten Lastwagen eine Sensorik erhalten, um sie beim Abbiegen automatisch abzubremsen, wenn Menschen gefährdet werden. "Stattdessen wurde bei der Verkehrsministerkonferenz gerade wieder nur über eine Helmpflicht für Radfahrer diskutiert", klagt Cibulski.

ADFC: "Fahrradpolitik in Nischenreferat verbannt"

Cibulski wirft Ramsauer außerdem Schaufensterpolitik vor. So friste die Fahrradpolitik im zuständigen Referat am Standort Bonn neuerdings ein Nischendasein. Ramsauer müsse dafür sorgen, dass es bundesweit bessere Bedingungen gebe.

Der Grünen-Verkehrsexperte Anton Hofreiter sagte, in Städten sei das Rat bei Entfernungen bis fünf Kilometer das schnellste Verkehrsmittel, Ramsauer müsse dies als strategisches Thema erkennen, gerade auch aus Klimaschutzgründen.

Ramsauer kündigte auch an, Leihräder fördern zu wollen. Die sind aus Sicht des ADFC zwar nicht schlecht. Sie brächten aber den Radverkehr nicht entscheidend voran, da insgesamt die Fahrradfreundlichkeit verbessert werden müsse. Jede Stadt oder Kommune "puzzele vor sich hin", wichtig sei aber ein übergeordneter Plan durch den Bund, so der ADFC. In den Niederlanden habe sich so der Radverkehr verdoppelt. Und nicht zuletzt müsse die Fahrradmitnahme in ICE-Zügen kommen.

Am Freitag hatte die Expertenorganisation Dekra eine Umfrage zum Verhältnis von Autofahrern und Radlern veröffentlicht. Ramsauer nannte die Ergebnisse "erschütternd". 77 Prozent von 1600 Befragten beklagten, dass sich Radfahrer häufig über die Verkehrsregeln hinwegsetzen. Andererseits warf mehr als jeder zweite Befragte (56 Prozent) den Autofahrern vor, zu wenig Rücksicht auf Radfahrer zu nehmen. Auf verhaltene Zustimmung traf der Vorschlag, die Verkehrsverstöße von Fahrradfahrern konsequenter zu ahnden (55 Prozent). An der Umfrage nahmen 1600 Menschen teil, die zur Hauptuntersuchung an eine Dekra-Niederlassung kamen. Während Münster mit gut 37 und Freiburg mit 26 Prozent einen hohen Radanteil am Verkehr habt, fristet der Radverkehr in Dortmund oder Chemnitz laut ADFC mit 5 bis 7 Prozent ein Schattendasein. Insgesamt radeln fast 10 Prozent der Erwerbstätigen zur Arbeit.

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30 Kommentare

 / 
  • M
    MAD

    Recht hat er ja:

    "Es darf sich keine 'ich darf das Mentalität' einschleichen."

    Denn wohin das führt sieht man ja bei den Autofahrern.

     

    Autofahrer erlauben sich sehr gerne folgendes:

     

    Parken auf Bürgersteigen egal wie wenig Platz dem Fußgängern bleibt.

     

    Parken auf den praktischen roten Haltespuren, die nur dann als Radwege wahrgenommen werden wenn ein impertinenter Radler die Straße benutzt.

     

    Höchstgeschwindigkeit wird zur Mindestgeschwindigkeit.

     

    Halten an der Sichtlinie (zur vorfahrtsberechtigten Straße) der Radweg den diese Leute in anderen Situationen sehen spielt hier keine Rolle, er wird noch mit möglichst hoher Geschwindigkeit passiert.

     

    Einsatz der Hupe zu jeder Gelegenheit.

     

    Durchgezogene Linien werden lässig überfahren.

    (Andererseits können auch unterbrochene Linien zu unüberwindbaren Hindernissen werden, wenn durch das überfahren ein angemessener abstand zum Radfahrer erreicht wird.)

     

    Radfahrer werden durch knappes Überholen (gelegentlich auch durch Hupen, Schimpfen, Spucken, werfen mit Gegenständen, Schläge androhen oder auch austeilen...) auf ihren Platz im Straßenverkehr hingewiesen: Nicht auf der Straße! Imaginäre Radwege sind überall vorhanden - Neben den imaginären Parkplätzen auf dem Bürgersteig.

     

    Wer sich dadurch als Radfahrer einschüchtern lässt und auf den (zugeparkten und spätestens dann zu schmalen) Bürgersteig ausweicht fällt natürlich unangenehm auf egal ob Raudi oder nicht.

    Radfahrer sind in der Mehrzahl zu schnell für den Bürgersteig und wenn man das Rad als Verkehrmittel ernst nehmen würde, wäre der Platz klar auf der Straße. Dagegen wehrt sich die Autolobby allerdings mit allen Mitteln und Herr Ramsauer macht fleissig mit.

    Wenn der Herr Ramsauer sich erstmal mit den Verkehrsroblemen beschäftigt kann er ja hinterher, wenn er Langeweile hat nochmal nach den Kleinigkeiten sehen. Kommt halt nur am Stammtisch nicht so gut an, gell?

  • M
    Meißner

    Der Bayern Fuzi Ramsauer sollte den Führeschein für Radfahrer einführen,daran könnte er mehr verdienen als an einen radfahrerhelm?????????? Und eine Vignette fü radfahrwege????????? Schüß

  • AS
    autofreie Schnecke

    Sinnvoller wäre ein verbindliches Tempolimit auf Autobahnen und unwideruflicher Fahrerlaubnisentzug gegen notorische Autoraser und Drängler.

     

    Aber dafür ist Herr Autorasauer-Ramsauer wohl nicht bereit.

  • R
    Robert

    Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass man in neuen Autos deutlich weniger Übersicht hat und weniger akkustische Signale wahrnimmt (fahre häufig mit einem neuen großen deutschen Kombi). Über Vieles rege ich mich schon garnicht mehr auf, denn viele Autofahrer können es einfach nicht besser, ergo wissen garnicht das Sie mich grad überfahren hätten wenn ich nicht mitdenken würde. Der Blick in den Spiegel ist oft Alibigucken. Natürlich gibt es unter Rad- wie Autofahrern Idioten, aber diese als Argument aufzuführen lenkt nur von der Eigenverantwortung ab. Aus verkehrplanerischen Gründen MUSS ein umdenken her (siehe z.B. Berlin). Wir wollen doch in unserem Land lieber Grünanlagen und Wälder als Schnellstraßen. Das wollen wir doch alle, egal womit wir unterwegs sind. Wir Radfahrer fahren auch zum Wohl der Kinder der Autofahrer mit dem Rad. Und traurig ist das fast alle alleine in Ihren Autos sitzen. Der permanente Stau wird schon noch den Einen oder Anderen zum Radfahren bewegen, und da hat kein Radfahrer Schuld dran. Amen

  • AR
    Autofahrender Radfahrer

    Ah, der Herr Ramsauer, recht so, den gibt's ja auch noch. Danke für die Erinnerung.

  • FB
    Frank Borger

    Die Dekra hat, wohlgemerkt, ausschließlich Autofahrer zu ihrer Meinung über Radfahrer befragt. Die Ergebnisse sind so vorhersehbar, dass man sich wundern muss, was alles im Blätterwald als Nachricht und im Verkehrsministerium als Entscheidungsgrundlage herangezogen wird.

     

    Frage man doch einmal ausschließlich Radfahrer nach ihrer Meinung über die Regeltreue der Autofahrer im Allgemeinen - Das Ergebnis fiele wohl vergleichbar aus: Autofahrer halten sich durchweg nicht an Verkehrsregeln, sie fahren zu schnell, missachten die Vorfahrt, schauen nicht nach links oder rechts, parken falsch und behindernd, halten keine Sicherheitsabstände ein ... mehr als 55% der Radfahrer wären vermutlich dafür zu haben, die Verkehrsverstöße der Autofahrer konsequenter zu verfolgen.

     

    Und was bringt uns das? Den Staat der totalen Verkehrskontrolle? Letztlich läuft es doch wieder darauf hinaus, dass ein paar lustlose Polizeibeamte dazu vergattert werden, an einem hellichten Morgen vor der Schule vollkommen sinnfrei zu kontrollieren, ob die Fahrräder eine Beleuchtung haben, die nach einem seit Jahrzehnten überholten Standard vorgeschrieben ist.

     

    Von einem Verkehrsminister erwartet man Antworten auf die Frage, wie er eine wesentliche Erhöhung des Radverkehrsanteils erreichen will, die aus Gründen des in den Städten immer knapper werdenden Verkehrsraums genauso geboten wäre wie aus ökologischen Gründen.

  • NB
    Norman Bates

    Wer wurde befragt? AUTOFAHRER die "zur Hauptuntersuchung an eine DEKRA Niederlassung" kamen.

     

    DAS nenne ich mal eine repräsentative Umfrage!

  • DH
    dirk hochberger

    "An der Umfrage nahmen 1600 Menschen teil, die zur Hauptuntersuchung an eine Dekra-Niederlassung kamen. "

     

    Uih, das ist bestimmt ne gaaanz seriöse und besooonders objektive Studie, auf deren Grundlage man die nationale Strassenverkehrsordnung dringend in weiten Teilen umschreiben muß. So a la "TÜV-Süd überprüft Sicherheit deutscher AKWs und stellt erschreckend wenig bis nichts fest" ( Ups - jetzt hab ich dem aber vorgegriffen...).

     

    Am besten, ich geb neben meinem PKW- auch gleich noch meinen Hirnführerschein in Flensburg ab, das halt ich nicht aus...

  • UK
    Ulrich Krieger

    Mit Verlaub, eine Umfrage unter Menschen, welche zu DEKRA fahren ist ja wohl kaum zu verallgemeinern. Politische Schlüss lassen sich daraus sicher nicht ziehen.

  • AR
    Ante Rakic

    Ich bin selbst Radfahrer; "Tagesprogramm" sind die 2 x 7,5 km zur Arbeit und zurück, von einem Münchener Außenbezirk in die Innenstadt.

    Leider muß ich dem Verkehrsminister Recht geben. Nicht nur die Autofahrer verhalten sich oft rücksichtslos gegenüber Radfahrern, sondern auch (zu!) viele Radfahrer mißachten Verkehrsregeln, wechseln z.B. die Fahrtrichtung ohne auf den Verkehr zu achten, überfahren gedankenlos rote Ampeln oder befahren den Radweg auf der falschen Straßenseite, was auf schmalen Streckenabschnitten gefährlich für Andere werden kann.

    Hier ist deutlich mehr Rücksicht gefordert, und wenn das nur über strengere Kontrollen umgesetzt werden kann, dann muß das halt so passieren!

  • Z
    zuckerschlecker

    Wenn Herr Ramsauer so eine Untersuchung ernst nimmt, die nur Autofahrer die zur HU kommen, befragt, wer nimmt denn dann Herrn Ramsauer ernst damit?

  • AB
    Aua Bauer

    Nie beanstandete Vergehen von Autofahrern gegen Radler: Mindestabstand nicht einhalten, Gefährlicher Eingriff in den Strassenverkehr, Nötigung und sonstiger Mord und Totschlag, gefährliche Körperverletzung durch Krebs durch Benzol und andere Stoffe, die dreist nach außen geleitet werden.

    Ganz zu schweigen von Vertreibung ganzer Völker durch Klimachaos und Massakern und Terror für's immernoch zu teure Benzin.

    "Robin-Hood" wäre es erst dann, wenn man denen die Autos unter'm Arsch wegklaut...

  • DA
    Der Analogist

    Ist Herr Ramsauer sauer? Hat ihm wohl ein Radfahrer die Vorfahrt genommen, als er in seinem

    dicken BMW durch seinen freien Polizeitstaat gedüst ist. Und am liebsten gerufen hätte: Saupreuß! Doch da war der Fahrradfahrer weg, mit seinem Leben davongekommen.

     

    Und nun - ganz reaktionär - will er es den (grünen) Radfahrern zeigen. Wenn er jetzt keine Brücke über die Mosel oder gar Stuttgart 21 bauen darf, weil Grüne lieber Fahrradfahren, dann läßt er sie nun anderweitig kontrollieren. Kontrollieren heisst

    demütigen, Misstrauen zeigen, die Freiheit nehmen.

     

    Und das angesichts der sowieso schon knappen Polizisten. Die man besser aus den Verwaltungsstuben rausholt und für organisierte Kriminalität einsetzt. Oder zur Kontrolle und Beweisaufnahme von verseuchten Ackerböden und Honigstöcken, die mit Gen-Mais verunreinigt wurden. Weil sonst ganz Deutschland vor lauter Verunreinigungen von Gen-Äckern Genmanipuliertes essen muss.

     

    Und dann wären alle Deutschen betroffen, und nicht

    nur BMW-Fahrer, denen es sowieso nicht auffällt, dass sie schon seit Stunden an genmanipulierten Landstrichen vorbeigedüst sind.

  • SS
    Shlomo Steinar

    Ich fahre seit Jahr und Tag mit dem Rad zur Schule, zur Uni, zur Arbeit und alles mit und ohne Kinder und mit und ohne Zuladung. Ich werde täglich geschnitten, um meine Vorfahrt gebracht und mindestens einmal wöchentlich blöd angehupt, bedroht und mindestens einmal im Jahr mit Vorsatz tätlich angegriffen (Mit Flaschen beworfen, geschubst, absichtlich behindert oder zu Fall gebracht.

     

    Leider ist man als Radfahrer oft allein und ohne Zeugen unterwegs — da bleibt einem nicht viel anders übrig, als zum Kampfradler zu werden und in der Regel sind es die Autofahrer, die dumm aus der Wäsche gucken, wenn man sie an der nächsten Ampel stellt.

  • T
    Tim

    Tolle Studie.

     

    Wenn man die Umfrage bei der Hauptuntersuchung durchführt, kommen natürlich nur Antworten von Autofahrern. Um zu wissen, dass eine Mehrheit von denen alle Radfahrer für rücksichtslos und eine Verkehrsbehinderung hält, brauch ich keine Studie. Danke Dekra.

  • M
    Mus

    Veraltete Kategorisierung....

     

    ich bin beruflich leider vor allem mit dem Auto unterwegs, auch und vor allem in der Großstadt, in der ich wohne.

    Privat verabscheue ich es, wegen jeder Kleinigkeit das Auto zu benutzen.

     

    Der Dualismus "Autofahrer/Radfahrer" ist völlig veraltet. Allerdings ärgere ich mich im Alltag bei weitem mehr über rücksichtslose und ignorante, teils sogar rotzfreche Autofahrer als über Radfahrer, die vielleicht nicht ganz regelkonform, aber dennoch meist ohne Verkehrsgefährdung unterwegs sind.

     

    @Ramsauer: Schluss mit der Lobbypolitik. Auch Ihr vielbeschworener Autofahrer ist längst nicht mehr das Stereotyp aus den 60ern/70ern, das mit dem Auto 500 m zum Brötchenholen fährt.

     

    Aber Sie lassen sich ja ohnehin fahren.

  • ER
    Ein radfahrender Autofahrer

    Die meisten Radfahrer und Autofahrer kennen kaum die Verkehrsregeln die Radfahrer beachten müssen. Schlechte Beschilderung und Fahrbahnmarkierung ist fast überall anzutreffen. Ich wohne zur Zeit in einer Stadt da ist die Regelung des Radverkehrs das reine Chaos.

    Jeder denkt er ist im Recht. Wer vorschriftsmäßig als Radfahrer unterwegs ist lebt gefährlich durch Autofahrer und andere Radfahrer.

    Der Fahrradführerschein müsste her, aber umsonst damit nicht wieder abgezockt wird. Helmpflicht beseitigt das Problem nicht es wird nur wieder abgezockt.

  • TT
    Tausend Tode Jeden Tag

    Die Fahrradsaison hat gerade mal angefangen und schon ist in allen Medien Kampagne gegen die "Fahrradfaschisten"; normalerweise kommt das doch erst in der saure Gurkenzeit. Daß scheint der automobilbesitzenden Klasse auch aufgefallen zu sein und so wird vorverlegt. Also wird Lobbyarbeit geleistet und das dürfte ja wohl auch nicht schwer sein, denn die meisten Journalisten verdienen offensichtlich zuviel Geld und können sich Autos leisten. Die Absicht dahinter: Einschüchtern und Abschrecken aller Radfahrer, denn, wenn nicht bald was passiert sieht's hier bald aus wie früher in China und man kann dann garnicht mehr durch's Städle.

    Auf der anderen Seite der ADFC mit idiotischen Forderungen wie "Fahrrad im ICE": Der ICE gehört abgeschafft, weil er nur eingeführt wurde um die Armen am Reisen zu hindern. (Längst liessen sich Triebwägen bauen, die mit Pedale und Sonnenkraft angetrieben werden können.)

    Wer Kompromisse will, muß auch mal was fordern: Innenstadtverbot und vielleicht kommt dann PKW-Verbot für Strecken unter 5 Kilometer raus...

    Ansonsten Wahlkampfempfehlung: Autos sind Terroristen!

  • R
    Robert

    Der Ramsauer soll mal 3 km in der rush hour duch Berlin fahren. Wenn er dann noch lebt schenke ich Ihm Gehör.

    Auf meinem Weg zur Arbeit (15km) würde man mich täglich um/-überfahren wenn ich z.B. nicht an Rechtsabbiegern links vorbei fahren würde. Das ist Schwarz-Weiss-Malerei.

  • H
    Hurzzzzz

    Ja genau, drangsaliert die Radfahrer noch mehr. Denn Autofahren ist gesünder und schont die Umwelt, weiß doch jedes Kind!

  • A
    atze

    Jedes Mal, wenn das Thema Fahrrad(verkehr) zur Sprache kommt, faellt auf, dass hier jegliche Verhaeltnismaessigkeit abhanden kommt.

    Unfallzahlen von 2009: ~35000 Unfaelle mit Personenschaden durch Radler verursacht, gegenueber ~230000 Unfaelle mit PersSchaden durch Autofahrer verursacht. Dabei war nicht herauszufinden, ob die Verursacher nur sich selbst oder auch andere verletzt/getoetet haben.....

     

    Ich will jetzt mal meine eigene Meinung weglassen und darauf verweisen, dass die deutsche Verkehrsplanungsbuerokratie in ihrer Autofixiertheit schlechte Bedingungen fuer Radler und Konflikte geradezu provoziert.

     

    Statt kompliziertem Sensorengeraffel waere, wenn man schon die Niederlande bemueht, eine Ampel mit einem 'Nur-fuer-Radler-Gruen' die Loesung sehr vieler Probleme.

     

    Ansonsten muss ich meine Wut ueber die allgemeine Arroganz der Autofanatiker und deren Lobbyisten in Industrie und Buerokratie gegenueber den Radfahrern schon sehr im Zaume halten....

  • B
    Bürger

    [...]in Städten sei das Rat bei Entfernungen[...]

     

    Nicht euer Ernst oder?

     

    Zum Thema: Ich finde es gut wenn Radfahrer endlich stärker kontrolliert werden, es kann nicht angehen das nur Autofahrer extrem kontrolliert werden, die Radfahrer aber nicht. Auch sollte man endlich über eine Einführung von Kennzeichen für Räder nachdenken. Vor 2 Wochen hat mir ein Radfahrer einen Außenspiegel abgefahren, ist dann aber geflüchtet. Der Kriminelle konnte leider nicht ermittelt werden.

  • F
    Fußgänger

    Ramsauer hat absolut Recht! Wir brauchen Volksendscheide, in denen Autofahrer darüber abstimmen, wie mit dem Fahrradverkehr im allgemeinen und den Radfahrern im besonderen unzugehen ist. Schließlich verbrauchen diese Spinner (sitzen auf dünnen Blechgestängen und strampeln mit den Beinen, um von A nach B zu kommen - wie lächerlich ist das denn?) bei ihrer individualistischen Freizeittätigkeit (die zugleich einen subversiven Angriff auf die heimische Autoindustrie darstellt - da geht es auch um Arbeitsplätze!), wichtige CO2-Reserven, die sich viel sinnvoller im Autoverkehr einsetzen lassen. Nicht zu vergessen: Wenn diese Fortbewegungsfreaks dann von A nach B gefahren sind, wollen sie auch noch ne Extrastulle Brot haben und treiben damit die Getreide-Kosten in die Höhe. Brot gehört aber nicht auf den Tisch, sondern in den Tank!

  • L
    Letterman

    Die hätten besser Fußgänger befragen sollen. Seit der ideologischen Aufrüstung der Radfahrer sind Fußgänger, allen voran Kinder und Alte, ohne Zweifel das schwächste Glied im Straßenverkehr. Die schlimmsten unter den Radfahrern (eben die "Kampfradler", eine kleine, aber sehr ärgerliche Minderheit) benehmen sich viel asozialer als der typische Autorowdy.

     

    Gerechtfertigt wird das Verhalten oft tatsächlich mit der Fortschittlichkeit des Fahrrads ansich, als wenn die einem das Recht geben würde, spielende Kinder zu gefährden und fast umzumähen und z.B. Autofahrer anzuschreien, die die Frechheit besitzen, beim tatsächlich-vorsichtig-aus-der-Einfahrt-herausfahren kurz den heiligen Radweg zu überfahren.

     

    Ich sehe da wirklich Handlungsbedarf, aber weniger bzgl. konkreter Einzelvorschriften, als vielmehr in Richtung §1 StVO, also zum Grundsatz der allgemeinen gegenseitigen Vorsicht und Rücksichtnahme.

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Mir geht das Gejammer über die ach so bösen und rücksichtslosen Radfahrer tierisch auf den Keks.

     

    Ich fahre nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber Autofahrern nichts als Verachtung.

     

    Apropos Kontrollen: man braucht sich ja nicht erwischen zu lassen. Wenn ich Polizisten sehe, fahre ich lieber einen Umweg.

  • JK
    Jürgen Keks

    Die CSU besinnt sich nach dem Atomfiasko der Schwesterpartei auf ihre Kernkompetenz: Die Stammtischparolen.

     

    Und die Zielgruppenanalyse zeigt: Es gibt mehr CSU-Wähler (und auch Politiker), die den Heimweg vom Stammtisch mit dem Auto nehmen, als mit dem Fahrrad -- man erinnere sich an die "zwei Maß Bier"-Rede von Beckstein.

  • B
    Boiteltoifel

    Während sich nun alle Verkehrsexperten die Köppe heiß reden und nur heiße Luft produzieren, könnten "die Radfahrer" vielleicht zwischendurch mal ihre Fahrradbeleuchtung reparieren, benutzen und noch VOR dem Abbiegen die erwünschte Fahrtrichtung mittels Handzeichen zu erkennen geben. Im Gegenzug wollen bitte auch "die Autofahrer" ihre Blinker verwenden, ihre Fahrzeugbeleuchtung instand setzen und nutzen und den Radlern (und Fußgängern) mal bitte nicht durch waghalsige Fahrmannöver beweisen, daß sie viel schneller und stärker sind. Dann könnten sich "die Fußgänger", statt im rechten Winkel auf den Zebrastreifen zu sprigen oder die Straße nur nach Gehör zu überqueren (Blinde ausgenommen) ebenfalls an die grundlegenden Verkehrsregeln halten und ALLE wären freundlicher zueinander. ("You may say I'm a dreamer..." John Lennon)

  • N
    nihi.list

    Selbstverständlich sollten Maßnahmen für mehr Sicherheit der Radfahrer ergriffen werden. Als Auto- und Radfahrer kenne ich beide Sichten und weiss, wie gefährlich radfahren sein kann.

    Doch was nützt das, wenn einige Damen und Herren Radfahrer der Meinung sind, dass Regeln für sie nicht gelten. Wer bei rot über die Ampel fährt, muss eben damit rechnen über den Jordan zu gehen.

    Die Typen, die lautstark mehr Rücksichtnahme seitens der Autofahrer für sich selber einfordern, sind häufig dieselben, die auf den Bürgersteigen Velorambo spielen und ältere Leute und Kinder über den Haufen fahren.

     

    Ohne Regeln und Rücksichtnahme geht es auf den Straßen nun mal nicht.

    Klingt spießig, ist aber so.

  • M
    Matthias

    1. ganz tolle Umfrage von Herrn Ramsauer, es wurden 1600 Autofahrer befragt und 0 Radfahrer.

     

    2. Herr Ramsauer soll doch bitte mal selbst in einer beliebigen Größeren Stadt Radfahren, bevor er solchen Blödsinn von sich gibt: Hier in Deggendorf, wo ich studiere gibt es zum Beispiel ein ganz besonders Schmankerl: Will man an einer großen Verkehrsampel als Radfahrer links abbiegen, muss man zu erst über eine Ampel mit Druckschalter (damits auch schön lange dauert), danach über die nächste Ampel und danach mündet der Radweg direkt vor einer Einmündung in die Straße. Wer das heil und in einer annehmbaren Zeit schafft kann echt von Glück reden.

  • BB
    berliner bengel

    Über den Inhalt brauch ich nich viel zu sagen, bin selber Radfahrer und wenn es nach mir ginge gäbe es autofreie Sonntage und ein Autogrößenobergrenze bei Autos in der Innenstadt, ausser bei Zulieferern und Co.

     

    Aber eine ordentliche Grammatik, Kommaregeln und Rechtschreibung solte der Autor beim nächsten Mal einhalten sonst werd ick mal für die Taz schreiben. Dit jeht so nisch! ;)