Miniatur-Silicon Valley in Hamburg: Digitale Denkfabrik
Hamburger Wirtschaftsbehörde entwickelt neues Finanz- und Organisationskonzept für „Hammerbrooklyn“.

Doch die Planungen für Hammerbrooklyn, das neue, 28.000 Quadratmeter große Areal zwischen Nagelsweg und Mittelkanal, litten die vergangenen Monate unter starken Rhythmusstörungen. Die drei Initiatoren des 150-Millionen-Euro-Projekts hatten sich komplett zerstritten. Henning Vöpel, Ideengeber und Chef des Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes (HWWI), fühlte sich von seinen beiden Mitstreitern ausgebootet, das HWWI sollte bei der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts plötzlich außen vor bleiben.
„Eines der größten Zukunftsprojekte“
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) brachte die Streithähne an einen Tisch, um „eines der größten Zukunftsprojekte, die wir in Deutschland haben“ doch noch zeitnah umzusetzen. Dazu, so der Senator, „sind wir noch mal zurück auf Los gegangen“. Insgesamt sind auf dem Gelände, das die Stadt in Erbpacht vergeben will, Campusflächen im Umfang von 52.300 Quadratmetern geplant.
Herzstück des Campus soll der US-Pavillon der Mailänder Expo sein, der nahe den Deichtorhallen wieder aufgebaut werden soll und auf 7.600 Quadratmetern Symposien, Workshops und Kongressen Platz bietet. Bereits im Frühjahr 2020 soll er eröffnet werden.
Grundlage dafür ist eine von Westhagemann ins Leben gerufene Stiftung, die unter Einbeziehung der bislang zerstrittenen Gründerväter – die im Stiftungspräsidium jeweils einen Sitz erhalten – den Pavillon als Zukunftslabor betreiben soll. Projektpartner sind unter anderem die Hamburger Hochbahn, Volkswagen und die Deutsche Bahn.
Auch die CDU und die FDP begrüßten den Durchbruch, warfen dem Senat aber vor, zu lange auf der Bremse gestanden zu haben und die Digitale Zukunft, so CDU-Fachsprecher Carsten Ovens, „zu zögerlich, zu langsam und ohne eigene Vision“ zu gestalten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!