piwik no script img

Metallica 2.0Keine Gnade für illegale Downloader

Mal hü, mal hott: Die US-amerikanische Metal-Band Metallica sprach sich erst für Filesharing aus, jetzt ätzt sie gegen einen Journalisten, der das neue Album via BitTorrent erwarb.

Fast könnte man glauben, Lars Ulrich wolle einen veräppeln. Bild: dpa

Sie wissen anscheinend nicht so recht, was sie eigentlich wollen. Erst verklagen Drummer Lars Ulrich und Kollegen die Internettauschbörse Napster wegen unerlaubten Musikdownloads, dann schleimen sie sich über YouTube bei ihren Fans ein.

Und nun das: Ein Gespräch mit der schwedischen Zeitung Sydsvenskan wurde kurzerhand von Metallica's Label Universal abgesagt. Der Interviewer John Jeppsson hatte das Album "Death Magnetic" illegal aus dem Internet heruntergeladen.

Metallica kriegte das mit, weil Jeppsson in einem Vorbericht detailliert über das neue Album geschrieben hatte und auf einen Torrent verwies, wo man die Tracks downloaden kann - allerdings in gekürzter Form.

Die Songs, die im Original teilweise 7 Minuten lang gehen, dauern auf dem Fake-Album "Death Magnetic: Better, Shorter, Cutted" nur noch 4 bis 5 Minuten.

Nicht lange genug um sich ein adäquates Urteil bilden zu können, findet Metallica und ist erst mal beleidigt. Mal sehen wie lange.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • K
    kopfnuss

    Ich hab schon von dem neuerlichen Debakel um Metallica gehört, allerdings ist mir die Situation immer noch nicht ganz klar: Hat Metallica während des Interviews mitbekommen, daß der Interviewer das Album aus dem Netz hat oder hat der Interviewer das in einem Vorgespräch mit Universal gesagt (warum?)? Bei letzterem - wonach sich die Berichterstattung irgendwie eher anhört - währen Metallica ja nicht direkt "schuld", weil es ihr Label war, das das Interview abgesagt hat.

  • J
    Jens

    Ich glaube eher, dass der/die Autorin dieses Artikels, bzw. der schwedische "Journalist" beleidigt sind, Metallica garantiert nicht: Die alten Herren haben 2 geniale Release-Party-Konzerte abgeliefert, "Death Magnetic" verkauft sich blendend und erhält sehr gute Kritiken und so wichtig, wie manche "Journalisten" sich selbst und ihren Berufsstand nehmen, sind sie einfach nicht ;)

     

    Glücklicherweise sind Metallica in der luxuriösen Position, nicht jedem Deppen ein Interview geben zu müssen :)

     

    Es lebe der mündige Leser, der sich nicht durch solch einseitige Artikel beeinflussen lässt.

  • F
    Fortuna

    METALLICA hat schon recht.

    Illegaler Download gehört nicht in der Öffentlichkeit noch angepriesen.

    Hätte der Journalist doch die Klappe gehalten, dann hätte er auch ein Interview mit ihnen!