piwik no script img

Microsoft baut eigene Seite aufOhne NBC Nachrichten machen

Nach 16 Jahren ist nun Schluss: Microsoft hat die Anteile des Nachrichtenportals MSNBC an den Partner NBC News verkauft. Der Softwarekonzern will nun ein eigenes Portal aufbauen.

Ein Stück Netzgeschichte: Ende 1995 verkündeten NBC-Chef Robert Wright (l.) und Microsoft-Chef Bill Gates die Kooperation. Bild: dapd

SAN FRANCISCO afp | Der Software-Konzern Microsoft zieht sich aus dem Joint Venture mit dem US-Nachrichtensender NBC News zurück. Anstelle des bisherigen gemeinsamen Nachrichtenportals MSNBC.com wolle Microsoft jetzt ein eigenes Nachrichtenangebot im Netz aufbauen, teilten beide Unternehmen am Sonntag mit. Microsoft wolle Informationen und Nachrichten über „neue und innovative Wege“ verbreiten, erklärte der Chef der Microsoft-Seite MSN.com, Bob Visse. Dies sei schwierig, wenn man an einen einzigen Nachrichtenlieferanten, also NBC News, gebunden sei.

Faktisch übernimmt NBC News den 50-Prozent-Anteil, den Microsoft an MSNBC.com hielt. Details über die finanzielle Abwicklung wurden nicht bekannt gegeben. Besucher von MSNBC.com werden inzwischen auf die Seiten von NBC News weitergeleitet.

Bislang war NBC News der einzige Medienpartner von Microsoft für dessen Seite MSN.com. Mit der Aufgabe des Joint Ventures kann Microsoft mit mehreren anderen Medien zusammenarbeiten. Microsoft ist bereits dabei, den neuen Dienst aufzubauen und stellt dazu Journalisten ein. Das neue Nachrichtenangebot soll noch in diesem Jahr lanciert werden, ein Name steht noch nicht fest. NBC News erklärte, zunächst weiter Nachrichten für MSN.com zu liefern.

Mit dem Schritt gibt Microsoft ein Stück Geschichte aus den Pioniertagen des Internets auf. Der Konzern und der Fernsehsender NBC hatten das gemeinsame Portal 1996 gegründet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!